Daimler
Chrysler (Börsenkürzel DCX) erzielte im zweiten Quartal 2005 einen Operating Profit von 1,7 Mrd. Euro gegenüber 2,1 Mrd. Euro im Vorjahr. Dieses Ergebnis liegt deutlich über den Erwartungen der Analysten. Wie angekündigt entstanden im abgelaufenen Quartal weitere Aufwendungen aus der Neuausrichtung des Geschäftsmodells bei smart. Ohne diese Belastungen hätte der Konzern-Operating Profit im zweiten Quartal 2,0 Mrd.Euro betragen und damit nahezu das Vorjahresniveau erreicht.
Damit ist der Konzern-Operating Profit deutlich von 628 Mio. Euro im ersten Quartal dieses Jahres auf 1,7 Mrd. Euro im Berichtsquartal gestiegen.
Für das zweite Quartal 2005 wird mit 737 Mio. Euro ein um 160 Mio. Euro verbessertes Konzernergebnis ausgewiesen (+28%). Der Rückgang im Operating Profit konnte durch die Verbesserung im Finanzergebnis sowie durch geringere Ertragsteuern mehr als ausgeglichen werden. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,73 Euro gegenüber 0,57 Euro im Vorjahresquartal.
Die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts stieg von 3,6 Mrd. Euro Ende des ersten Quartals 2005 auf 5,5 Mrd. Euro zum Ende des zweiten Quartals an.
Anstieg bei Absatz und Umsatz
DaimlerChrysler hat im zweiten Quartal seinen Absatz gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres weltweit um 4% auf 1,3 Mio. Fahrzeuge gesteigert.
Der Umsatz des Konzerns lag mit 38,4 Mrd. Euro um 4% über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungskreisveränderungen betrug das Wachstum 6%.
Zum Ende des zweiten Quartals 2005 beschäftigte DaimlerChrysler weltweit 388.758 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+1%). Konsolidierungskreisbereinigt erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 2%.
Die Geschäftsfelder im zweiten Quartal 2005 im Einzelnen
Mit 308.100 Fahrzeugen lag der Absatz der Mercedes Car Group, ausschließlich aufgrund des geringeren Absatzes bei smart, im zweiten Quartal um 4% unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz lag ebenfalls um 4% unter dem Wert des Vorjahres.
Nach dem Verlust im ersten Quartal erzielte das Geschäftsfeld im zweiten Quartal ein leicht positives Ergebnis (Q2 2004: 703 Mio. Euro) und hat damit die Trendwende im operativen Geschäft erreicht. Im Operating Profit in Höhe von 12 Mio. Euro sind weitere Aufwendungen für die Neuausrichtung des Geschäftsmodells bei smart in Höhe von 311 Mio. Euro enthalten. Ohne die Aufwendungen für smart hätte das Ergebnis im ersten Quartal 2005 - 154 Mio. Euro und im zweiten Quartal 323 Mio. Euro betragen. Zu dem deutlichen Ergebnisanstieg haben neue Modelle und die eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Rahmen des Programms CORE maßgeblich beigetragen.
Gegenläufig wirkte bei Mercedes-Benz Personenwagen neben dem modellzyklusbedingten Absatzrückgang bei S- und M-Klasse und einem ungünstigeren Modell-Mix auch der weiterhin starke Euro. Zusätzlich belasteten gestiegene Rohstoffpreise sowie die Anlaufkosten der neuen M-Klasse das Ergebnis.
Der Absatz der Marke Mercedes-Benz erreichte im zweiten Quartal mit 273.400 Fahrzeugen das Vorjahresniveau. Insbesondere die A-Klasse und der SLK Roadster legten gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Die im April in den USA eingeführte neue M-Klasse sowie die im Juni neu eingeführte B-Klasse starteten sehr erfolgreich. Die S-Klasse erreichte im Vorfeld des anstehenden Modellwechsels nicht das Vorjahresniveau, behauptete aber ihre weltweit führende Position im Luxussegment.
Die umfassenden Maßnahmen der Qualitätsoffensive zeigen ihre Wirkung: In der diesjährigen J. D. Power Studie zur Auslieferungsqualität hat sich die Marke Mercedes-Benz um fünf Plätze verbessert und damit unter den Top 5 der Automobilmarken platziert.
