Wenn es um die automobile Kernfrage "Automatik- oder Schaltgetriebe?" geht, scheiden sich die Geister. Schaltgetriebe gelten als sportlich, Automatikgetriebe als komfortabel, sind aber auch verantwortlich für einen höheren Kraftstoffverbrauch.
Subaru setzt die Gültigkeit dieser traditionellen Doktrin außer Kraft. Mit der Entwicklung seines stufenlosen Automatikgetriebes Lineartronic CVT (Continuously Variable Transmission) hat der weltgrößte Hersteller von Allrad-Pkw 2 Welten zusammengeführt. Zum ersten Mal überhaupt bietet
Subaru in einem serienmäßigen Modell ein stufenloses Automatikgetriebe in Längsrichtung gekoppelt mit dem permanenten Allradantrieb Symmetrical AWD, das mit einer Kette statt mit einem Riemen arbeitet.
Geniale Idee
Die Idee eines stufenlosen Automatikgetriebes ist an sich ja genial. Man hat nicht nur 5 oder 6 oder 7 Gänge zur Wahl, sondern zwischen der kleinsten und der größten möglichen Übersetzung stehen beinahe unendlich viele Gänge zur Verfügung. Man bewegt sich also stets im optimalen Bereich. Ganz nach Lust und Laune kann der Fahrer zwischen fest vorgegebenen Fahrstufen manuell schalten oder sich mit höchstem Komfort stufenlos beschleunigen lassen. Zum Marktstart im September 2009 kombiniert Subaru die 2.0i- und 2.5i-Liter-Saugmotoren in Legacy und Outback mit dem kettengetriebenen stufenlosen Automatikgetriebe Lineartronic, das einen um 5% besseren Wirkungsgrad hat und deshalb seinen Teil zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beiträgt.
Technisches Prinzip
Technisch gesehen verbindet beim CVT-Getriebe eine kraftübertragende Stahl-Laschenkette (Zugkette) in einem Ölbad zwischen 2 variablen Kegelscheibenpaaren, dem so genannten Variator, die Getriebeeingangswelle mit dem Antrieb. Je nach Fahrzustand und LeistungsForderung werden die Scheiben hydraulisch gedrückt oder gespreizt: Je nach Zusammenschieben beziehungsweise Auseinanderziehen der beiden Kegelradflächen läuft die Zugkette weiter innen oder außen in den Kegelscheibenpaaren und sorgt in jeder Fahrsituation stufenlos für die optimale Übersetzung.
Das Verstellen der Kegelflächen geschieht hydraulisch und anhand unterschiedlicher Steuerungskennlinien. Auf diese Weise ändert sich das Übersetzungsverhältnis stufenlos, und es sind theoretisch unendlich viele Übersetzungen möglich. Ein Regler überwacht dabei einerseits die Übersetzung, die aus dem Radienverhältnis resultiert und andererseits den für die reibschlüssige Drehmomentübertragung erForderlichen Anpressdruck. Die Lineartronic arbeitet mit kleineren Riemenscheiben, was die Einheit sehr kompakt macht. Wegen des großen Unterschieds zwischen dem kleinsten und dem größten Durchmesser der Riemenscheiben ermöglicht das CVT eine hohe Endgeschwindigkeit bei einer relativ niedrigen Motordrehzahl.
Optionaler Handschalt-Modus
Schaltwippen am Lenkrad ermöglichen den Handschaltmodus mit 6 verschiedenen Getriebestufen für schnelle manuelle Eingriffe.
Geschwindigkeitsregelanlage
Mit der serienmäßigen elektronischen Geschwindigkeitsregelanlage kann der Fahrer eine konstante Geschwindigkeit einstellen.
Lineartronic mit Active Torque Split AWD
Das stufenlose Lineartronic-Getriebe ist mit einem Active Torque Split AWD gekoppelt, der durch permanente Kontrolle der Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern auf Traktionsbedingungen, Kraftübertragung und Gasbefehle reagiert.
Ergebnis
Die Lineartronic lässt den Motor bei jeder Geschwindigkeit im günstigsten Drehzahlbereich arbeiten und erzielt somit ein optimales Gleichgewicht von Leistung und Kraftstoffverbrauch. So konnte der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell (ausgerüstet mit einem klassischen Automatikgetriebe) um bis zu einem halben Liter Kraftstoff pro 100 km gesenkt werden. Die Reaktion auf Gasbefehle ist spontan, gefühlvoll und lässt sich fein dosieren.
Modelle
Das neue stufenlose Automatikgetriebe Lineartronic steht zur Verfügung für die neuen Subaru Legacy 2.0i, Legacy 2.5i und Subaru Outback 2.5i.
Perspektiven
Subaru sieht in der Einführung des neuen stufenlosen Automatikgetriebes Lineartronic einen wichtigen Schritt in die Zukunft der modernen Getriebetechnik. Sobald diese Technologie auch die hohen Drehmomente des modernen Boxerdiesel-Motors verarbeiten kann, dürfte einem durchschlagenden Erfolg kaum noch etwas im Wege stehen.