Freightliner LLC feiert 25 Jahre im DaimlerChrysler Konzern

Heute feierten Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der DaimlerChrysler AG und Leiter der Mercedes Car Group, sowie Andreas Renschler, im Vorstand verantwortlich für Truck Group & Buses, gemeinsam mit Chris Patterson, dem Präsidenten und CEO von Freightliner LLC, und über 2.500 Mitarbeitern in Portland/Oregon die 25-jährige Zugehörigkeit von Freightliner zur DaimlerChrysler AG.

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Zetsche sagte heute anlässlich des Jubiläums: "1981 war Freightliner das erste Standbein der damaligen Daimler-Benz AG in den USA. Heute ist das Unternehmen dank seiner engagierten Mitarbeiter und starken Marken ein unverzichtbarer Teil von DaimlerChrysler."

Andreas Renschler, Vorstand Truck Group & Buses, betonte: "Freightliner ist heute nicht nur ein integraler Bestandteil der Truck Group und unser Nutzfahrzeug-Standbein in Nordamerika, sondern erwirtschaftet einen wesentlichen Teil des Gesamt-Absatzes der Truck Group."

Im Mai 1981 übernahm die damalige Daimler-Benz AG den außerhalb Nordamerikas weitgehend unbekannten Lkw-Hersteller Freightliner Corporation mit Sitz in Portland/Oregon. Damals wurde gerade der 200.000ste Freightliner Lkw produziert. Nur elf Jahre später war das US-amerikanische Unternehmen Nummer eins unter den Herstellern schwerer Lkw in Nordamerika. 1999 wurde bereits das einmillionste Produktionsjubiläum bei Freightliner gefeiert.

Chris Patterson, Präsident und CEO von Freightliner LLC: "Heute ist Freightliner LLC Teil des größten Lkw-Herstellers der Welt. Bei Lkw über 7,3 Tonnen sind wir Marktführer in Nordamerika und zudem größter Hersteller von Schulbussen und Fahrgestellen für Wohnmobile und Paketdienstfahrzeuge." Patterson weiter: "Unsere enge Vernetzung mit Mercedes-Benz Lkw und Mitsubishi Fuso stellt auch in Zukunft Freightliners kontinuierliche Spitzenposition in unserem Heimatmarkt sicher."

Zunächst Lkw für die eigene Spedition

Dabei war das Unternehmen einst mit einem ganz anderen, heute kaum noch vorstellbaren Ziel gestartet: Der Produktion eines leichteren, zuverlässigeren Lkw mit höherer Nutzlast. In den späten 30er Jahren war Leland James – der Firmengründer von Freightliner – Präsident der in Portland ansässigen Spedition "Consolidated Freightways". Da er mit den Produkten der etablierten Lkw-Hersteller nicht zufrieden war, engagierte er eine Gruppe von Ingenieuren, die Pionierarbeit leisteten, was den Einsatz von AluMINIum-Komponenten in Nutzfahrzeugen anbetraf. 1940 war Leland James maßgeblich an der Gründung der "Freightways Manufacturing Company" in Salt Lake City beteiligt, die seine innovativen Fahrzeuge für Consolidated Freightways produzierte.

Im Jahr 1942 wurde Freightways zur "Freightliner Corporation". 1947 eröffnete Freightliner sein Produktionswerk in Portland.1950 verkaufte Freightliner seinen ersten Lkw an einen privaten Spediteur (die "Hyster Company") und bald war der neue "Western Truck" bekannt. Freightliner etablierte sich daraufhin sehr schnell als eigenständige Marke.

Im Mittelpunkt des Unternehmens standen über viele Jahre hinweg Platz sparende Kurzhauber mit leichtgewichtigen AluMINIum-Fahrerhäusern. So gehörte die Marke lange Zeit zu den kleineren Anbietern. Erst später widmete sich Freightliner den klassischen amerikanischen Trucks mit langen Motorhauben.

Rasante Entwicklung zur Nummer eins

1981 öffnete die Übernahme von Freightliner LLC der Daimler-Benz AG die Tür zu Nordamerika, dem größten Markt für Schwer-Lkw der Welt. Mit einem Anteil von neun Prozent bei den schweren Lkw der US-Klasse 8 (über15 Tonnen) und einer Fertigung von 10.000 Lkw pro Jahr zählte Freightliner LLC zu dem Zeitpunkt zu den mittelgroßen Anbietern. Dies änderte sich rasant: Schon 1986 rangierte Freightliner LLC mit 15,5 Prozent Marktanteil auf Platz zwei.

