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Info DaimlerChrysler startet Pilottest mit neuer Lkw-Kombination

Nutzfahrzeuge


DaimlerChrysler startet Pilottest mit neuer Lkw-Kombination

Ab heute fahren zwischen den DaimlerChrysler-Werken im Neckartal und dem Logistikzentrum des Werkes Sindelfingen neuartige Lastzugkombinationen von 60 Tonnen zGG und einen zusätzlichen Anhänger. Auf der gerade eröffneten Internationalen Automobil-Ausstellung Nutzfahrzeuge in Hannover werden diese von allen Nutzfahrzeug- und Auflieger-Herstellern als "Euro-Combis" vorgestellt, bei DaimlerChrysler heissen sie "Ecocombis". Mit dem Pilotbetrieb soll die Kompetenz von DaimlerChrysler auf dem Sektor Sicherheits- und Umweltschutztechnik für diese innovative Nutzfahrzeugkonzepte aufgezeigt werden.

DaimlerChrysler als Fahrzeughersteller muss sich darauf vorbereiten, für innovative Fahrzeugkonzepte geeignete Zugfahrzeuge mit allen erForderlichen Sicherheitseinrichtungen anbieten zu können. Dafür wurde in Abstimmung mit dem InnenMINIsterium Baden-Württemberg eine erste Praxiserprobung in Form dieses Pilottests im Werksverkehr zwischen Stuttgart und Sindelfingen konzipiert.

Das innovative "Ecocombi"-Konzept von DaimlerChrysler

Die Lastzugkombinationen zeichnen sich durch einen zusätzlichen Anhänger aus, der das zulässige Gesamtgewicht auf 60 Tonnen erhöht und die Fahrzeuglänge auf 25,25 Meter verlängert. Durch die nunmehr acht Achsen der Lastzüge verringern sich die Achslasten um über zwei Tonnen pro Achse was zu einer deutlichen Schonung der Strassen beiträgt. Die Lastzugkombinationen sind mit allen innovativen Sicherheitssystemen ausgestattet, der Kraftstoffbedarf und damit die Schadstoffemission sinken bemerkenswert.

Lastzugkombinationen mit 25,25 Meter Länge und 60 Tonnen Gesamtgewicht verringern den Bedarf an Verkehrsfläche um 25 Prozent. So kann das steigende Transportaufkommen ohne zusätzliche Lkw auf den Straßen bewältigt werden. Gleichzeitig bietet ein solches Konzept weitere Vorteile: Der Kraftstoffbedarf und damit die Schadstoffemission sinken um bis zu 20 Prozent. Dabei verhält sich ein 60-Tonnen-Lkw genau so sicher wie ein heutiger 40-Tonner. Zwei 60-Tonnen-Lkw können drei herkömmliche 40-Tonner ersetzen. Das spart 20 Prozent Sprit je transportierte Tonne. Die Zahl der Lkw könnte trotz eines steigenden Wachstums der Verkehrsleistung konstant gehalten oder sogar abgesenkt werden. Insbesondere könnte so eine sinnvolle Vernetzung aller Verkehrsträger durch intelligente Transportkombinationen zwischen Binnenschiff, Bahn und Lkw hergestellt werden.

Fahrzeugkombinationen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 60t und 25,25m Länge sind in skandinavischen Ländern (Schweden und Finnland) im Regeleinsatz und in den Niederlanden in einem breit angelegten Versuchsbetrieb. Parallel dazu laufen bereits weitere Versuche mit ähnlichen Fahrzeugkombinationen in anderen Bundesländern, wie Niedersachen und Nordrhein-Westfalen, so dass die Erprobungsaktivitäten insgesamt eine breite Vielfalt möglicher Betriebsbedingungen abbilden. Vor allem die verladende Wirtschaft Fordert eine Erweiterung auf andere Regionen.

