Das Deutsche Kinderhilfswerk und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. laden bundesweit Schulen ein, Projekte für einen sicheren und bewegungsfreundlichen Schulweg zu entwickeln und umzusetzen. Für die Verwirklichung der Projektideen stellen beide Organisationen einen gemeinsamen Förderfonds in Höhe von 30.000 Euro zur Verfügung.
"Wer zur Schule läuft kann das gemeinsam mit Freunden tun und erlebt dabei bestimmt mehr Spaß und Abenteuer als hinter der Windschutzscheibe", betont Alexandra Neldel, Schauspielerin und Unterstützerin der Aktion.
"Die Kinder und Jugendlichen nehmen ihre unmittelbare Umwelt zu Fuß oder mit dem Rad aktiver wahr und lernen dadurch schneller und besser, sich selbständig und sicher im Verkehr zu bewegen", unterstreicht Holger Hofmann, Referent für Spielraum, beim Deutschen Kinderhilfswerk.
Petra Bollich, zuständige Projektkoordinatorin beim VCD stellt heraus: "Zu schnelle Autos, unaufmerksame Verkehrsteilnehmer, unübersichtliche Fußgängerübergänge und fehlende Fahrradwege führen dazu, dass allein im letzten Jahr rund 38.000 Kinder im Verkehr verunglückten, davon 153 tödlich. Statt die erschreckenden Zahlen hinzunehmen, wollen wir mit diesem Förderwettbewerb Betroffene motivieren, Schwachstellen auf dem Weg zur Schule aufzuspüren und sie mit guten Konzepten zu beseitigen."
Als Begleiteffekt der Kampagne "Schule bewegt!" erhoffen sich der VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk, dass mehr Kinder und Jugendliche den Weg zur Schule zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen der selbstständigen Bewältigung der täglichen Wege und übergreifender körperlicher Aktivität von Schülern gibt, belegt eine aktuelle Studie der Universität Edinburgh. Bei 92 Schülerinnen und Schülern aus vier Schulen wurde untersucht, wie viel und ausgeprägt sie sich täglich bewegen. Von Schulkindern, die zur Schule gefahren werden, erreichten über 10 Prozent nicht den in England für die Gesundheit von Heranwachsenden empfohlenen Wert. Schülerinnen und Schüler die den Hin- als auch Rückweg zu Fuß bestritten, kamen alle ohne Schwierigkeiten über diesen Wert. Die Ergebnisse der Studie wurden im "British Medical Journal" (17.08.2005, vgl. http://bmj.bmjjournals.com/onlinefirst_date.shtml) veröffentlicht.
Jede Schule kann sich mit einem oder mehreren Projekten bewerben, die ganz konkret für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgen. Bei den Projekten kann es sich z.B. um Projektwochen, Organisation von Geh- und Fahrrad-Gemeinschaften, Stadtteilerkundungen, Erstellung von Schulwege- und Kinderstadtplänen handeln. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung und Umsetzung der Projekte aktiv beteiligt werden.
Nähere Informationen zur Aktionskampagne "Schule bewegt!" sowie die Teilnahmeunterlagen zum Download sind auf der Homepage www.dkhw.de sowie unter www.vcd.org zu finden. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2005. Im Anschluss wird eine Jury aus Schul-, Bewegungs- und Verkehrsexperten mit Kinderbeteiligung über die Anträge beraten. Die Schulen haben bis 31.05.2006 Zeit, ihre Projekte umzusetzen. In einer öffentlichen Abschlussveranstaltung werden die Ergebnisse vorgestellt.
Das Deutsche Kinderhilfswerk, Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 30 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. macht sich seit seiner Gründung 1986 für eine umwelt- und sozialverträgliche Mobilität stark. Als Umwelt-, Verbraucher-, und Lobbyverband versorgt der VCD derzeit rund 65.000 Mitglieder mit Informationen und Produkten rund um das Thema "nachhaltige Mobilität". Kinder und Jugendliche im Verkehr stellen eine eigene Zielgruppe dar.