Im oberösterreichischen Enns nahe Linz wird heute der Grundstein für die erste großtechnische Altautoverwertungsanlage nach dem
Volkswagen-SiCon-Verfahren gelegt. Mit der Anlage können pro Jahr 100.000 Tonnen Shredder-Rückstände aus Altfahrzeugen und anderen Abfällen verwertet werden. Umgesetzt wird dieses Projekt von der österreichischen Firma Bernegger, die als Vorreiter im Bereich von Rohstoffgewinnung und Umweltschutz gilt. Bereits im Mai dieses Jahres ging die erste Ausbaustufe einer kleineren Anlage auf der Basis der
Volkswagen-SiCon-Technologie in Belgien in Betrieb.
Das von der Volkswagen AG und der SiCon GmbH seit 1999 gemeinsam entwickelte Verfahren ist das erste industriell abgesicherte mechanische Aufbereitungsverfahren, mit dem eine weitestgehende Verwertung von Shredder-Rückständen sichergestellt werden kann. Es erlaubt sowohl eine ökologische Verwertung von Altfahrzeugen, als auch von anderen Abfällen wie Elektroschrott unter wirtschaftlichen Bedingungen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur optimalen Nutzung von Rohstoff-Ressourcen aus Abfällen in Europa geleistet. Das Altfahrzeug wird in der mechanischen Aufbereitung der Shredder-Rückstände als Rohstoff ("komplexes Erz") und nicht als Abfall betrachtet. So werden dem Abnehmer verwertbare Materialien zur Verfügung gestellt.
Reinhold Kopp, Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG, erläutert die Begründung zum Engagement von Volkswagen: "Vor dem Hintergrund rechtlicher Vorgaben hat die Wirtschaft in Eigeninitiative eine praktikable Lösung zum Altfahrzeugrecycling erarbeitet. Volkswagen übernimmt damit in einer Vorreiterrolle Verantwortung für seine Produkte auch nach Ende der Nutzungsphase."
Volkswagen engagiert sich seit fast 15 Jahren im Altfahrzeugrecycling. Bereits 1991 fanden erste Aktivitäten im Demontagebereich am Anfang der Verwertungskette statt. Das Volkswagen-SiCon-Verfahren schließt mit den Entwicklungen zur Shredder-Rückstandsaufbereitung am Ende der Verwertungskette nun den Kreis. Es wird dem Markt weltweit auch zur Verwertung anderer Altprodukte wie etwa Elektrogeräten zur Verfügung gestellt. Weitere Anlagen sind derzeit in verschiedenen europäischen Ländern in Planung.
Durch eine mehrstufige Zerkleinerung, Klassierung und Sortierung auf Basis physikalischer Parameter wie Dichte, Kornform, Magnetisierbarkeit, elektrischer Leitfähigkeit und optischer Eigenschaften erzeugt dieses Verfahren verwertbare Fraktionen. Dabei werden ideale Sekundärrohstoffe geschaffen, die primäre Rohstoffe ersetzen und so natürliche Ressourcen schonen.
Umweltschutz bei Volkswagen
Die Umweltstrategie von Volkswagen ist integriert in die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Seit 1995 veröffentlicht Volkswagen alle zwei Jahre einen Umweltbericht, Ende 2005 erscheint erstmals ein Konzern-Nachhaltigkeitsbericht. Die Internetseite www.mobilitaet-und-nachhaltigkeit.de bietet weitere aktuelle Informationen und die Möglichkeit zum Dialog.
Volkswagen verfügt an allen Fertigungsstandorten über ein Umweltmanagementsystem. Bis Anfang 2006 werden alle Standorte nach EMAS oder ISO 14001 zertifiziert sein. Die Standorte aller Regionen orientieren ihre Aktivitäten im Bereich des Umweltschutzes an Umweltaktionsplänen, die regelmäßig aktualisiert werden.
Über ein ISO 14001-Zertifikat verfügt darüber hinaus auch die Technische Entwicklung von Volkswagen, Umweltziele in sieben Zielfeldern stellen die kontinuierliche Verbesserung der Produkte in Bezug auf Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung sicher.