Mit einer Wohltätigkeitsauktion hat der britische Geländewagenspezialist
Land Rover in London 400.000 britische Pfund (zirka 549.000 Euro) für den guten Zweck gesammelt. Unter den Hammer kam im Auktionshaus Bonhams der zweimillionste
Land Rover Defender. Die Jubiläumsausgabe des 4x4-Klassikers wurde mithilfe von Defender-Fans und Prominenten zu einem Unikat veredelt. Der gesamte Erlös der Versteigerung geht an zwei karitative Einrichtungen, die seit Langem zu den
Land Rover-Partner zählen: die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie die Tierschutzorganisation "Born Free Foundation". Ersteigert wurde der zweimillionste Defender von einem Bieter aus Katar.
Das Defender-Unikat zum zweimillionsten Modelljubiläum wurde im vergangenen Frühjahr im Land Rover-Stammwerk Solihull in den West Midlands handgefertigt. Zum Werkzeug griffen dabei zahlreiche Markenbotschafter und Defender-Fans, darunter der auch in Deutschland durch TV-Auftritte bekannte Abenteurer Bear Grylls. Gleichfalls an der Montage des Jubiläums-Einzelstücks beteiligt waren beispielsweise die Schauspielerin und "Born Free"-Gründerin Virginia McKenna oder die Söhne des Land Rover-Gründers, Stephen und Nick Wilks. Ihr Einsatz diente dem guten Zweck, denn sämtliche Einnahmen der Auktion sind für die zwei Land Rover-Partner Rotes Kreuz und Born Free Foundation bestimmt.
Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften hat ihren 50-prozentigen Anteil an dem Defender-Versteigerungserlös für Projekte im Südosten von Nepal vorgesehen, wo die Menschen besonders von Naturkatastrophen betroffen sind. Die Born Free Foundation steckt das gespendete Geld in das Tierschutzprojekt "Lion Rover" im Meru-Nationalpark in Kenia. Mit dieser Unterstützung kann wichtige Ausrüstung zum Schutz von Löwen und anderen Wildtieren angeschafft werden, während zugleich die Informationsarbeit und Weiterbildung gefördert wird, mit dem Ziel, Wilderei und Fallenbau zu unterbinden.
Zu den Gästen der Defender-Auktion im Londoner Auktionshaus Bonhams zählten zahlreiche Prominente, unter ihnen die Schauspielerin Joanna Lumley, die zu den Gründern und Förderern von "Born Free" zählt: "Es ist phänomenal, dass mit der Versteigerung eines einzigen Autos eine solche Summe erzielt wird. Ohne die Unterstützung der Öffentlichkeit und durch Partner wie Land Rover wären wir nicht in der Lage, dafür zu arbeiten, dass die Welt sich zum Positiven wandelt."
Virginia McKenna, Gründerin und Kuratorin der Born Free Foundation: "Trotz meiner fehlenden technischen Fertigkeiten hatte ich die Ehre, an der Fertigung dieses ganz besonderen Defender mitzuwirken. Land Rover begleitet mich schon seit 1964, als ich mit meinem Mann Bill in Kenia den Film Born Free gedreht habe und wir jeden Morgen einen Ausflug mit unserem Land Rover machten. Wir freuen uns, dass der Erlös der Auktion nun der Arbeit von Born Free für die Tierwelt in Kenia zugutekommt."
Mike Adamson, Vorstandvorsitzender des Britischen Roten Kreuzes: "Wir sind Land Rover außerordentlich dankbar dafür, dass die Hälfte der Versteigerungserlöse in unsere Arbeit für die Menschen in Nepal fließen kann. Das Rote Kreuz vertraut bereits seit den frühen 1950er-Jahren bei seiner humanitären Arbeit in aller Welt auf Land Rover-Fahrzeuge und insbesondere den Defender. Bei vielen Gelegenheiten haben wir von der Unterstützung durch Land Rover profitiert - ganz aktuell ist es nun das besonders wichtige Projekt in Nepal, das mehrere Orte und Gemeinschaften mit Tausenden von Menschen umfasst."
John Edwards, als Managing Director bei Jaguar Land Rover Special Operations federführend bei der Produktion des zweimillionsten Defender: "Vor wenigen Monaten haben wir dieses Fahrzeug auf die Räder gestellt - ein echtes Sammlerstück und ein Meilenstein der Land Rover-Geschichte. Mithilfe unseres Special-Operations-Teams und mit der Unterstützung von Defender-Fans entstand ein Unikat und ein ganz besonderer Defender. Die Versteigerung dieses Einzelstücks wird nun ebenfalls in die Historie unserer Marke eingehen. Selbstverständlich hat der legendäre Defender auch nach dem Auslaufen der Produktion eine Zukunft - zugleich werden die zahllosen Defender-Modelle der verschiedenen Baureihen dank der Unterstützung der Abteilung Jaguar Land Rover Heritage weiter gedeihen."
Robert Brooks, Chefauktionator von Bonhams: "Für Bonhams ist es eine große Ehre, von Land Rover für die Auktion dieses einmaligen Defender ausgewählt worden zu sein. Nach einer spannenden Versteigerung ging der Zuschlag schließlich an einen glücklichen Bieter am Telefon. Damit wurde eine ausgezeichnete sechsstellige Summe für zwei großartige wohltätige Projekte erzielt."
Das jetzt in London versteigerte Defender-Modell Nummer 2.000.000 besitzt eine Fülle außergewöhnlicher Details. Dazu zählt eine in den Alu-Kotflügel gravierte Karte der Red Wharf Bay: In den Sand der walisischen Bucht war das Design des Klassikers vor fast sieben Jahrzehnten entworfen worden. Das in satiniertem Indus Silver lackierte Fahrzeug wird durch "No 2,000,000"-Embleme an der Karosserie, im Innenraum und an den Kopfstützen als Unikat ausgewiesen. Das Interieur wird gekrönt von einer Alu-Plakette, auf der sich alle an der Produktion beteiligten Defender-Fans mit ihrem Autogramm verewigt haben. Selbst das Nummernschild "S90 HUE" ist eine Besonderheit: Der Zweifach-Millionär nimmt damit das Kennzeichen des allerersten Vorserienmodells auf, das als "HUE 166" oder liebevoll "Huey" zu einer Ikone der Land Rover-Geschichte wurde.
Die Versteigerung des Jubiläums-Defender wurde von zahlreichen Aktionen begleitet. So hatte Land Rover im Auktionshaus Bonhams eine exklusive Ausstellung zusammengestellt, die den Bogen über 67 Jahre Land Rover- und Defender-Produktion schlägt - mit historischen und aktuellen Fahrzeugen und einer "Hall of Fame". Aufnahmen für einen Defender-Film, unter anderem mit einem auffälligen Defender-Taxi auf Londoner Straßen, stimmten die englische Hauptstadt auf die Versteigerung des zweimillionsten Defender ein. Außerdem hatten sich viele Weggefährten der Allradikone in London eingefunden, darunter mit Arthur Goddard der leitende Land Rover-Projektingenieur des Jahres 1948. Der heute 94-Jährige war für die Veranstaltung eigens aus Australien angereist und gab dem Jubiläums-Defender sein persönliches Gütesiegel.