Vor 80 Jahren belegte das Rennfahrerduo Zdeněk Pohl / Jaroslav Hausman mit dem KODA Popular bei der Rallye Monte Carlo den zweiten Platz in der Klasse bis 1.500 cm3. Der Vorgänger des heutigen Rallye-Wagens KODA Fabia R5 legte damals den Grundstein zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte von KODA Motorsport. Vom Erfolg des KODA Popular profitierten auch die Kunden der Marke: Der beliebte Popular wurde zum Serienmodell und als Popular Monte Carlo in den Versionen Roadster und Coupé verkauft.
"KODA ist stolz auf seine traditionsreiche Motorsportgeschichte", sagt Michal Hrabánek, Chef von KODA Motorsport. "Der KODA Popular feierte in den 1930er-Jahren ähnliche Erfolge wie der aktuelle Rallye-Wagen KODA Fabia R5. Die Erfolge unserer Vorgänger stellen für uns eine große Motivation dar. Mit dem neuen KODA Fabia R5 haben wir in der vergangenen Saison vier Siege in der WRC 2, fünf nationale Titel und den vierten APRC-Meistertitel in Folge feiern können", so Hrabánek.
"Das technische Konzept des KODA Popular mit dem damals modernen Zentralrohrrahmen, der Einzelradaufhängung vorne und hinten sowie der Transaxle-Getriebeanordnung war in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus", erklärt Michal Velebný, Koordinator der Restaurierungswerkstatt des KODA Museums in Mladá Boleslav. "Der KODA Popular erzielte sowohl in Europa als auch in Südamerika bedeutende Erfolge auf Renn- und Rallye-Strecken", so Velebný weiter.
Zusammen mit den Modellen Rapid und Superb legte der KODA Popular im Jahre 1934 den Grundstein für den Aufstieg von KODA in den 1930er-Jahren zur meistverkauften Marke im tschechoslowakischen Heimatmarkt und zu einer anerkannten Automobilmarke in Europa. Die Fahrzeuge setzten zu ihrer Zeit Maßstäbe in Sachen Technik, Design und Preis-/Wertverhältnis.
Der KODA Popular, der vor 80 Jahren bei der Rallye Monte Carlo an den Start ging, war mit einem 3-Gang-Getriebe und einem Motor der Modellreihe Rapid ausgestattet. Der 4-Zylindermotor mit einem Hubraum von 1.386 cm3 leistete 34 PS (25 kW). Zwei Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 170 Litern ermöglichten eine Reichweite von rund 1.500 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 110 km/h. Vom Gesamtgewicht von 790 kg entfielen nur 250 kg auf die offene Karosserie.
Am 14. Januar 1936 begaben sich Pohl und Hausman auf ihre Reise zur legendären Rallye. Mit ihrem offenen KODA Popular ging es von Prag aus in Richtung Athen. Von dort absolvierten sie die 3.852 Kilometer lange Anfahrt über Thessaloniki, Belgrad, Budapest, Wien, Straßburg und Avignon nach Monaco. Am 29. Januar 1936 erreichten sie das Ziel ohne einen einzigen Strafpunkt. Auch bei der technischen Abnahme der Fahrzeuge und der Geschicklichkeitsfahrt schnitt das Duo erfolgreich ab. In der Klasse bis 1.500 cm3 belegten Pohl/Hausman mit ihrem KODA Popular Rang zwei.
Das Rennen fand bei schwierigen und wechselhaften Wetterbedingungen statt. Für die Wintermonate war das Fahrerteam Pohl/Hausman mit einer zusätzlichen Heißluftheizung, Thermosflaschen-Halterung sowie einer elektrisch beheizbaren Windschutzschreibe ausgestattet. Für Ruhepausen eignete sich der umklappbare Beifahrersitz. Das erfahrene Duo wurde bereits im Vorfeld beauftragt, Lederoveralls und Geländereifen der heimischen Marke Bata im Riesengebirge zu testen.
Durch den Rallye-Erfolg in Monte Carlo ermutigt, präsentierte die Marke unter dem Namen KODA Popular Sport Monte Carlo besonders sportliche Modelle. 70 Stück wurden in den Jahren 1936 bis 1938 gebaut, als Roadster-Ausführung oder als Stromlinien-Coupé. Ein Exemplar befindet sich heute in der Sammlung des KODA Museums in Mladá Boleslav.
Der Name Popular hielt, was er versprach
Das leichte und preiswerte Modell wurde zu einem äußerst populären Fahrzeug, mit dem sich der lang ersehnte Traum vom Auto für breite Käuferschichten und einem echten ,Wagen fürs Volk erfüllte. Das 4-sitzige Auto wurde nicht nur als Sedan, sondern auch als zweitüriger ,Tudor und als Halb-Cabriolet verkauft, dazu gab es eine 2-sitzige Roadster-Ausführung sowie eine Lieferwagenvariante.
Schnell wurde der KODA Popular zum meistverkauften Automobil in der damaligen Tschechoslowakei. Insgesamt verkaufte KODA von 1934 bis 1946 über 20.000 KODA Popular, davon beachtliche 6.000 Einheiten in rund 50 Ländern außerhalb der Tschechoslowakei. Der Kleinwagen wurde dabei nicht nur in europäische Märkte exportiert, sondern auch nach Übersee. Unter anderem zählten China, Indien sowie afrikanische und südamerikanische Staaten zu den Absatzmärkten. Ein wesentlicher Grund für die große Beliebtheit des Popular war seine hohe Zuverlässigkeit. Mit zahlreichen Fernfahrten untermauerte KODA den Ruf des Fahrzeugs als besonders robuster und vielseitiger Vertreter seiner Zunft.