Mit den 24 Stunden von Daytona startet die IMSA SportsCar Championship am 30./31. Januar in die neue Saison. Porsche feiert bei der 54. Auflage des Sportwagenklassikers in Florida eine doppelte Premiere: Sowohl der neue Porsche 911 RSR als auch der neue Porsche 911 GT3 R bestreiten auf dem Daytona International Speedway ihr erstes Rennen. Der 911 RSR wird vom Werksteam Porsche North America in der Klasse GTLM eingesetzt, mit dem 911 GT3 R sind Kundenteams in der Klasse GTD am Start. Die Erfolgsbilanz von Porsche in Daytona weist 22 Gesamt- und 76 Klassensiege auf. Damit ist Porsche der erfolgreichste Hersteller in der Geschichte des prestigeträchtigen Rennens.
Das Rennen
Daytona ist neben Le Mans der zweite große Langstreckenklassiker im internationalen Motorsport. Ausgetragen wird das 24-Stunden-Rennen auf dem 5,729 Kilometer langen Daytona International Speedway, einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt. Die anspruchsvolle Kombination aus dem ursprünglichen Oval und dem Infield weist zwölf Kurven auf, darunter zwei Steilkurven.
Insgesamt neun Porsche-Werksfahrer sowie ein Porsche-Junior sind in Daytona am Start. Bei Porsche North America, das in der IMSA SportsCar Championship 2015 alle drei GT-Meistertitel gewonnen hat, teilen sich der amtierende IMSA-GT-Meister Patrick Pilet (Frankreich) sowie Nick Tandy (Großbritannien) und Kévin Estre (Frankreich) in der Klasse GTLM das Cockpit der Startnummer 911. Mit der Nummer 912 treten ihre Werksfahrerkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) zu dem legendären Langstreckenrennen an. Weitere Porsche-Werksfahrer sind für Kundenteams mit dem 911 GT3 R in der Klasse GTD im Einsatz: Wolf Henzler (Nürtingen) fährt für Team SEATtle/Alex Job Racing, Patrick Long (USA) für Black Swan Racing und Jörg Bergmeister (Langenfeld) für Park Place Motorsports. Ebenfalls in Daytona mit dabei ist Porsche-Junior Sven Müller (Bingen) im 911 GT3 R von Frikadelli Racing.
Der 911 RSR erhielt für die Saison 2016 nicht nur ein neues Werksdesign. Der 470 PS starke Erfolgsrenner aus Weissach, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, wurde vor allem aerodynamisch modifiziert und damit dem neuen Reglement angepasst. Die Position des Heckflügels wurde weiter nach hinten verlagert, der Heckdiffusor fällt nun deutlich größer aus. Außerdem erhielt der 911 RSR eine modifizierte Frontlippe sowie weit ausladende Seitenschweller. Der 911 GT3 R startet in Daytona zu seinem ersten Rennen mit dem neuen hochmodernen 4-Liter-6-Zylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung. Porsche hat den 500 PS starken Kundensportrenner für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert. Bei seiner Entwicklung haben die Ingenieure ein besonderes Augenmerk auf konsequenten Leichtbau, bessere aerodynamischer Effizienz, eine Reduzierung des Verbrauchs sowie eine bessere Fahrbarkeit gelegt.
Für den ersten der insgesamt 22 Gesamtsiege von Porsche in Daytona sorgten 1968 Vic ElFord, Jochen Neerpasch, Rolf Stommelen, Jo Siffert und Hans Herrmann im Porsche 907. Den vorerst letzten holten 2010 Joao Barbosa, Terry Borcheller, Ryan Dalziel und Mike Rockenfeller mit dem Porsche-Riley. In den traditionell besonders hart umkämpften GT-Klassen brachte es Porsche auf die Rekordmarke von 76 Siegen. Zuletzt gewannen Richard Lietz, Nick Tandy und Patrick Pilet 2014 die Klasse GTLM.
