Heute haben Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), sowie Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter der Forschungsdirektion Fahrzeugaufbau und Antrieb und Daimler
Chrysler-Umweltbevollmächtigter, und Dr. Michael J. Inacker, Leiter Politik und Außenbeziehungen Daimler
Chrysler AG, ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das dazu beitragen soll, im Bereich der nachhaltigen Mobilität weitere Fortschritte zu erzielen.
"Nachhaltige Mobilität ist ein wichtiges Ziel. In Anbetracht der steigenden Nachfrage für Transportdienstleistungen und deren Auswirkungen auf die Sicherheit der Energieversorgung und die Umwelt - ich nenne hier nur Klimawandel und Luftqualität - müssen wir Produktions- und Verbrauchsmuster überdenken. Diese Aufgabe können wir nur gemeinsam und in Partnerschaften zwischen entwickelten Ländern und Entwicklungsländern, zwischen Regierungen, privatem Sektor und der Zivilgesellschaft erfüllen. Die Zusammenarbeit mit DaimlerChrysler ist ein Beispiel für solche Public-Private-Partnerships", sagt Prof. Töpfer. "Mit dem Memorandum of Understanding schaffen wir die Voraussetzung, die erfolgreiche Partnershaft mit DaimlerChrysler fortzuführen und in Zunkunft Strategien und Projekte zu entwickeln und durchzuführen, die helfen, ganz konkret die Risiken von Mobilität zu verringern und gleichzeitig die Nachfrage nach Transport zu befriedigen."
Das MoU regelt die Art der Zusammenarbeit und nennt in nicht abschließender Weise Nachhaltigkeits-Projekte, auf die sich DaimlerChrysler und die Umweltorganisation der Vereinten Nationen im Zeitraum 2006 bis 2008 konzentrieren wollen. "Wir geben mit dem Memorandum of Understanding ein klares Commitment dazu ab, die erfolgreiche Partnerschaft mit UNEP zu intensivieren", sagt Prof. Kohler. "Wir werden an die ‚Magdeburger Erklärung’ anknüpfen und insbesondere dem Thema Biokraftstoffe unsere Aufmerksamkeit widmen. Gerade auf diesem Gebiet können wir einen wichtigen Beitrag leisten. Der nachhaltige, umweltverträgliche Anbau von Biomassse einerseits und die Frage der entsprechenden Motorentechnologie andererseits sind entscheidende Stellgrößen für einen Markterfolg von Biokrafstoffen. Wir werden uns aber auch darüber hinaus bei allen Akteuren dafür einsetzen, dass wir das Potenzial von Biokraftstoffen besser nutzen."
Bereits in der "Magdeburger Erklärung" vom November 2005 haben sich DaimlerChrysler und UNEP vorgenommen, Maßnahmen voranzutreiben, die das Potenzial von Biokraftstoffen konsequenter als bisher auch im Interesse nachhaltiger Mobilität erschliessen. DaimlerChrysler hat sich in Magdeburg dazu verpflichtet, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Fahrzeuge mit bis zu zehn Prozent Beimischung von Biodiesel beziehungsweise Bioethanol betankt werden können.
Konkret soll durch entsprechende Motorenversuche und Weiterentwicklungen eine Verdoppelung des Anteils von Biokraftstoffen im normalen Otto- und Dieselkraftstoff von heute fünf auf zukünftig zehn Prozent ermöglicht werden. Darüber hinaus wollen DaimlerChrysler und UNEP das Jatropha-Projekt in Indien zur Nutzung von reinem Biodiesel aus den Früchten der Jatropha-Pflanze weiter fördern. Auch bei Biokraftstoffen der zweiten Generation, den "Biomass-to-Liquid" (BTL)-Kraftstoffen, wollen UNEP und DaimlerChrysler verstärkt zusammenarbeiten. Dazu wurden die Beteiligung an Kongressen und die Unterstützung von Projekten zur Produktion von BTL-Kraftstoffen vereinbart.
Außerdem wollen sich UNEP und DaimlerChrysler weiter dafür einsetzen, dass auch bei dem Anbau von Biomasse für Biokraftstoffe Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden. Deshalb soll in einem Projekt die Entwicklung eines "Nachhaltigkeitssiegel" für den Anbau von Biomasse für Biokraftstoffe aktiv vorangetrieben werden.
Als Diskussionsplattform für Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu Fragen nachhaltiger Mobilität der Zukunft wollen DaimlerChrysler und UNEP auch zukünftig das Magdeburger Umweltforum veranstalten. Das Magdeburger Umweltforum findet alle zwei Jahre statt. "Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis, das immer wieder mit unternehmerischen Interessen und der ökologischen Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen ist. Dieser gesellschaftlichen Verantwortung müssen sich insbesondere die Automobilunternehmen immer wieder stellen", sagt Dr. Inacker. "Es ist Teil dieser Strategie, dass wir immer wieder den Dialog und die Diskussion mit allen Beteiligten suchen, um im Interesse nachhaltiger Mobilität effizienten Mitteleinsatz zu gewährleisten und optimale Lösungen zu finden."