Die älteste Marke im Konzernverbund von
Volkswagen präsentiert sich dabei mit fünf signifikanten Modellen aus der reichen Firmen-Historie vom luxuriösen 645 und dem innovativen Kleinwagen Popular aus den 30er Jahren über den ambitionierten Prototyp 720 und den sportlich so erfolgreichen 130 RS bis hin zum heutigen Bestseller Octavia Combi. Daneben wird in einer Sonderschau im ZeitHaus-Erdgeschoss die Restaurierung eines Oldtimers nachvollzogen. Schritt für Schritt zeigen Exponate die Wandlung vom verstaubten Scheunenfund zum glänzenden Liebhaberstück. Die Voiturette A und alte Dokumente führen den Besucher im obersten Stockwerk des ZeitHauses in die "Urzeit" der Firma Laurin & Klement, bevor sie 1925 mit ¦koda fusionierte.
Eine Schau, die eindrucksvoll belegt, dass ¦koda Auto eine Zukunftsmarke mit einer reichen Tradition ist. Insbesondere die fünf Ausstellungsfahrzeuge auf den Themeninseln im so genannten ZeitHaus-Rack lohnen den genaueren Blick:
Im Jahre 1929 ging der Luxuswagen 645 in Produktion. Obwohl die Weltwirtschaftskrise ihre Schatten bereits voraus warf, verkaufte ¦koda in knapp fünf Jahren 758 Fahrzeuge und gehörte damit in diesem Segment zu den erfolgreichsten Herstellern.
Mitte der 30er Jahre, als die Aktien an den Börsen dramatisch an Wert verloren, standen die Kleinwagen hoch im Kurs. Mit dem ¦koda Popular schaffte ¦koda den Sprung an die Spitze der tschechischen Automobil-Produktion – nachdem Praga und Tatra überholt worden waren. Der Popular war aber nicht nur ein wichtiger Meilenstein in der ¦koda-Historie, sondern generell in der Geschichte des Automobils: Er ist das weltweit erste Serienauto, dessen Getriebe zugunsten einer gleichmäßigen Achslastverteilung vom Motor getrennt am Hinterachsdifferential angeordnet wurde (Transaxle-Bauweise). Knapp 10.000mal entstand der Kleinwagen aus Mladá Boleslav als zwei- und viertürige Limousine, Cabriolet, Lieferwagen, in einer Militärversion und – wie in der Ausstellung zu sehen – als Roadster. Mit seinem Transaxle-Konzept beeinflusste er zudem Marken wie Lancia, Alfa Romeo, Ferrari, Porsche und Maserati.
Innovativ zeigten sich die tschechischen Ingenieure auch noch, als das Leben hinter dem Eisernen Vorhang erlahmte. Dafür steht der Prototyp 720, der sich am BMW 1500 orientierte – bis hin zum identischen Radstand.
Mitte der 70er Jahre schuf ¦koda mit dem 130 RS einen der erfolgreichsten Sportwagen – nicht nur im Gebiet des damaligen Ostblocks. So belegte das Team Blahna/Hlávka 1976 bei der Rallye Monte Carlo Rang eins in der Klasse bis 1300 ccm und Rang neun im Gesamtklassement. 1981 ging die Rundstrecken-Europameisterschaft dank der hervorragenden Fahreigenschaften des 130 RS nach Mladá Boleslav – vor BMW.
Der ¦koda Octavia ist seit Mai 1997 auf dem deutschen Markt präsent. Mit ihm vollzog ¦koda bereits einen Schritt hin zu alter Stärke. Er war das erste ¦koda-Automobil, das auf Basis gemeinsamer Technologie der Hersteller innerhalb des Volkswagen-Konzerns entwickelt und gebaut wurde. Über eine Millionen Kunden entschieden sich seither für den Octavia. Auch sein Nachfolger, der seit Juni vergangenen Jahres Verkaufserfolge feiert, hat das Zeug zum Bestseller. Beim Endausscheid um das Goldene Lenkrad 2004 überzeugte er die Jury und setzte sich souverän gegen vier seiner Mitbewerber um die begehrte Trophäe durch. Im ZeitHaus steht mit dem Octavia Combi die derzeit beliebteste Modellvariante. Die Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt.