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Sport ETCC: Läufe 7 und 8 in Hockenheim - Vorschau

Motorsport


ETCC: Läufe 7 und 8 in Hockenheim - Vorschau

BMW tritt am kommenden Wochenende bei der ersten von zwei Veranstaltungen der diesjährigen FIA European Touring Car Championship (ETCC) auf dem Hockenheimring als Führender der Herstellerwertung an. Die vier BMW Länderteams hoffen, die ermutigenden Testergebnisse aus der Saisonvorbereitung auf der 4,574 Kilometer langen Strecke in gute Platzierungen ummünzen zu können.

Dirk Müller vom BMW Team Deutschland hat gute Erinnerungen an den "alten" Hockenheimring: 1998 gewann er dort einen Meisterschaftstitel. Seitdem hat sich der Kurs allerdings erheblich verändert - nicht unbedingt zur uneingeschränkten Freude der Fahrer. "Ich mochte das alte Hockenheim sehr viel lieber, wegen der langen, engen Geraden, auf denen man den Windschatten nutzen konnte. Das ist nun völlig anders", sagt Dirk Müller. Der Hockenheimring ist die vierte Strecke, auf der die FIA ETCC 2004 Station macht und die dritte, auf der auch Formel-1-Rennen ausgetragen werden.

Dirk Müller beschreibt die Charakteristik des Rundkurses: "Es ist eine typische Formel-1-Strecke, und ich glaube nicht, dass sie eine besondere HerausForderung für uns darstellen wird. Die Kerbs, die man häufig in die Ideallinie mit einbeziehen muss, erFordern ein wirklich gutes Auto. Gute Beschleunigung und gute Traktion sind ebenfalls wichtig. In einem Tourenwagen muss man immer den kürzesten Weg wählen und abkürzen, wo es nur geht. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich darauf freue. Auf der anderen Seite wird es toll sein, durch das Motodrom zu fahren und all die Zuschauer zu sehen. Es ist ein Heimrennen für mich, deshalb werden viele meiner Freunde an der Strecke sein. Auf dem alten Kurs habe ich den Porsche Carrera Cup gewonnen, darum verbinde ich besondere Erinnerungen mit dem Hockenheimring."

Für Dirk Müller und seinen Teamkollegen beim BMW Team Deutschland, Jörg Müller, ist es das erste von drei Rennen auf heimischem Boden in dieser Saison. Mitte Juni werden beide in einem von BMW Motorsport eingesetzten BMW M3 GTR bei den 24 Stunden vom Nürburgring antreten. Im September folgt das zweite deutsche Rennen der FIA ETCC in Oschersleben. Während Jörg Müller und Dirk Müller in Hockenheim fahren, setzen Hans-Joachim Stuck, Boris Said und Duncan Huisman die Vorbereitungen auf das Rennen auf dem Nürburgring fort. Das Trio wird an diesem Wochenende an einem dreieinhalbstündigen Rennen auf der Nordschleife teilnehmen. Dieser Einsatz dient als ausgiebiger Test für den Langstrecken-Klassiker am 12./13. Juni.

Beim vergangenen FIA ETCC Wochenende in Magny-Cours fehlte Paulien Zwart vom Carly Motors Team. Die Niederländerin hatte während der Vorbereitung auf das Rennen einen Unfall und musste mit gebrochenem Becken und Knöchel ins Krankenhaus eingeliefert werden. In Frankreich übernahm Vater Klaas Zwart das Steuer ihres BMW 320i. In Hockenheim ist dies allerdings nicht möglich, da der 54-Jährige bei einem historischen Formel-1-Rennen in Monaco einen Ferrari aus dem Jahr 1995 pilotieren wird. Aus diesem Grund hat das Team entschieden, in Deutschland nur das Auto von Tom Coronel, dem Führenden in der Independents Trophy, einzusetzen.

Auf der Strecke in Magny-Cours, die nach Unterzeichnung eines neuen Vertrags mit SRW auch 2005 und 2006 Läufe der FIA ETCC austragen wird, schnitten die meisten BMW Fahrer gut ab. Jörg Müller ging von der Poleposition ins erste Rennen, Dirk Müller sicherte sich den Sieg. Andy Priaulx (BMW Team Great Britain) startete das zweite Rennen von Platz eins, nachdem er sich zuvor von ganz hinten auf den achten Rang vorgearbeitet hatte. Priaulx fuhr anschließend einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein, während Dirk Müller nach einer Kollision in der ersten Runde ebenfalls eine Aufholjagd startete und sich den sechsten Platz erkämpfte. Kurt Mollekens vom BMW Team Belgium Luxembourg - gleichzeitig Teamkollege von Priaulx bei RBM - machte seine ersten Erfahrungen mit dem BMW 320i im Renneinsatz. BMW Team Italy-Spain hatte hingegen Pech. Alex Zanardi fuhr im ersten Rennen über Trümmerteile, Antonio Garcia war an einem Zwischenfall beim Start des zweiten Laufs beteiligt.

Mit den guten Ergebnissen bei den zwei Rennen in Frankreich hat BMW wieder die Führung in der Herstellerwertung übernommen (80 Punkte). Alfa Romeo hat 78 Zähler auf dem Konto und belegt Rang zwei. Gabriele Tarquini liegt mit 40 Punkten weiter in der Fahrerwertung vorn. Jörg Müller (35) ist auf den zweiten Platz vorgerückt, Dirk Müller folgt mit 34 Punkten auf Rang drei. Obwohl er in Magny-Cours sowohl ein gutes als auch ein schlechtes Rennen hatte, führt Tom Coronel mit 44 Punkten weiter die Independents Trophy an. Sein BMW Markenkollege Stefano D'Aste (Proteam Motorsport) konnte den Rückstand auf den Niederländer auf drei Punkte verkürzen. Die guten Resultate von Magny-Cours haben allerdings auch eine Schattenseite: In Hockenheim wird Jörg Müller als einziger Fahrer mit dem maximalen Zusatzgewicht von 40 Kilogramm antreten, Dirk Müller muss ein Handicap-Gewicht von 30 Kilogramm zuladen.


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