Im Rahmen des Programms CORE wurde bis Ende Juni eine Vielzahl an Ideen zur Kostensenkung und Erlössteigerung in der Mercedes Car Group entwickelt. Damit ist bereits ein großer Teil des für das Jahr 2005 angestrebten Volumens zur Ergebnisverbesserung identifiziert. Bis zum Jahr 2007 beabsichtigt die Mercedes Car Group, ihr Ergebnis um bis zu 3,5 Mrd. Euro zu verbessern und eine Umsatzrendite von 7% zu erreichen.
Aufgrund der weiterhin schwierigen Bedingungen im Kleinwagenmarkt und eines Abbaus der Fahrzeugbestände gingen die Auslieferungen der Marke smart an die Händler im zweiten Quartal auf 34.700 Fahrzeuge (i. V. 45.100) zurück. Die Verkäufe an Endkunden stiegen dagegen um 2% auf 38.700 Fahrzeuge.
Das Programm zur Neuausrichtung des Geschäftsmodells bei smart liegt im Plan. Wichtige Schritte waren die Einigung mit dem Betriebsrat über den geplanten Stellenabbau sowie die Übereinkunft mit dem europäischen smart-Händlerverband über ein optimiertes Vertriebssystem.
Die Chrysler Group hat im zweiten Quartal die Verkäufe an Endkunden weltweit um 3% auf 783.000 Fahrzeuge gesteigert. Der Zuwachs ist vor allem auf den Markterfolg der im Jahr 2004 eingeführten neuen Produkte zurückzuführen, wie den Chrysler 300 (+18%), den Dodge Magnum (+133%), den Jeep® Grand Cherokee (+26%) und die neuen MINIvans mit dem innovativen Stow’n Go-Sitzsystem (+6%). Die Auslieferungen an die Händler erhöhten sich um 4% auf 812.200 Fahrzeuge.
Insbesondere aufgrund der Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar verringerte sich der Umsatz um 1% auf 13,0 Mrd. Euro. In US-Dollar gerechnet erhöhte sich der Umsatz um 3%. Die Chrysler Group erwirtschaftete im zweiten Quartal 2005 in einem schwierigen Marktumfeld einen Operating Profit von 544 Mio. Euro gegenüber 521 Mio. Euro im Vorjahr. Den positiven Ergebniseffekten aus gestiegenen Fahrzeugauslieferungen und Kostensenkungen wirkten eine insgesamt ungünstigere Nettopreisentwicklung und Absatzstruktur sowie Belastungen aus der Entwicklung des Wechselkurses des Euro gegenüber dem US-Dollar entgegen.
Nach dem renommierten Harbour Report North America hat die Chrysler Group die Produktivität im Jahr 2004 um weitere 4,2% gesteigert. Innerhalb der zurückliegenden drei Jahre hat sie mit 19% eine substantielle Verbesserung erreicht. Trotz der Einführung von neun neuen Modellen im Jahr 2004 hat das Geschäftsfeld das Qualitätsniveau nach der von J. D. Power durchgeführten "Initial Quality Study" im Jahr 2004 beibehalten.
Um auf Nachfrageschwankungen flexibel reagieren zu können, wird die Chrysler Group in den nächsten Jahren die Variabilität in der Fertigung weiter steigern und gleichzeitig die Produktionsanlagen modernisieren. In diesem Zusammenhang hat das Geschäftsfeld im zweiten Quartal umfangreiche Investitionen für verschiedene Werke angekündigt.
Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge hat seinen Absatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 20% auf 221.600 Fahrzeuge gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich um 19% auf 10,6 Mrd. Euro. Vergleichbar gerechnet - die Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) war im zweiten Quartal 2004 nur mit zwei Monaten einbezogen - wären der Absatz um 8% und der Umsatz um 12% gestiegen.
Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge konnte den Operating Profit gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr weiter steigern (+12%) und erzielte ein Ergebnis von 524 Mio. Euro. Die anhaltend positive Absatzentwicklung in nahezu allen Geschäftsbereichen, insbesondere im Lkw-Bereich, und die erfolgreiche Fortführung der Effizienzsteigerungsprogramme waren ausschlaggebend für den Anstieg des Operating Profit. Hierdurch konnten Ergebnisbelastungen, die überwiegend aus Rohmaterialverteuerungen und Wechselkurseffekten resultierten, mehr als ausgeglichen werden.
