Die Benzinpreise steigen, Dieselruß sorgt für Diskussionen in Medien und Politik. Viele Autofahrer liebäugeln mittlerweile mit einem Gastank im Kofferraum. Doch für wen lohnt sich der Einsatz von Gas? Axel Sprenger, Mobilitätsberater beim TÜV NORD informiert.
Herr Sprenger, welche Art von Gas kann ich denn für mein Auto nutzen?
Axel Sprenger: Sie können sowohl Erdgas als auch Flüssiggas als Kraftstoff nutzen. Flüssiggas ist allerdings die interessantere Alternative, da es mittlerweile ein gut verzweigtes Tankstellennetz für Flüssiggasfahrzeuge gibt.
Ist Gas denn tatsächlich so viel günstiger als Benzin?
Ein Liter Flüssiggas kostet derzeit gut 50 Cent, die steuerliche Belastung ist deutlich geringer als bei Benzin. Ein Liter Super Bleifrei kostet ja mehr als das Doppelte. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass Gas betriebene Autos etwa 20 Prozent mehr Kraftstoff verbrauchen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Umbaukosten für Gasfahrzeuge erst bei 2.000 Euro beginnen.
Für wen lohnt sich der Umbau?
Pauschal kann man sagen, dass aufgrund der geringeren Kraftstoffpreise derjenige profitiert, der viele Kilometer mit dem Auto zurücklegt. Bei einem Mittelklassewagen kann man sagen, nach 50.000 gefahrenen Kilometern rentiert sich das Auto. Das heißt, je neuer ein Auto ist und je früher ich es umbauen lasse, desto größer meine Gewinnspanne.
Nun gibt es immer wieder Angebote aus dem osteuropäischen Ausland, wo die Umrüstung von Pkw günstiger angeboten wird. Was ist davon zu halten?
Von solchen Angeboten kann ich nur abraten. Die wenigsten Gasanlagen die dort verwendet werden, haben eine ECE-Genehmigung und sind in Deutschland zugelassen. Wer Sie trotzdem verbaut, verliert die Betriebserlaubnis für sein Fahrzeug. Diese nachträglich durch Einzelfallprüfungen zu erlangen, ist sehr kostenintensiv.
Welche Fahrzeuge können denn umgerüstet werden?
Grundsätzlich können alle Benzin-Fahrzeuge umgerüstet werden. Der Flüssiggastank ist im Gegensatz zum Erdgastank so klein, dass er bequem in jeden Kofferraum passt. Man muss natürlich einen Blick auf die Kosten werfen und vor allem darauf achten, dass der Umbau so erfolgt, dass es keine Probleme bei der Eintragung des Autos als Gasfahrzeug gibt. Ich rate unseren Kunden immer, vor dem geplanten Umbau an einer unserer TÜV-STATIONEN vorbei zu kommen, wir beraten Sie gerne.