KODA schickt bei der Hamburg-Berlin-Klassik am kommenden Wochenende gleich fünf automobile Klassiker an den Start, einer davon mit Starbesetzung: Der siebenfache Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle pilotiert gemeinsam mit dem bekannten Schauspieler Hinnerk Schönemann den von KODA AUTO Deutschland eingesetzten 130 LR aus dem Jahr 1985. Zusätzlich bereichern ein KODA OCTAVIA 1200 TS von 1961 sowie ein KODA 130 RS von 1978 das Starterfeld. Die Fahrzeugflotte der tschechischen Traditionsmarke wird komplettiert vom KODA 440 SPARTAK aus dem Jahr 1957 sowie dem KODA FELICIA von 1961. Beide reisen eigens aus dem KODA Museum in Mladá Boleslav nach Norddeutschland. Bei der zehnten Auflage der renommierten Klassikerveranstaltung gehen vom 24. bis zum 26. August insgesamt 180 Old- und Youngtimer auf die Reise über die schönsten Strecken im Norden der Republik. KODA ist bereits zum achten Mal vertreten.
Mit Matthias Kahle greift kein Geringerer als der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) ins Lenkrad des KODA 130 LR. Dieses für die Rallye-Weltmeisterschaft konzipierte und in der vom Reglement geForderten Kleinserie produzierte Modell ging ab 1986 in der technisch sehr liberalen Gruppe B an den Start und beerbte den damals schon legendären KODA 130 RS. Allerdings stand die viertürige Limousine mit Heckantrieb und 1.300-ccm-Saugmotor gegen die Allrad-Turbomonster jener Zeit auf verlorenem Posten. Dennoch eroberte der KODA 130 LR beim Rallye-WM-Lauf in Sanremo sogar den siebten Gesamtrang. Beim Klassikevent in Norddeutschland nimmt auf dem ,heißen Sitz neben Matthias Kahle der Schauspieler Hinnerk Schönemann Platz. Der gebürtige Rostocker ist einer der bekanntesten Fernseh-, Kino- und Theaterschauspieler Deutschlands. Er erhielt bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen, darunter der Comedypreis für den Fernsehfilm ,Neue Vahr Süd sowie der Deutsche Fernsehpreis für den Mehrteiler ,Hindenburg.
KODA OCTAVIA 1200 TS
Zu den Highlights der diesjährigen Jubiläumsausgabe der Hamburg-Berlin-Klassik zählt auch der schwarze KODA OCTAVIA 1200 TS aus dem Jahr 1961. Dieses Modell verfügt über eine ruhmreiche Rallye-Historie: Mit der 40 kW (55 PS) starken ,Touring Sport-Version (Typ 999) kehrte KODA 1960 zur Rallye Monte Carlo zurück und erreichte bei der ,Königin der Rallyes die Plätze zwei und drei in der Klasse der Tourenwagen bis 1,3 Liter Hubraum. 1961 eroberten die Finnen Esko Keinänen und Rainer Eklund mit einem serienmäßigen OCTAVIA TS auf den eisigen und verschneiten Asphaltpisten sogar Gesamtrang sechs. In den folgenden Jahren entwickelte sich der zuverlässige Hecktriebler zu einem der beliebtesten Fahrzeuge für die alpine Schneeschlacht: Im Jahr 1962 vertrauten gleich 15 der 352 Teams bei der ,Monte auf den KODA OCTAVIA TS.
KODA 130 RS
Mit dem KODA 130 RS aus dem Baujahr 1978 schickt die tschechische Traditionsmarke ein weiteres Modell ins Rennen, das Motorsportgeschichte schrieb. Der als ,Porsche des Ostens bekannte Hecktriebler gewann 1977 bei der Rallye Monte Carlo die Gruppe 2 bis 1.300 ccm und gilt als Urvater der heutigen sportlichen RS-Modelle von KODA. Der kompakte Allrounder profitierte von einem weiterentwickelten Fahrwerk aus dem Prototypen 200 RS. Er basierte auf dem Sportcoupé KODA 110 R, verfeinert durch konsequenten Leichtbau: Dach, Fronthaube und Türhäute bestanden aus AluMINIum, Motorhaube und verbreiterte Kotflügel aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die Fensterscheiben aus Polycarbonat. Zudem entfielen Polsterung und Innenverkleidung. So sparte der 130 RS gegenüber dem 110 R rund 115 Kilogramm Gewicht ein. Gleichzeitig sorgte der durchzugsstarke 1,3-Liter-AluMINIum-Vierzylinder für beachtliche Fahrleistungen wie die Höchstgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h belegt.
Sehenswerte Schätze aus dem KODA Museum gehen auf Tour
Der KODA 440 SPARTAK weckt Erinnerungen an die besondere Atmosphäre des Rallye-Sports Mitte bis Ende der 1950er-Jahre. Der soeben 60 Jahre alt gewordene Zweitürer aus dem Bestand des KODA Museums wurde umfassend restauriert und als originalgetreue Replika der zeitgenössischen Rallye-Fahrzeuge wiederaufgebaut. Mit dem 440 SPARTAK erzielte das KODA Werksteam in jenen Jahren zahlreiche Erfolge bei Rallyes in ganz Europa. Das 40 PS starke Serienmodell bot mit seinem klassischen Konzept aus Frontmotor und Heckantrieb sowie günstiger Gewichtsverteilung, Robustheit und hoher Zuverlässigkeit eine ausgezeichnete Basis für die Wettbewerbsversion.
KODA FELICIA Cabrio
Als Publikumsliebling erweist sich immer wieder das KODA FELICIA Cabrio. Neben der eleganten Linienführung überzeugt der offene Wagen aus dem Jahre 1961 mit seiner Agilität. Das vier Meter lange und 930 Kilogramm leichte Cabrio erreicht mit seinem 50 PS starken Doppelvergasermotor eine Spitzengeschwindigkeit von 135 km/h. Bei dem Exemplar, das bei der Hamburg-Berlin-Klassik startet, handelt es sich bereits um eine Version mit sportlicher Mittelschaltung statt der zuvor üblichen Lenkradschaltung.
Die ,Rallye im Norden gilt als eine der buntesten und schönsten Old- und Youngtimer-Rallyes in Deutschland. Die zehnte Ausgabe wartet mit einer weitgehend neuen Streckenführung auf. Die Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsfahrt durch die reizvolle Landschaft wird von Zeit-Wertungsprüfungen ergänzt, bei denen die Besatzungen möglichst genau eine vorgegebene Richtzeit einhalten müssen wobei es auf Hundertstelsekunden ankommt.
Zur diesjährigen Hamburg-Berlin-Klassik starten 180 Fahrzeuge, die einen faszinierenden Querschnitt durch die Automobilgeschichte widerspiegeln. Die Rallye startet traditionsgemäß vor der attraktiven Kulisse der historischen Halle des Hamburger Fischmarkts. Der erste Wagen rollt am Donnerstag, den 24. August, um zwölf Uhr mittags von der Startrampe in die erste Etappe. Abends begrüßt die Autostadt in Wolfsburg die Teilnehmer der Rallye. Die Freitagsetappe führt das Feld in die Hansestadt Lübeck, die größte Stadt des Bundeslandes Schleswig-Holstein mit ihrer als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten mittelalterlichen Altstadt. Der dritte Rallye-Tag geht von Lübeck die Ostseeküste entlang zurück nach Hamburg, dem diesjährigen Zielpunkt der Rallye.