Das amerikanische Volk feiert die Amtseinführung seines neuen Präsidenten am 20. Januar mit einem gigantischen Fest, zu dem zwischen 2 und 4 Millionen Besucher in die US-Hauptstadt Washington strömen werden. An der Spitze der Parade zum Amtssitz in der Pennsylvania Avenue 1600 so die Anschrift des Weißen Hauses wird einmal mehr ein
Cadillac rollen: Präsident Barack Obama wird in einer speziell entwickelten Limousine der GM-Luxusmarke
Cadillac sitzen und damit eine lange Tradition fortsetzen.
"Es ist eine Ehre für Cadillac, auch für unseren neuen Präsidenten den Dienstwagen zu stellen", erklärt Mark McNabb, Vizepräsident Nordamerika für Cadillac/Premium Channel. "Für die Fortführung dieser großartigen amerikanischen Tradition kam nur das Beste in Frage, was Cadillac an Design und Technologie zu bieten hat."
Das Bild des amerikanischen Präsidenten, der aus einem Cadillac heraus die Menge grüßt, reicht bis zu Präsident Woodrow Wilson (Amtszeit 1913 bis 1921) und den Anfängen des Automobils zurück und führt jetzt in eine neue, historische Ära. Die neueste "Cadillac Presidential Limousine" wurde von Grund auf neu entwickelt und ersetzt die Präsidenten-Limousine von George W. Bush auf Basis des US-Modells DTS, die Cadillac 2004 vorstellte. Der neue Wagen wartet mit zahlreichen Technologie-Merkmalen und dem progressiven Design auf, das auch die aktuellen und von der europäischen Fachpresse gelobten Cadillac-Serienmodelle auszeichnet allerdings in einer Ausführung, die speziell auf die Bedürfnisse und die strengen AnForderungen für den Transport des Präsidenten ausgerichtet ist.
Außen wie innen finden sich viele Designelemente, die charakteristisch für die US-Luxusmarke sind. Die entschlossen wirkende, gleichzeitig aber moderne und elegante Front präsentiert sich mit dem gleichen klar gegliederten, 2-teiligen Kühlergrill, über den auch die neue Mittelklasselimousine Cadillac CTS verfügt. Auch die vertikalen Front- und Heckleuchten ähneln denen der Serienautos.
Hauptsächlich aus funktionellen Gründen, wie der besseren Übersichtlichkeit, wirkt die neue Präsidenten-Limousine ein wenig aufrechter als ihr Vorgänger. Auf der Straße nimmt sie allerdings dank vergleichbarer Größe und ähnlichen Proportionen nicht mehr Platz ein. In der Seiten- und Heckansicht zeigt dich der Wagen klassisch-elegant und erinnert an die Oberklasselimousine Cadillac STS. Das Interieur ist ein Paradebeispiel für modernes Design und innovative Technologie, gepaart mit hochwertiger Fertigung nach europäischem Standard. Zahlreiche Teile der Innenausstattung sind von Hand gearbeitet und vernäht, so wie im Cadillac CTS.
Natürlich sind viele Ausstattungsmerkmale speziell auf die Bedürfnisse als Präsidenten-Fahrzeug zugeschnitten. So herrschen im Fond besonders großzügige Platzverhältnisse mit bequemen Sitzen, zahlreichen Annehmlichkeiten und einem kompletten mobilen Büro. Zwischen den Rücksitzen und in den Türverkleidungen ist das Siegel des Präsidenten eingestickt, das sich auch außen an den hinteren Türen findet. Die US-Flagge wird am vorderen rechten Kotflügel angebracht und das Präsidenten-Banner am linken, wenn sich Barack Obama an Bord befindet. Bei Dunkelheit beleuchten moderne LEDs die Flaggen.
Die Limousine wurde von Spezialisten nach einem umfangreichen Katalog von Spezifikationen designt, entwickelt und getestet. Seine uneingeschränkte Funktionsfähigkeit musste das Auto unter einer Reihe von widrigen Bedingungen unter Beweis stellen. Dabei wurde strengstens darauf geachtet, dass die genauen Daten und Ausstattungsmerkmale unter Verschluss bleiben.
