Der Verkehrshaushalt des Bundes für das Jahr 2005 begünstigt nach Ansicht des ADAC erneut einseitig die Bahn. Nur 5,52 Milliarden Euro sollen im nächsten Jahr für die Fernstraßen zur Verfügung stehen, 5,7 Prozent weniger als 2004. Die Bahn muss zwar ebenfalls Kürzungen verkraften, wird allerdings mit insgesamt 9,45 Milliarden relativ großzügig bedient. Dazu Dr. Erhard Oehm, ADAC-Vizepräsident für Verkehr: "Angesichts ständiger Kürzungen bei den im Bundesverkehrswegeplan festgeschriebenen Projekten ist es für uns nicht nachvollziehbar, warum die Bahn erneut derart massiv bevorzugt wird. Die Quittung für die Kürzungen im Straßenbereich werden wir in Form von noch mehr Stau, noch maroderen Straßen und unbezahlbaren Folgekosten schon bald zu spüren bekommen."
Wenn man die Leistungsfähigkeit (Güterverkehr und Personenverkehr) der beiden Verkehrsträger vergleicht, wird die Bevorzugung der Bahn noch deutlicher. So bekommt die Straße für Investitionen pro erbrachtem Leistungskilometer nur 0,65 Cent, die Bahn 2,54 Cent aus dem Haushalt, also vier mal soviel. Dabei werden 89 Prozent der gesamten Verkehrsleistung von der Straße und nur 11 Prozent von der Schiene bewältigt.