Obwohl noch sechs Läufe in der FIA European Touring Car Championship (ETCC) zu fahren sind, hat
BMW theoretisch sogar die Chance, am kommenden Wochenende in Imola vorzeitig den Gewinn des Markentitels perfekt zu machen. Derzeit beträgt der Vorsprung auf
Alfa Romeo 78 Punkte. Mit einer starken Leistung und etwas Glück beim ersten Besuch der FIA ETCC in Imola könnten die Fahrer der
BMW Länderteams den Titel zum zweiten Mal in Folge nach München holen.
In der Fahrerwertung geht es hingegen wesentlich enger zu. Die drei bestplatzierten Piloten - alle in einem BMW 320i unterwegs - trennen gerade einmal fünf Punkte. Dirk Müller (Burbach) vom BMW Team Deutschland liegt vor den Rennen mit 86 Punkten in Imola in Führung, gefolgt von seinem Teamkollegen Jörg Müller (Hückelhoven, 83) und Andy Priaulx (GBR, 81), der für das BMW Team Great Britain an den Start geht. Alle drei Fahrer sind hoch motiviert, die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Dies gilt vor allem für Jörg Müller, der sich noch an die Enttäuschung des vergangenen Jahres erinnert, als er den Titelgewinn um nur einen Punkt verpasste.
Trotz der guten Ausgangsposition unterschätzt keines der Teams die bevorstehende Aufgabe. Das "Autodromo Enzo e Dino Ferrari" ist neu im Rennkalender der FIA ETCC und zugleich die Heimstrecke von Alfa Romeo. Allerdings freut sich auch BMW Team Italy-Spain mit seinen beiden Fahrern Alessandro Zanardi (ITA) und Antonio Garcia (ESP) auf ein Heimspiel. Das von Ravaglia Motorsport betriebene Team hat sein Hauptquartier im nahe gelegenen Padua.
Zanardi kennt sich in Imola ebenfalls bestens aus, denn er stammt aus dem nur wenige Kilometer entfernten Bologna. Zudem absolvierte er in Imola bereits eine Vielzahl von Rennen, darunter auch einen Formel-1-Grand-Prix. Der 37-Jährige erinnert sich an die Strecke, bevor sie an vielen Stellen verändert worden ist. "Ich habe den "alten" Kurs geliebt", meint Zanardi. "Ich muss zugeben, dass es mir in einem Formel-1-Auto auf der modifizierten Strecke nicht mehr so viel Spaß gemacht hat. In einem BMW 320i haben wir ein wenig mehr Zeit, den Kurs zu genießen, und in einem solchen Auto ist es wirklich ein fantastisches Erlebnis, dort zu fahren. Die Kurven bieten viel Platz, so dass es gute Gelegenheiten zum Überholen gibt. Auf dem Papier sieht es so aus, als sollten die Hecktriebler sehr gut aussehen können. Es ist mein Heimrennen. Also dürfte jedem klar sein, dass ich auf ein gutes Resultat hoffe."
Bei den vergangenen Rennen in Spa konnte BMW seine Siegesbilanz auf zehn erhöhen und führt somit in der Herstellerwertung mit 212 Punkten vor Alfa Romeo (134) und SEAT (54). Dirk Müller liegt in der Fahrerwertung mit 86 Zählern vor Jörg Müller (83) und Andy Priaulx (81), es ist jedoch der drittplatzierte Engländer, der sich mit vier Siegen am häufigsten ganz oben auf dem Podium platzieren konnte. 13 von 14 Läufen konnte jeder der drei Piloten in den Punkterängen beenden. Gabriele Tarquini (ITA) ist mit 66 Punkten als Vierter der bestplatzierte Alfa-Romeo-Pilot. Tom Coronel (NLD) konnte in seinem Carly Motors BMW 320i die Hälfte aller Rennen in der Independents Trophy gewinnen. Er liegt in der Wertung der Privatfahrer mit 110 Punkten vor Salvatore Tavano (ITA, 76) und Alessandro Balzan (ITA, 73).
Zeitplan in Imola:
Samstag, 4. September 2004
- 09.00 - 09.30 Uhr - 1. Freies Training12.45 - 13.15 Uhr - 2. Freies Training 15.45 - 16.15 Uhr - Qualifying
Sonntag, 5. September 2004
- 09.20 - 09.35 Uhr - Warm-up
- 14.45 Uhr - 1. Rennen (11 Runden, 54,263 km)
- 15.45 Uhr - 2. Rennen (11 Runden, 54,263 km)