Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung aufge
Fordert, mit einem Maßnahmenplan gegen Ozonbelastungen bei Extremwetterlagen vorzugehen. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass Grenzwertüberschreitungen längst nicht vom Tisch seien. Seit dem Jahr 2000 gibt es bei Ozonalarm keine gesetzlichen Maßnahmen wie Fahrverbote mehr. Stattdessen soll die Ozonbildung durch bessere Luftreinhaltung zukünftig vermieden werden. "Langfristige Vorsorge ist ohne Frage von weit reichender Bedeutung, aber wir brauchen trotzdem Sofortmaßnahmen, wenn die Ozonbelastung wie in diesen Tagen auf Spitzenwerte zusteuert", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Ähnlich wie bei Feinstaub gelten auch für Ozon ab dem Jahr 2010 EU-weit Grenzwerte, von deren Einhaltung Deutschland heute weit entfernt ist. "Man kann den Eindruck bekommen, die Bundesregierung baut auf die Hoffnung, unsere Sommer mögen lieber verregnet sein", sagte Miller. Nach Auffassung des NABU sollte die Warnschwelle bereits bei einem Wert von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft liegen und ab 180 Mikrogramm gesetzliche Maßnahmen greifen. Insbesondere allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fahrverbote für Autos, die nicht mindestens die Euro-3-Norm erfüllten – für Dieselfahrzeuge Euro 4 –, dürften dabei kein Tabu sein. "Wir müssen den grotesken Zustand beenden, dass Autos bei Ozonalarm weiter rasen dürfen, aber Fußgänger aufgeFordert werden, sich nicht zu schnell zu bewegen", so Miller.