Verbindung mit Tradition Cadillac und die US-Präsidenten
Bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert baut Cadillac Limousinen und Spezialfahrzeuge für die amerikanischen Präsidenten, Diplomaten, Botschafter sowie ausländische Würdenträger. Diese Cadillac-Tradition hat bis heute Bestand und trägt wesentlich zum Image der Marke bei.
Diese wichtige Rolle spielt Cadillac seit Beginn des Ersten Weltkriegs: Wegen ihrer außerordentlichen Langlebigkeit und Leistung wurden damals zahlreiche Cadillac-Motoren und Fahrzeuge in den Dienst von Regierung und Militär in Dienst gestellt. Als einer der ersten Oberbefehlshaber ließ sich Präsident Wilson in einem Cadillac fahren bei der Siegesparade nach Ende des Ersten Weltkriegs 1919 in Boston. In der Amtszeit von Calvin Coolidge kam dann ein hochwertiger und auf die Bedürfnisse eines US-Präsidenten zugeschnittener 1928er Cadillac Town Car zum Einsatz.
Zehn Jahre später, 1938, erhielt die US-Regierung 2 Cabrios von Cadillac, die mit "Queen Mary" und "Queen Elizabeth" die Namen der bekannten Ozeanriesen der damaligen Zeit trugen. Die beiden 6,55 m langen und 3.475 kg schweren Limousinen waren mit einem umfassenden Munitionsarsenal, Funkgeräten und besonders leistungsfähigen Lichtmaschinen ausgestattet. Haltbar und zuverlässig, dienten die beiden "Königinnen" verlässlich 3 Präsidenten: Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman sowie Dwight D. Eisenhower.
Der als Automobil-Fan bekannte Präsident Eisenhower fuhr während der Parade zu seiner Amtseinführung 1953 in einem der ersten Cadillac Eldorado überhaupt. Der Wagen repräsentierte einen Höhepunkt amerikanischen Automobildesigns, und verfügte über die erste seitlich herumgezogene Panorama-Windschutzscheibe ein Merkmal, das schon bald viele andere Autos übernehmen sollten.
1956 lösten die Cabrios "Queen Mary II" und "Queen Elizabeth II" ihre Vorgänger ab. Obgleich etwas kleiner, waren sie ebenso stark gepanzert und mit modernen Kommunikationsmitteln ausgerüstet. Um Notlaufeigenschaften sicherzustellen, waren die Reifen mit zusätzlichen schmalen Felgen im Innern versehen. Bis zu ihrer "Ausmusterung" 1968 dienten QM2 und QE2 nicht nur Dwight D. Eisenhower, sondern auch John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson als standesgemäße Fortbewegungsmittel.
Nachdem ein 1983er Cadillac Fleetwood an die Regierung von Ronald Reagan gegangen war, führte 10 Jahre später Bill Clinton die Tradition mit einem Cadillac Fleetwood Brougham "Presidential Series" fort. Während die Autos bis dato von unabhängigen Fahrzeugspezialisten für ihren neuen Bestimmungszweck umgebaut worden waren, lagen Design, Entwicklung und Fertigung des 93er Präsidenten-Brougham komplett in den Händen von General Motors und Cadillac. Wie noch heute, sollten zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen die Geheimhaltung der besonderen Fahrzeugmerkmale gewährleisten.
Die 1983er Cadillac Fleetwood-Limousine steht gegenwärtig im Ronald W. Reagan Presidential Library and Museum in Simi Valley, Kalifornien. Der Cadillac Fleetwood Brougham von 1993 befindet sich im Clinton Presidential Center in Little Rock, Arkansas.
2 weitere Präsidenten-Limousinen, die Cadillac in den vergangenen 10 Jahren gebaut hat, sind nach wie vor im Dienst. 2001 lieferte die Marke eine spezielle Ausführung des Cadillac Deville an Präsident George W. Bush. 2004 fuhr dieser im neuen Präsidenten-DTS vor. Das Sondermodell führte dabei eine neue Design-Sprache ein, die später im Laufe des Jahres für den Serien-Cadillac DTS übernommen wurde.