Versuch wird durch Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) begleitet

Diskutiert wurde der Modellversuch bereits in der Vorbereitungsphase in seinen Details mit den beteiligten Behörden InnenMINIsterium Baden-Württemberg, Regierungspräsidium Stuttgart und den Straßenverkehrsbehörden. Begleitet wird der Feldversuch durch die Bundesanstalt für Strassenwesen (BAST), die die Daten als Gutachter für das BundesverkehrsMINIsterium auswertertet. Das BundesMINIsterium für Verkehr, Bauwesen, Städtebau und Raumordnung hat deshalb die Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) beauftragt, Chancen und Risiken solcher neuartiger Fahrzeugkombinationen umfassend zu analysieren. Es wurde festgelegt, dass der Versuch in allen Details dokumentiert und von der BAST wissenschaftlich begleitet wird. Ziel ist eine ergebnisoffene Bewertung, ob längere und schwerere Nutzfahrzeugkombinationen im Güterkraftverkehr zu einer Entlastung von Umwelt und Straße beitragen können.

Durch die enge Kooperation ergeben sich Vorteile für alle Beteiligten an diesem Pilotvorhaben. DaimlerChrysler kann innovative Fahrzeugkonzepte im Alltagsbetrieb des Güterkraftverkehrs testen. Die BAST nutzt Versuchsfahrzeuge von DaimlerChrysler zur Durchführung von detaillierten technischen Untersuchungen. Alle im Pilotbetrieb anfallenden Ergebnisse zu den Themen Fahrzeugtechnik, Energieeinsparung, Umweltentlastung, Soziologie und Logistik stehen den beteiligten Behörden zur Verfügung. Damit fliessen sie in den Gesamtbericht der BAST zur Bewertung neuer Fahrzeugkombinationen für die oberste Bundesbehörde, das BundesverkehrsMINIsterium ein. Aber auch die beteiligten Landesbehörden erhalten zusätzliche Informationen für künftige verkehrspolitische Entscheidungen.

Route führt um Stuttgart auf Bundesstrassen und Autobahn herum

Bei der Routenfestlegung für eine Vorzugsstrecke und Umleitungsmöglichkeiten wurden überwiegend zweibahnige Straßen oder Strecken mit Überholverbot als für solche Transporte geeignet ausgewählt. Die Topografie im Großraum Stuttgart erFordert ein Zugfahrzeug mit zwei vollwertigen Antriebsachsen und einer hohen Motorleistung. Damit entspricht die für den Pilotbetrieb vorgesehene Fahrzeugkombination auch allen AnForderungen an einen universellen Einsatz im Flachland ebenso wie auf Bundesfernstraßen mit ihren üblichen Steigungs- und Gefällestrecken.

Die Hauptroute beginnt im Neckartal bei den Werksteilen Bad Cannstatt/ Untertürkheim/ Hedelfingen/ Mettingen und wird über die Bundesstrassen B 10 und B 313 an Plochingen und Wendlingen vorbei auf die Autobahn A 8 geführt. Dort fahren die "Ecocombis" weiter über die A 8 und das Stuttgarter Kreuz über die A 81 zur Ausfahrt Böblingen-Hulb, von wo sie ins Logistikcenter des DaimlerChrysler-Werkes Sindelfingen gelangen. Eine weitere genehmigte Ausweichstrecke führt ab Esslingen-Zollberg über die L1199/ L 1202 an die Autobahnanschlussstelle Esslingen. Auch eine Citynahe-Ausweichstrecke für den Fall von Autobahnsperrungen liegt vor, die aber nur als äusserst selten zu nutzende Umleitungsstrecke dienen soll.

Die eingesetzten, strassenschonenden luftgefederten Lkw-Pritschenfahrgestelle sind vom Typ Mercedes-Benz Actros 2660 LL/6x4. Der 600 PS (440 kW)-starke V8-Motor mit BlueTec 5-Ausstattung erfüllt heute schon die Emissiongrenzwerte der Euro 5-Vorschrift, die erst im Jahr 2009 Gültigkeit erlangen wird. Die Sicherheitsausstattung umfasst neben neuester Weitwinkelspiegel u.a. die aktuellen Assistenzsysteme wie den Spurassistent, Abstandsregeltempomat und die Wankregelung. Über einen Dolly ist dann ein zweiter Auflieger an die Zugmaschine angekoppelt. Auch der Auflieger ist auf dem neuesten sicherheitstechnischem Stand, und ist rundum mit Scheibenbremsen und der elektronischen Nivauregulierung ausgestattet.


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