1992 wurde Freightliner die Nummer eins in Nordamerika. Heute ist Freightliner LLC klarer Marktführer in den USA bei allen Lkw über 7,3 Tonnen (US-Klassen 5-8). Im Jahr 2005 erreichte das Unternehmen einen Anteil von 36,1 Prozent in der US-Klasse 8. Bei den mittelschweren Lkw belegte Freightliner LLC mit 30,3 Prozent Marktanteil im Jahr 2005 den zweiten Platz in Nordamerika. Freightliner ist ebenfalls Marktführer im Segment der Schulbusse sowie bei Fahrgestellen für Wohnmobile und Paketdienstfahrzeuge.

Eine tragende Säule der DaimlerChrysler Truck Group

Mit einem Jahresabsatz von 182 400 Lkw und Schulbussen im Jahr 2005, etwa 26.000 Beschäftigten (einschließlich Detroit Diesel) und neun Produktionswerken von Oregon im Nordwesten bis North Carolina im Osten der USA sowie in Kanada und Mexiko zählt Freightliner LLC heute zu den tragenden Säulen der DaimlerChrysler Truck Group. Das Produktprogramm von Freightliner LLC umfasst zahlreiche Baureihen von Thomas Built Schulbussen bis zum Freightliner Coronado, dem Western Star Constellation und den belastbaren Sterling L- und A-Linien. Freightliners Firmenname wurde 2000 von "Freightliner Corporation" in "Freightliner LLC" geändert.

Starke Marken unter einem Dach

Längst steht Freightliner als amerikanische Nutzfahrzeugmarke von DaimlerChrysler nicht mehr als alleinige Marke von Freightliner LLC da: Western Star ist die nordamerikanische Marke schlechthin für schwere Lkw der Top-Klasse und gehört seit 2000 zum Unternehmen. Sterling (seit 1998) hat seinen Schwerpunkt bei mittelgroßen Lkw. Thomas Built Buses (seit 1998) ist führender Hersteller von Schulbussen. Freightliner Custom Chassis (seit 1995) liefert Fahrgestelle, unter anderem an die nordamerikanische Reisemobilbranche. Zu Freightliner LLC gehört seit 2004 ebenfalls der renommierte Motorenhersteller Detroit Diesel Corporation. Er ist dank der großen Nachfrage nach der Flaggschiff-Baureihe S60 und dem MBE 4000 (MBE = Mercedes-Benz Engine) mit einem Anteil von 27 Prozent bei den schweren Fahrzeugen der US-Klasse 8 in Nordamerika Marktführer – auch als Motoren-Anbieter für Busse und Feuerwehrfahrzeuge anderer Hersteller.

Seit 1992 ist der schwere Lkw-Motor der Detroit Diesel Baureihe S60 Nordamerikas beliebtester Dieselantrieb. Mit ihrem niedrigen Kraftstoffverbrauch und ihrer hohen Zuverlässigkeit wurde die Baureihe S60 zu dem Aggregat der US-Klasse 8 schlechthin. Diese Tradition wird sich auch 2007 fortsetzen, wenn Detroit Diesel den weiterentwickelten S60 im Markt einführt, um den EPA07 Emissions-Vorschriften zu entsprechen.

Motoren entstehen in einem engen Verbund

Freightliner LLC ist außerdem in den Komponentenverbund der DaimlerChrysler Truck Group integriert. Detroit Diesel zum Beispiel vertreibt in Nordamerika erfolgreich Motoren der Baureihe MBE 4000 und wird Ende des Jahres mit der Montage der mittelschweren Baureihe MBE 900 beginnen. Mit dem besten Leistungsgewicht seiner Klasse ist der MBE 4000 der bevorzugte Motor für Fern- und Verteilerverkehr sowie Schüttguttransporte in Nordamerika. Dieser Reihensechszylinder mit 12,4 Litern Hubraum entsteht in Zusammenarbeit mit den Motorenwerken des Konzerns in Brasilien und Deutschland und erhält in den USA kundenspezifische Teile. Die MBE 4000 Motoren finden in zahlreichen Lkw von Freightliner LLC und den amerikanischen Konzernmarken Verwendung. Die Aggregate sind eng verwandt mit dem europäischen Reihensechszylinder OM 457, bei Mercedes-Benz eingesetzt im Lkw Axor und im Reisebus Travego.

