Daimler
Chrysler hat mit einer Delegation eine Ausbildungswerkstatt für Kfz-Mechaniker in der afghanischen Hauptstadt Kabul eröffnet. Die Werkstatt gehört zu dem im Dezember 2002 von Daimler
Chrysler initiierten Ausbildungszentrum, das als Public-Private-Partnership in Zusammenarbeit mit der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und der AGEF (Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte) aufgelegt wurde.
Ziel der DaimlerChrysler Automotive Academy Afghanistan ist es, den fachlichen Nachwuchs im Land zu fördern und den Schulabgängern in Kabul eine berufliche Perspektive zu eröffnen. In sechs- bis neunmonatigen Lehrgängen werden in dem Ausbildungszentrum pro Semester 16 afghanische Auszubildende theoretisch und praktisch in den Fachgebieten Automechanik und Autoelektronik (Mechatronik) unterrichtet. Zur Instandsetzung defekter Fahrzeuge in Kabul und Umgebung wurde zudem eine mobile Werkstatt eingerichtet. Derzeit werden 16 Mechaniker an bereits vorhandenen Schnittmodellen und Diagnosegeräten auf allgemeine Kfz-Technik geschult.
Die offizielle Eröffnung der bereits seit Januar in Betrieb befindlichen Werkstatt stellt einen weiteren Meilenstein der deutschen humanitären Hilfe in Afghanistan dar. Dr. Michael Inacker, Leiter Politik und Außenbeziehungen bei DaimlerChrysler in Stuttgart, der zu dieser Veranstaltung nach Kabul gereist war, sagte: "Für DaimlerChrysler stehen bei dieser Initiative der humanitäre Gesichtspunkt und die Entwicklung des Landes im Vordergrund. Wir glauben fest, dass soziale Verantwortung zu übernehmen eine wichtige Investition in die Zukunft ist. Vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation in Afghanistan in den vergangenen Jahren möchten wir vor allem Schulabgängern mit der Berufsausbildung eine Perspektive für die Zukunft geben."
Um den hohen Standard der Ausbildung zu sichern, zahlt DaimlerChrysler den Auszubildenden den in Kabul marktüblichen Facharbeiterlohn. Dies ermöglicht es auch Familienvätern, die Ausbildung zu absolvieren, weil es den Unterhalt ihrer Familien sichert. Das Eintrittsalter der Auszubildenden liegt dementsprechend zwischen 17 und 44 Jahren.
Das Konzept des Ausbildungszentrums hat sich bewährt. Bereits die Absolventen des ersten Lehrganges konnten im Anschluss an ihre Ausbildung alle in lokale Werkstätten und internationale Organisationen vermittelt werden. Aufgrund der hohen Nachfrage nach qualifizierten Kfz-Mechanikern in Kabul konnten in den folgenden Lehrgängen ähnlich gute Vermittlungsergebnisse erreicht werden. Die Absolventen fanden vorrangig bei der Instandsetzungswerkstatt der Polizei und der im Aufbau begriffenen afghanischen Armee Arbeit. Inzwischen bewerben sich auch erfahrene Lehrkräfte für diese Ausbildung, so dass DaimlerChrysler ein nachhaltiges "train the trainer"-Konzept verwirklichen kann.
DaimlerChrysler engagiert sich seit 2002 mit mehreren Hilfsmaßnahmen in Afghanistan. Im März 2002 wurde in Absprache mit Präsident Hamid Karzai ein Afghanistan-Aktionsplan vereinbart, der unter anderem das Kriegswaisen-Projekt "City of Youth" in Kabul, die Unterstützung einer Mädchenschule, das Mikro-Kredite-Programm für die Vergabe von Kleinkrediten sowie die Sportförderung und die Unterstützung des Aufbaus der afghanischen Jugendnationalmannschaft im Fußball umfasst. Herausragend war der Hilfskonvoi "TRACECA" von Mercedes-Benz Lkw der Baureihe Actros, die 2003 mit insgesamt 220 Tonnen Hilfsgütern an Bord auf der so genannten TRACECA-Route (= Transport Corridor Europe-Caucasus-Asia) von Brüssel nach Kabul gefahren sind. Der Transport - eine Initiative der DaimlerChrysler AG unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union - brachte dringend benötigte Güter für Wiederaufbau-Maßnahmen nach Afghanistan und zeigte kostengünstige Möglichkeiten für den Gütertransport auf der so genannten „Neuen Seidenstraße“ in den zentralasiatischen Raum auf.