"Nach rund 70-jähriger Geschichte des Autobahnrings können wir uns heute freuen, dass eines der wichtigsten Autobahnprojekte in Bayern fertig gestellt ist", betont Finanz
MINIster Prof. Dr. Kurt Faltlhauser in Vertretung von Innen
MINIster Dr. Günther Beckstein anlässlich der feierlichen Verkehrsfreigabe der A 99 West am 18. Februar 2006 in München. Nachdem bereits im November 2005 ein erster Abschnitt bei Germering mit Anschluss an die A 96 unter Verkehr ging, geht am 19. Februar 2006 im Laufe des Vormittags der gesamte 6,2 Kilometer lange Westabschnitt unter Verkehr. Die neue vierstreifige Autobahn verbindet die Stuttgarter mit der Lindauer Autobahn. Der Westabschnitt kostet einschließlich Grunderwerb und der Spange der B 2 nach Germering rund 170 Millionen Euro. Davon entfallen 85 Millionen Euro auf den knapp zwei Kilometer langen Tunnel bei Aubing und 34 Millionen Euro auf den Grunderwerb.
Über den Westabschnitt sollen, so die Prognose für das Jahr 2015, täglich bis zu 80.000 Fahrzeuge rollen. "Die Zahl veranschaulicht, wie notwendig und dringend der Westring ist. Dieser Verkehr belastet bis heute das Münchner Straßennetz ebenso wie das der Umlandgemeinden. Der neue Westabschnitt wird daher nicht nur den westlichen Mittleren Ring Münchens entlasten und die teils unzumutbaren Verkehrsverhältnisse im Münchner Westen verbessern, sondern auch zu Verkehrsabnahmen im Bereich der Stadt Germering sowie der Gemeinden Gröbenzell und Puchheim beitragen", hob Faltlhauser hervor.
Die Entlastung erstreckt sich hinaus bis zur B 471 bei Olching, die bisher manche als Umfahrung des Münchner Raums nutzten. Insbesondere auch am bisherigen Autobahnende der A 99 an der Lochhausener Straße wird sich die Verkehrslage entspannen. "Die Anwohner im Münchner Westen und in der Region können also mit der heutigen Verkehrsfreigabe des Westabschnitts endlich aufatmen", freut sich Faltlhauser. Neben der großflächigen Entlastung des Münchner Westens bindet der Westabschnitt das Allgäu, das Fünf-Seen-Land und das westliche Oberland an die von München aus weiterführenden Autobahnen und damit auch besser an den Münchner Flughafen an.
Das größte Bauwerk des Westabschnitts ist der 1.935 Meter lange Tunnel Aubing. Der Tunnel ist erheblich länger, als es nach den ErFordernissen des Bundesimissionsschutzgesetzes nötig wäre. "Die Mehrlänge war somit keine Aufgabe des Bundes als Baulastträger der Bundesautobahn. Ich habe mich daher damals vehement dafür eingesetzt, dass es der Landeshauptstadt München ermöglicht wird, zur Verbesserung des Imissionsschutzes und zum Schutz zukünftiger Baugebiete die Verlängerung des Tunnels um rund 470 Meter in Richtung Süden aus eigener Tasche zu finanzieren", erinnert Faltlhauser. Zusätzlich kam der Bund der Stadt entgegen und übernimmt die späteren Erhaltungskosten dieser Verlängerung. Der MINIster dankt der Landeshauptstadt München, dass sie ihren für die Tunnelverlängerung eingebrachten Anteil von 6,5 Millionen Euro bereits ab dem Jahr 2000 eingebracht hat: "Damit konnten wichtige Vorarbeiten finanziert und eine Lücke im Fernstraßenhaushalt des Bundes überbrückt werden. So konnte die Autobahndirektion Südbayern Mitte 2000 mit dem Bau beginnen".
Zur Sicherheit im Tunnel sind zahlreiche Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen nach dem neuesten Stand der Technik eingebaut. So erfasst z.B. eine Videoüberwachung automatisch Staus, Fußgänger auf der Fahrbahn, anhaltende oder falsch fahrende Fahrzeuge sowie Rauch im Tunnel. Die technische Tunnelausstattung einschließlich der Verkehrstechnik kostet rund 15 Millionen Euro.
Auf der Tunneloberfläche entsteht ein regionaler Grünzug, der sich mit dem vorhandenen ökologischen Netz im Westen der Landeshauptstadt München verbindet. Mit dem Bau des Westabschnitts werden rund 60 Hektar Grün- und Ausgleichsflächen entstehen. Die Geh- und Radwege auf dem Tunnel erschließen die Naherholungsgebiete Aubinger Lohe und Moosschwaige. "Der Korridor des Autobahnrings dient damit nicht nur dem Autoverkehr, sondern auch den Spaziergängern und Radfahrern, sowie den Tieren und Pflanzen als Lebensraum", so Faltlhauser. Zusammen mit den bereits im November 2005 abgeschlossenen
Aus- und Neubaumaßnahmen an den Autobahnen A 9 und A 99 im Umfeld der neuen Allianz-Arena ist der vor der Fußball-WM 2006 vorgesehene Ausbau des Autobahnnetzes rechtzeitig erfolgt.