Die Zeiten
Das 24-Stunden-Rennen in Daytona startet am Samstag, 30. Januar, um 14.40 Uhr Ortszeit 20.40 Uhr MEZ). Es ist außerhalb der USA live auf www.imsa.com zu sehen.
Stimmen vor dem Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef: "In Daytona hat Porsche einige seiner größten Siege gefeiert. Es ist deshalb der ideale Ort, um den Sportwagenfans in aller Welt gleich zwei neue GT-Rennwagen aus Weissach im ersten Renneinsatz zu präsentieren. Mit dem 911 RSR, den wir vor allem mit aerodynamischen Verbesserungen dem neuen Reglement angepasst haben, wollen wir unsere im Vorjahr gewonnen IMSA-Meistertitel in der Klasse GTLM erfolgreich verteidigen und in Daytona deutlich besser abschneiden als im vergangenen Jahr. Unseren Kundenteams in den USA geben wir mit dem 911 GT3 R ein siegfähiges Fahrzeug für die Klasse GTD an die Hand. Wir sind sehr gespannt, wie sich die neuen Autos bei ihrer Rennpremiere schlagen."
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: "Dass wir in Daytona erstmals den neuen 911 RSR einsetzen, macht dieses ohnehin schon sehr anspruchsvolle Rennen für uns zu einer noch größeren HerausForderung. Umso wichtiger wird es sein, dass Fahrer und Team schnell ihren Rhythmus finden und über die 24-Stunden-Distanz optimal zusammenarbeiten. In der Vorbereitung hat das gut funktioniert, so dass wir dem Rennen sehr zuversichtlich entgegen sehen."
Sascha Pilz, Leiter GT Kundenmotorsport: "Unsere Kundenteams haben sich mit dem neuen 911 GT3 R optimal auf den Saisonstart in Daytona vorbereitet. Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten und konnten uns nicht zuletzt beim Test in Daytona davon überzeugen, dass sie sich schnell und gut auf das neue Fahrzeug eingestellt haben."
Nick Tandy (911 RSR #911): "Ich freue mich auf das erste Rennen mit dem neuen 911 RSR. Wir haben ausgiebig getestet und gehen gut vorbereitet an den Start. Im Vorjahr mussten wir bis zur zweiten Saisonhälfte auf unseren ersten Sieg in den USA warten. Diesmal wird es hoffentlich nicht so lange dauern."
Patrick Pilet (911 RSR #911): "Als Titelverteidiger in die Saison zu starten, ist ein schönes Gefühl. Doch das macht die Aufgabe mit dem neuen 911 RSR nicht einfacher. Gerade Daytona ist eine ganz besondere HerausForderung und so etwas wie ein Gradmesser für den weiteren Saisonverlauf. Letztes Jahr hatten wir viel Pech. Ich hoffe, dass wir diesmal bis zum Schluss um den Sieg kämpfen können."
Kévin Estre (911 RSR #911): "Daytona ist mein erstes Rennen als Porsche-Werksfahrer. Dazu sitze ich auch noch im 911 RSR mit der Startnummer 911, dem Meisterauto des Vorjahres. Das ist eine ganz besondere Verantwortung. Ich habe aber tolle Teamkollegen, die mich unterstützen werden. Ich freue mich sehr auf den Saisonstart und das Jahr in den USA."
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): "Daytona ist ein Klassiker, den jeder Rennfahrer einmal gewinnen will. Wir haben auf jeden Fall eine Chance auf den Sieg. Die Fortschritte, die wir mit dem neuen 911 RSR beim offiziellen Daytona-Test gemacht haben und die Rundenzeiten, die wir dabei gefahren sind, stimmen mich sehr optimistisch für das Rennen. Jetzt kommt es darauf an, diese Performance auch über die volle Distanz zu zeigen.