Die Motorenpalette wird durch die Baureihe MBE 900 von Mercedes-Benz ergänzt. Der MBE 900 ist die bevorzugte Wahl für eine große Bandbreite von Anwendungen für mittelschwere Lkw, etwa für Sonderfahrzeuge, für die Lebensmittelindustrie, im Verteilerverkehr, für Schulbusflotten, Abschleppdienste oder Bauunternehmen. Die Vier- und Sechszylinder Motoren der Baureihe 900 mit 4,25 bis 7,2 Litern Hubraum entstehen zurzeit komplett in Deutschland. Ab 2007 werden sie in den USA bei Detroit Diesel marktspezifische Komponenten erhalten. Die Aggregate sind in mittelschweren und schweren Verteiler-Lkw von Freightliner LLC im Einsatz.

Achsen und Getriebe für nordamerikanische Lkw

Bereits heute kommt serienmäßig im Verteiler-Lkw Freightliner Business Class M2 ein kompletter Antriebsstrang mit den aufeinander abgestimmten Komponenten Motor, Getriebe und Achsen aus dem DaimlerChrysler Konzern zum Einsatz. Damit schlägt Freightliner LLC ein neues Kapitel in Nordamerika auf, wo bisher der so genannte Komponenten-Lkw mit frei vom Kunden wählbaren Aggregaten als typisch galt.

Als Tochterunternehmen von Detroit Diesel montiert die Axle Alliance Company (AAC) auf Basis deutscher Komponenten Lenk- und Antriebsachsen für nordamerikanische Lkw. Über Detroit Diesel werden außerdem Schaltgetriebe für mittelschwere Lkw angeboten. Die Typenbezeichnung MBT (Mercedes-Benz Transmission) deutet auf die Herkunft hin.

Weitere gobale Vernetzung innerhalb der Truck Group

Der Mitsubishi Fuso Canter bildet die Basis des neuen leichten Frontlenker-Lkw Sterling 360. Zudem wird eine künftige Generation mittelschwerer Nutzfahrzeugmotoren zunächst in Nordamerika bei Freightliner LLC zum Einsatz kommen, bevor sie auf anderen Märkten eingeführt wird. Das europäische BlueTec-Konzept der Abgasreinigung mit SCR-System (Selective Catalytic Reduction) unter Zusatz einer wässrigen Harnstofflösung, AdBlue, wird zur Erfüllung der künftigen Abgasvorschrift EPA10 in einigen Jahren voraussichtlich auch in Nordamerika angewendet werden.

2007 werden Freightliner und Detroit Diesel als erste in der Truck Group die Heavy-Duty Engine Platform (HDEP) einführen. Diese gemeinsame Motorenfamilie wird zukünftige europäische, asiatische und amerikanische Abgas-Standards erfüllen. Die Heavy-Duty Engine Platform wird den Emissionsvorgaben 2007 und 2010 entsprechen und es so der DaimlerChrysler Truck Group ermöglichen, den weltweiten KundenanForderungen Rechnung zu tragen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Abgeschlossen sind auch die Vorarbeiten für eine gemeinsame Struktur von Fahrzeugelektrik und -elektronik zwischen Freightliner, Mercedes-Benz und Mitsubishi Fuso. Auch bei Fahrgestellen und Fahrerhäusern setzen die Marken des Konzerns künftig auf gemeinsame Komponenten. Dies alles bietet eine tragfähige Plattform, auf der die Erfolgsgeschichte von Freightliner LLC fortgeführt wird. Freightliner LLC, mit Hauptsitz in Portland, Oregon, ist der führende Hersteller von Medium- und Heavy-Duty Lkw in Nordamerika. Freightliner produziert und vertreibt Fahrzeuge der US-Klassen 5-8 (über 7,3 Tonnen) und ist ein Unternehmen der DaimlerChrysler AG, dem größten Nutzfahrzeughersteller der Welt.