Dem Porsche GT Team ist im vierten Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship der dritte Sieg in Folge gelungen. Die Werksfahrer Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) setzten sich in einem engen Wettbewerb in Lexington (USA) gegen die starke Konkurrenz in der GTLM-Klasse durch und feierten somit ihren zweiten Triumph nach dem Erfolg in Long Beach (USA). Das Duo im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 hatte bereits im Vorjahr auf dem Mid-Ohio Sports Car Course gewonnen. Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) rundeten das starke Teamergebnis im rund 510 PS starken Neunelfer mit der Nummer 911 auf Rang drei ab. Porsche konnte seine Führung in allen Wertungen der IMSA-Meisterschaft somit weiter ausbauen.
Im Gegensatz zu den Trainings und dem Qualifying fand das Rennen im US-Bundesstaat Ohio unter sonnigen und trockenen Bedingungen statt. Das Porsche GT Team setzte seine Erfahrungen mit Fahrzeug und Reifen perfekt um und stimmte die beiden Porsche 911 RSR auch ohne entsprechende Daten aus den vorherigen Sessions optimal für die veränderten Streckenverhältnisse ab. Mit fortlaufendem Rennverlauf konnten die Fahrer die Stärken über lange Distanzen ausspielen. Vanthoor, der von Startplatz zwei in den vierten Saisonlauf gestartet war, übergab seinen Neunelfer nach rund 50 Minuten als Zweiter an Bamber. Der Neuseeländer konnte sich dank konstant hohem Tempo und perfekter Strategie des Teams wenig später an die Spitze schieben. Die Startnummer 912 gab die Führung im weiteren Verlauf nicht mehr ab.
Achterbahnfahrt für Werksfahrerkollegen
Für die Werksfahrerkollegen im Auto mit der Nummer 911 gab es hingegen eine Achterbahnfahrt. Pilet unterlief bei Freigabe des Rennens ein Frühstart. Aufgrund der fälligen Durchfahrtsstrafe fiel das Fahrzeug zunächst weit zurück. Es folgte eine beeindruckende Aufholjagd. Tandy setzte sich in einem intensiven Duell kurz vor Rennende gegen einen BMW durch und brachte die Startnummer 911 auf Rang drei ins Ziel. Zum ersten Mal in der laufenden Saison in Nordamerika fuhren somit beide Porsche 911 RSR auf das Siegerpodest.
In der GTD-Kategorie beendeten Werksfahrer Patrick Long (USA) und sein deutscher Teamkollege Marco Seefried (Wemding) das Rennen im Porsche 911 GT3 R der Kundenmannschaft Park Place Motorsports (Startnummer 73) auf Platz vier. Das Team wählte eine optimale Strategie mit einem späten Boxenstopp in der einzigen Safety-Car-Phase des Rennens. Der erfahrene Amerikaner Long konnte anschließend auf frischen Reifen zahlreiche Konkurrenten überholen. Großes Pech hatte das Kundenteam Pfaff Motorsports. Zacharie Robichon (Kanada) hatte das über 500 PS starke GT3-Auto aus Weissach mit einem starken Stint auf Platz zwei gefahren. Sein Teamkollege Scott Hargrove verteidigte anschließend über weite Strecken einen Podestplatz, doch rund fünf Minuten vor dem Ende des Rennens endete die starke Fahrt im Kiesbett der ersten Kurve. Die Startnummer 9 wurde auf Platz zwölf gewertet.
Porsche GT Team auf Platz 1 der Herstellerwertung
In der Herstellerwertung liegt das Porsche GT Team nach vier Saisonrennen mit 135 Punkten und einem Vorsprung von 15 Zählern auf Platz eins. Die Werkspiloten Earl Bamber und Laurens Vanthoor sind nach ihrem zweiten Saisonsieg an der Spitze der Fahrerwertung, die Teamkollegen Patrick Pilet und Nick Tandy auf Rang drei.
Die beiden Porsche 911 RSR aus der IMSA WeatherTech SportsCar Championship werden Ende Mai nach Europa transportiert. Am 15./16. Juni gehen die Fahrzeuge - wie bereits im Vorjahr - gemeinsam mit den Werksautos aus der FIA World Endurance Championship bei den 24 Stunden von Le Mans (Frankreich) an den Start. Den nächsten Einsatz in Nordamerika haben die beiden Autos beim Sechsstundenrennen in Watkins Glen (USA) am 30. Juni.
Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship):
Es war ein traumhaftes Rennen mit einem sensationellen Resultat. Wir hatten das schnellste Auto über die Distanz. Unsere Ingenieure haben hervorragende Abstimmungsarbeit geleistet. Bei Earl und Laurens funktioniert im Moment alles. Stark war aber ebenso die Aufholjagd des Schwesterautos. Sieg, Podestplatz, Führung in allen Wertungen und dazu am Vortag der Gewinn der Weltmeisterschaft unserer Kollegen in der FIA WEC besser geht es kaum. Jetzt freuen wir uns auf die nächste große HerausForderung: die 24 Stunden von Le Mans.
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912):
Es war ein perfekter Tag für uns. Unglaublich, dass sich unser Lauf in Mid-Ohio nahtlos fortgesetzt hat. Wir führen die Meisterschaft an, werden aber im weiteren Verlauf der Saison nicht nachlassen. Die Konkurrenz wird es uns ganz bestimmt nicht leicht machen. Vor dem nächsten Rennen in der IMSA-Serie starten wir beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Hoffentlich läuft es für uns auch dort so hervorragend weiter.
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912):
Was für ein traumhaftes Rennen! Nach den Trainings unter nassen Bedingungen war es schwierig, für die veränderten Verhältnisse das passende Setup zu finden. Das hat unser Team mit seiner großen Erfahrung optimal hinbekommen. Unser Auto war im Rennen über die Distanz das stärkste Fahrzeug im GTLM-Wettbewerb. Wir haben in Long Beach gewonnen, in diesem und im vergangenen Jahr in Mid-Ohio wir haben gerade einen fantastischen Lauf. Von mir aus kann Le Mans jetzt kommen.
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911):
Nach meinen Frühstart haben wir eine großartige Aufholjagd gezeigt. Vor allem Nick hat bei seinen Stints alles aus dem Auto herausgeholt, phasenweise hatte ich sogar noch auf Rang zwei gehofft. Der dritte Platz bringt uns sehr wichtige Punkte. Generell hat sich Porsche mit dem Gesamtresultat in eine erstklassige Position in der Meisterschaft gebracht.
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911):
Das war heute ein außergewöhnlich ereignisreiches Rennen. Bei meiner Aufholjagd gab es herrliche Duelle gegen die Fahrer von Ford und BMW hat richtig Spaß gemacht. Nun freue ich mich schon sehr auf unseren Start bei den 24 Stunden von Le Mans.
Patrick Long (Porsche 911 GT3 R #73):
Auf unser Resultat bin ich sehr stolz. Wir sind weit hinten gestartet und haben uns stark nach vorn gekämpft. Die Gelbphase hat uns ein wenig geholfen, aber wir haben als Team auf eine besondere Strategie gesetzt. Die Entscheidung für einen späten Reifenwechsel war goldrichtig. Platz vier bringt uns viele Zähler in der Meisterschaft. Beim nächsten Rennen wollen wir mit dem Porsche 911 GT3 R ganz nach vorn fahren. Das Potenzial ist zweifellos vorhanden.
Scott Hargrove (Porsche 911 GT3 R #9):
Ich bin am Boden zerstört. Zacharie ist einen starken ersten Stint gefahren. Ich konnte unseren Porsche 911 GT3 R anschließend jederzeit auf Podestkurs halten. Eigentlich war das Rennen ziemlich ereignislos für mich, aber dann ist mir leider ein Fehler unterlaufen. Am Eingang der ersten Kurve habe ich das Heck des Autos verloren. Ich landete im Kiesbett und saß dort fest das war es. Schade, denn für uns wäre so viel möglich gewesen.
Ergebnis Rennen
GTLM-Klasse
- 1. Bamber/Vanthoor (NZ/B), Porsche 911 RSR, 116 Runden
- 2. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 116 Runden
- 3. Magnussen/Garcia (DK/E), Corvette C7.R, 116 Runden
GTD-Klasse
- 1. Heistand/Hawksworth (USA/GB), Lexus RC F GT3, 114 Runden
- 2. Farnbacher/Hindman (D/USA), Acura NSX GT3, 114 Runden
- 3. Sellers/Hardwick (USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 113 Runden
- 4. Long/Seefried (USA/D), Porsche 911 GT3 R, 113 Runden
- 12. Hargrove/Robichon (CAN/CAN), Porsche 911 GT3 R, 107 Runden