Earl Bamber (911 RSR #912): "Der Daytona International Speedway ist eine einzigartige Strecke. Diese anspruchsvolle Mischung aus Steilkurven und Infield findet man sonst nirgends. Die HerausForderung für Fahrer und Teams bei einem so langen Rennen ist enorm. Sie müssen unter größtem Druck 24 Stunden zusammenarbeiten und dürfen keinen Fehler machen. Nur wer das schafft, hat eine echte Siegchance."
Michael Christensen (911 RSR # 912): "Dieser Klassiker ist ein toller Start in die neue Saison. Die Erfolge, die Porsche dort schon gefeiert hat, sind für uns alle ein großer Ansporn. Wir haben uns gut vorbereitet und wissen, was nötig ist, um dieses fantastische Rennen zu gewinnen. Was wir tun können, werden wir tun. Bei einem 24-Stunden-Rennen ist aber immer auch Glück im Spiel."
Wolf Henzler (911 GT3 R #23): "Dieses Rennen wird sicherlich eine interessante Erfahrung. Der neue 911 GT3 R ist ein tolles Kundensportauto. Das ABS sowie die gut abgestimmte und ausgereifte Traktionskontrolle helfen mir als Profi, in besonderem Maße aber auch einem Amateurrennfahrer. Das Griplevel ist erstaunlich und das Auto liegt auch über die Bodenwellen und Kerbs gut auf der Straße. Den Ingenieuren in Weissach ist zweifellos ein großer Wurf gelungen."
Patrick Long (911 RSR #540): "Das Erfolgsrezept für Daytona ist eigentlich recht einfach: Du musst die ersten 20 Stunden gut überstehen, dir eine gute Ausgangsposition sichern und in der letzten Rennstunde zur Stelle sein und um den Sieg kämpfen. Diesmal wollen wir das mit dem neuen 911 GT3 R versuchen. Das Auto überzeugte schon im Test mit seiner guten Aerodynamik, ist gut auf der Geraden und beim Bremsen. Das ist sehr wichtig in Daytona."
Jörg Bergmeister (911 GT3 R #73): "Es ist schon einige Jahre her, dass ich in Daytona mit einem GTD-Auto gefahren bin. Doch der neue 911 GT3 R macht sehr viel Spaß. Daytona ist ein toller Saisonauftakt. Ich habe dort schon drei Mal gewonnen, trotzdem fiebere ich diesem Rennen jedes Jahr entgegen."
Sven Müller (911 GT3 R #30): "Ich freue mich auf meinen ersten Start in Daytona. Schon der Test war ein tolles Erlebnis. So extrem hätte ich mir das nicht vorgestellt. Du musst höllisch aufpassen, weil du dauernd von schnelleren Protoypen und GTLM-Autos überholt wirst. Der neue 911 GT3 R lässt sich problemlos fahren. Er fühlt sich fast an wie mein Elfer aus dem Supercup, nur eben mit viel mehr Abtrieb."
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.
Die Rennen 2016
- 30./31.01 Daytona International Speedway, Daytona/Florida *
- 19.03. Sebring International Raceway, Sebring/Florida *
- 16.04. Long Beach Street Circuit, Long Beach/Kalifornien
- 01.05. Mazda Raceway Laguna Seca, Monterey/Kalifornien
- 04.06. Detroit Belle Isle, Detroit/Michigan (nur GTD/P)
- 03.07. Watkins Glen International, Watkins Glen/New York *
- 10.07. Canadian Tire Motorsport Park, Bowmanville/Ontario
- 23.07. Lime Rock Park, Lime Rock/Connecticut (nur GTD/PC)
- 07.08. Road America, Elkhart Lake/Wisconsin
- 28.08. Virginia International Raceway, Danville/Virginia
- 17.09. Circuit of the Americas, Austin/Texas
- 01.10. Petit Le Mans, Road Atlanta, Braselton/Georgia *
* Diese Rennen werden für den North American Endurance Cup gewertet.