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Umwelt Biokraftstoffe: BP und DuPont geben Partnerschaft bekannt

Umwelt & Natur


Biokraftstoffe: BP und DuPont geben Partnerschaft bekannt

BP und DuPont gaben heute die Gründung einer Partnerschaft zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Biokraftstoffen der nächsten Generation bekannt. Dadurch soll die wachsende globale Nachfrage nach erneuerbaren Kraftstoffen für den Straßenverkehr befriedigt werden.

BP und DuPont arbeiten bereits seit 2003 zusammen an der Entwicklung moderner Biokraftstoffe, durch deren Eigenschaften die Einschränkungen derzeit eingesetzter Biokraftstoffe überwunden werden können. Die Arbeit ist nun so weit fortgeschritten, dass die Partner das erste zusammen entwickelte Produkt auf den Markt bringen können. Die gemeinsame Strategie der beiden Unternehmen zielt auf die Schaffung moderner Biokraftstoffe als bessere Option für den steigenden Energieverbrauch. Gleichzeitig soll die Entwicklung hin zu erneuerbaren Kraftstoffen mit insgesamt niedrigeren Treibhausgasemissionen beschleunigt werden.

Die Unternehmen nutzen dabei die zur Weltspitze gehörenden Biotechnologie- und Bio-Produktionskapazitäten von DuPont und das herausragende kraftstofftechnologische und markttechnische Know-how von BP. Sie wollen Marktführer in der Entwicklung und Herstellung moderner Biokraftstoffe werden und dabei das Wachstum von Biokraftstoffen voran treiben, die heute weltweit erst weniger als zwei Prozent der Kraftstoffe für den Straßenverkehr ausmachen. Aktuelle Prognosen zeigen, dass die Biokraftstoffe zu einem wesentlichen Element im weltweiten Kraftstoffmix für den Straßenverkehr werden könnten – möglicherweise mit einem Anteil von bis zu 20-30 Prozent. Das erste zu vermarktende Produkt wird Biobutanol sein, das in Großbritannien als Biokomponente für Ottokraftstoff eingeführt wird. Die Ersteinführung in Großbritannien ist für 2007 geplant. Dort arbeiten BP und DuPont mit British Sugar, einem Tochterunternehmen von Associated British Foods plc, zusammen, um die erste Anlage für die Ethanolfermentierung im Lande so umzubauen, dass sie Biobutanol produziert. Zusätzliche weltweite Kapazitäten werden je nach Marktbedingungen geschaffen.

"DuPont ist fest davon überzeugt, dass die Biologie uns dabei helfen kann, die globale Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen zu vermindern", sagte der Vorstandsvorsitzende von DuPont, Charles O. Holliday, Jr. "Heute demonstrieren wir, wie unser Wissen im Biotech-Bereich zu Lösungen führt, die nachhaltig und erneuerbar sind und den weltweiten Bedürfnissen gerecht werden. Biobutanol ist erst der Anfang neuer Lösungen, die DuPont zur Verfügung stellen kann, um die weltweiten Wirtschaftssysteme den ErFordernissen der Zukunft entsprechend zu gestalten. Wir verbessern die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe und natürlicher Prozesse. Auf diese Weise schaffen wir Produkte für eine bessere, sicherere und gesündere Welt." "BP hat eine lange Tradition in der Suche nach und der Bereitstellung von Methoden zur Minderung von Treibhausgasemissionen, sowohl in den eigenen Prozessen als auch bei den Produkten, die wir verkaufen," sagte BP CEO Lord Browne. "Der Straßenverkehr ist ein wichtiger Bereich, da er für ungefähr 20 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Kurz- bis mittelfristig stellt das vermehrte Beimischen von Biokomponenten eine der wenigen echten Optionen dar, um auf diesem Gebiet wirklich weltweit Fortschritte zu machen."

Beide Firmen räumen ein, dass zwar bestehende Biokomponenten sich als ein hervorragender Ausgangspunkt für die Einführung von Biokraftstoffen erwiesen haben und auch weiterhin eine Rolle spielen. Es gebe aber dennoch Fragen, die geklärt werden müssen, um die Marktakzeptanz zu erhöhen. Insbesondere Fragen der Kompatibilität mit existierenden Kraftstoffvertriebssystemen, die Möglichkeit der höheren Beimischungskonzentration ohne die Notwendigkeit von Fahrzeuganpassungen, und der Kraftstoffverbrauch wurden als Themen identifiziert, die einer weiteren Verbesserung bedürfen.

Die nächste Generation der Biokraftstoffe wird diesen Zielen näher kommen. Der niedrige Dampfdruck des Biobutanols und seine Toleranz gegenüber Wasserverunreinigungen in Ottokraftstoffgemischen ermöglichen seinen Einsatz in bestehenden Kraftstoffliefer- und –vertriebskanälen. Es hat das Potenzial, dem Benzin in höheren Konzentrationen als existierende Biokomponenten beigemischt zu werden, ohne dass das Fahrzeug nachgerüstet werden muss. Es bietet einen günstigeren Kraftstoffverbrauch als Benzin-Ethanol-Mischungen.

Biobutanol liefert auch in Ethanolbeimischungen im OK einen positiven Beitrag – unter anderem dadurch, dass der Einfluss des Ethanols auf den Dampfdruck vermindert wird. Dies gehört zu den Problemen, die derzeit die umfangreichere Nutzung von Ethanol in existierenden Kraftstoff-Vertriebskanälen verhindern. Die Produktion von Biobutanol wird zu Beginn auf existierender Technologie basieren, was eine frühe Markteinführung ermöglicht. Zusätzlich läuft jetzt bereits die Entwicklungsarbeit an einem neuen Biotechnologieprozess, der zum Ziel hat, Biobutanol im Wettbewerb zu Ethanol zu produzieren. Es ist geplant, dass die Produktion eine ganze Reihe von Grundstoffen nutzt, wie zum Beispiel Zuckerrohr oder Rüben, Mais, Weizen oder Kassava und, in der Zukunft, Zellulose-Einsatzstoffe von schnell wachsenden "Energiepflanzen" wie zum Beispiel Gräser oder landwirtschaftliche Nebenprodukte wie Stroh und Maishalme. Da die Herstellung von Biobutanol der von Ethanol ähnlich ist und auch ähnliche Grundstoffe nutzt, können existierende Ethanolkapazitäten zur Herstellung von Biobutanol umgerüstet werden.

Wie die meisten Biokraftstoffe hat auch Biobutanol beträchtliche Umweltvorteile gegenüber aus Erdöl gewonnenen Kraftstoffen für den Straßenverkehr, wobei die Treibhausgasemissionen insgesamt reduziert werden. Biokraftstoffe vermindern das Gesamtvolumen der Kohlendioxidemissionen, die in die Atmosphäre abgegeben werden, dadurch, dass Kohlendioxid beim Wachsen der Pflanzen aufgenommen und ungefähr dieselbe Menge Kohlendioxid wie beim Verbrennen konventioneller Kraftstoffe freigesetzt wird. Die CO2-Bilanz ist günstiger als beim Verbrennen konventioneller Kraftstoffe.


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