Im Lkw-Geschäft setzte sich die positive Entwicklung auch im zweiten Quartal 2005 fort. Der Geschäftsbereich Lkw NAFTA (Freightliner, Sterling, Thomas Built Buses, Western Star) verbesserte seinen Absatz vor allem aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach schweren Lkw auf dem nordamerikanischen Markt um 32% auf 48.700 Einheiten. Im Geschäftsbereich Lkw Europa/Lateinamerika (Mercedes-Benz) erhöhte sich der Absatz um 14% auf 40.100 Lkw; dies ist vor allem auf den Markterfolg der Axor- und Actros-Modelle zurückzuführen. Der Absatz von MFTBC ging im zweiten Quartal um 11% auf 45.900 Lkw und 2.100 Busse zurück. Die Auslieferungen des Geschäftsbereichs Transporter lagen mit 72.300 Einheiten nahezu auf Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich DaimlerChrysler Omnibusse hat mit 9.500 Einheiten 11% mehr Busse und Fahrgestelle abgesetzt als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Im Berichtsquartal hat das Geschäftsfeld das Programm Global Excellence vorgestellt. Es umfasst vier Initiativen, die die Implementierung der existierenden Nutzfahrzeugstrategie unterstützen. Dabei soll die Abhängigkeit vom Branchenzyklus vermindert, Synergie- und Skaleneffekte erhöht, das Wachstum in den globalen Nutzfahrzeugmärkten weiter vorangetrieben und die Innovationsführerschaft bei neuen Produkten ausgebaut werden.
Der Operating Profit des Geschäftsfelds Financial Services lag mit 385 Euro (i. V. 472 Euro) Mio. weiterhin auf hohem Niveau. Die Belastungen aus der Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar und den steigenden Zinsen, vor allem in den USA, wurden durch geringere Risikokosten teilweise kompensiert.
Das Vertragsvolumen erhöhte sich um 9% auf 114,2 Mrd. Euro; bereinigt um Wechselkurseffekte ergab sich ein Anstieg um 8%. Insgesamt umfasste das Portfolio zum Ende des zweiten Quartals 6,5 Mio. Fahrzeuge (+3%). Das Neugeschäft ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4% auf 12,9 Mrd. Euro zurück.
In der Region "Americas" (Nord- und Südamerika) erhöhte sich das Vertragsvolumen auf 83,8 Mrd. Euro (+10%) und erreichte einen Anteil am Gesamtportfolio von 73%. Das Vertragsvolumen in der Region Europa, Afrika, Asien/Pazifik übertraf mit 30,4 Mrd. Euro das hohe Niveau des Vorjahres (+7%). In Deutschland konnte die DaimlerChrysler Bank ihre starke Stellung bei der Finanzierung und beim Leasing von DaimlerChrysler-Fahrzeugen weiter ausbauen. Das Vertragsvolumen stieg um 6% auf 14,6 Mrd. Euro. In China schreiten die Vorbereitungen zur Gründung einer eigenen Finanzierungsgesellschaft planmäßig voran.
Auch im zweiten Quartal erwies sich das zu Jahresbeginn erfolgreich gestartete Mautsystem Toll Collect als zuverlässig und war zudem im Volllastbetrieb äußerst stabil. Die Entwicklung der Software für die on-Board Unit (OBU) 2, mit der von 01. Januar 2006 an eine Aktualisierung von Mautparametern und Streckennetzdaten per Mobilfunk ermöglicht werden soll, liegt im Zeitplan. Insgesamt sind bisher mehr als 450.000 OBUs in Lkw über 12t eingebaut worden.
Die Übrigen Aktivitäten konnten den Operating Profit im zweiten Quartal um ¤ 59 Mio. auf 144 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr verbessern. Der Anstieg resultierte vor allem aus einem besseren operativen Ergebnis der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) aufgrund höherer Auslieferungen von Airbus-Flugzeugen. Die EADS hat sich im ersten Halbjahr 2005 überaus erfreulich entwickelt.
Der Geschäftsbereich DaimlerChrysler Off-Highway leistete infolge der positiven Marktentwicklung, verbesserter Umsatzstrukturen und eingeleiteter Effizienzsteigerungsmaßnahmen einen gegenüber dem Vorjahr höheren Beitrag zum Operating Profit der Übrigen Aktivitäten. DaimlerChrysler Off-Highway steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um 12% auf 467 Mio. Euro. Der Auftragseingang übertraf mit 594 Mio. Euro ebenfalls deutlich den Vorjahreswert.