Die Quellen von Feinstäuben sind vielfältig: Kaminöfen, Industrieanlagen, Kraftwerke, die Landwirtschaft - der Verkehr hat daran nur geringen Anteil. Eberspächer produziert Partikelfilter ausschließlich für die Autohersteller, d.h. für Neuwagen, liefert also keine Nachrüstsysteme. Das Unternehmen hat genügend Kapazität für seine Produktion und erwartet bald eine Entspannung bei der Zulieferung des Vorprodukts, dem Filterkern.
Zusammensetzung von Feinstaub
Etwa 65 Prozent der PM10-Belastung (Particulate Matter mit einem oberen Partikeldurchmesser bis zu 10 Mikrometer = 1 hundertstel Millimeter) an einem Messpunkt entstehen nicht vor Ort, sondern werden aus anderen, zum Teil weiter entfernten Regionen durch die Luft herantransportiert. Rund 25 Prozent der gemessenen Feinstaubimmissionen in der Luft werden durch den lokalen Verkehr verursacht. Der überwiegende Teil davon entsteht durch Aufwirbelungen (aktuell auch Reste von Streusalz und Split) auf der Straße und nur ein Zehntel davon - also insgesamt 3 Prozent - stammen aus Pkw-Abgasen. Und etwa 10 Prozent stammen aus anderen Quellen. Vor allem die Wetterlage ist bedeutend für die Feinstaubbelastung an einem bestimmten Ort. Selbst an verkehrsnahen Messpunkten in Großstädten gibt es einen deutlich geringeren Zusammenhang zwischen dem Verkehrsaufkommen (z. B. Berufsverkehr) und der Feinstaubbelastung, als zwischen der Wetterlage (Luftfeuchtigkeit, Windstärke, Windrichtung) und der Feinstaubbelastung.
Verfügbarkeit von Dieselpartikelfiltern
Gemeinsam mit Autoherstellern und Lieferanten entwickelt Eberspächer Partikelfilter, die die Rußemissionen der Neufahrzeuge fast vollständig eliMINIeren. Eberspächer hat ausreichende Kapazitäten zur Produktion, das heißt, den Zusammenbau der Filter und ihre Integration in das Abgassystem. Engpass ist gegenwärtig der hierzu nötige keramische Kern aus Siliziumkarbid, das sogenannte Filtersubstrat selbst: Es wird von wenigen Vorlieferanten gemäß den von den Autoherstellern "gebuchten" Kontingenten bereitgestellt. Aufgrund der kurzfristig sprunghaft angestiegenen Nachfrage bauen die Substratlieferanten ihre Kapazitäten rasch erheblich aus; dementsprechend wird Eberspächer seine Produktion kompletter Filter erhöhen.
Filter für internationale Autohersteller
Eberspächer beliefert gegenwärtig BMW, Daimler Chrysler, Renault und Volkswagen mit Partikelfiltern. Für weitere Automobilhersteller sind Partikelfilter in der Entwicklung. Ganz überwiegend sind es sogenannten Beschichteten Filter, deren Edelmetallbeschichtung für eine laufende Regeneration (Reinigung) des Filters durch immer wiederkehrende Verbrennung des angesammelten Rußes erfolgt. Additive sind bei diesem System nicht nötig. Jeder Filter ist in Größe, Positionierung und Wirkung speziell auf einen bestimmten Motor und seine Motorsteuerung abgestimmt. Weit über 90% der Partikel lassen sich mit solchen für die Autohersteller individuell entwickelten Filtern zurückhalten.
Keine Nachrüst-Filter
Definitive Beschlüsse über die Förderung von Russfiltern und damit verbundene Bedingungen liegen vom Gesetzgeber in Deutschland noch nicht vor.
Nachrüst-Filter für gebrauchte Fahrzeuge produziert Eberspächer derzeit nicht. Solche Teile entsprechen einer gänzlich anderen, simpleren Technologie, die nicht mit der Motorsteuerung und den speziellen Motoreigenschaften verbunden ist. Diese Systeme, wie sie die auf Nachrüstungen spezialisierte Firmen HJS (Menden) und Twintec (Königswinter) entwickelt haben, halten einen deutlich geringeren Anteil der Partikel zurück.
Über Handel und Werkstätten liefert Eberspächer für ältere Fahrzeuge wie bisher in Erstausrüsterqualität Schalldämpfer und Katalysatoren zum Austausch. Für eine Reihe von Modellen, die der EURO-1-Schadstoffnorm entsprechen, wurden die Ersatz-Kats so verbessert, dass das Fahrzeug dann der steuergünstigeren Euro-2 Norm, in einigen Fällen sogar der D3-Norm entspricht.