Daimler
Chrysler (Börsenkürzel DCX) hat im zweiten Quartal 2004 seinen Operating Profit von 0,6 Euro auf 2,1 Mrd.Euro kräftig gesteigert. Die Geschäftsfelder
Chrysler Group, Nutzfahrzeuge und Dienstleistungen konnten ihr Ergebnis deutlich verbessern, der Operating Profit der Mercedes Car Group und das Ergebnis des Segments Übrige Aktivitäten lagen unter den jeweiligen Vorjahreswerten. Das Konzernergebnis erreichte im zweiten Quartal 554 Euro (i.V. 109 Euro) Mio. Der insgesamt positiven Entwicklung des operativen Geschäfts stand vor allem die Belastung aus dem Nettoverlust von
Mitsubishi Motors im Geschäftsjahr 2003/2004 gegenüber. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,11 Euro auf 0,55 Euro.
Absatz und Umsatz deutlich gesteigert
In einer sich insgesamt positiv entwickelnden Weltwirtschaft, aber einer noch schleppenden Konjunkturerholung in der Eurozone hat DaimlerChrysler im zweiten Quartal mit 1,3 Mio. abgesetzten Fahrzeugen das Vorjahresniveau um 10% übertroffen. Der Konzernumsatz nahm im Berichtsquartal vor allem aufgrund des höheren Absatzes bei der Chrysler Group und bei den Nutzfahrzeugen um 9% auf 37,1 Mrd. Euro zu. Gegenläufig wirkte die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar. Bereinigt um Wechselkurseffekte ergab sich ein Zuwachs um 13%.
Zum Ende des zweiten Quartals 2004 waren bei DaimlerChrysler weltweit 383.724 (i.V. 372.073) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Anstieg gegenüber dem zweiten Quartal 2003 resultierte vor allem aus der Einbeziehung der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) in das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge mit 18.300 Beschäftigten. Durch die Veräußerung des Geschäftsbereichs MTU Aero Engines war die Belegschaft dagegen zum Jahresende 2003 um 8.400 Beschäftigte gesunken.
Die Geschäftsfelder im zweiten Quartal 2004 im Einzelnen
Die Mercedes Car Group setzte im zweiten Quartal 319.400 Fahrzeuge ab und hat damit das Vorjahresniveau leicht übertroffen. Der Umsatz erreichte 13,0 Euro (i.V. 13,2) Mrd.
Der Operating Profit von 703 Mio. Euro lag aufgrund der überwiegend lebenszyklusbedingt geringeren Absatzzahlen bei Mercedes-Benz Pkw, der hohen Anlaufkosten und Vorleistungen für neue Produkte sowie der Weiterführung der Qualitätsoffensive unter dem Niveau des Vorjahres.
Im zweiten Quartal setzte die Marke Mercedes-Benz in einem schwierigen Marktumfeld weltweit 274.200 (i.V. 281.600) Fahrzeuge ab. In Westeuropa erreichte der Absatz mit 180.400 Fahrzeugen nicht ganz das Vorjahresniveau (-2%). In den USA gingen die Auslieferungen an die Händler um 4% auf 53.000 Fahrzeuge zurück. Die Auslieferungen an Kunden lagen mit 54.100 Fahrzeugen auf dem Niveau des Vorjahres. Während der Absatz in Japan ebenfalls rückläufig war, konnte Mercedes-Benz das Absatzvolumen in China deutlich erhöhen.
Ende Juni wurde die neue A-Klasse der Öffentlichkeit vorgestellt. Die ersten Testberichte sind außerordentlich positiv. Die neue A-Klasse wird künftig neben dem bewährten vielseitigen Fünftürer erstmals auch als dreitüriges Modell angeboten. Im Mai wurde das McLaren Technology Centre in Woking, Großbritannien, eröffnet. Zeitgleich wurden die ersten Fahrzeuge des Mercedes-Benz SLR McLaren an Kunden übergeben. Der Exklusivität des Sportwagens entsprechend ist die Stückzahl limitiert. Über den Lebenszyklus von sieben Jahren sollen insgesamt 3.500 Mercedes-Benz SLR McLaren gebaut werden.
Die neue, dritte Baureihe der Marke smart, der smart forfour, hatte einen guten Start. Zur Absatzsteigerung der Marke smart um 24% auf 45.100 Fahrzeuge trug der smart forfour mit 17.800 Fahrzeugen entscheidend bei.
Die Chrysler Group hat die Verkäufe an Kunden im zweiten Quartal 2004 weltweit um 3% auf 759.800 Fahrzeuge gesteigert. Der Zuwachs ist vor allem auf den Erfolg der neuen Produkte wie Chrysler 300 und 300C, den Dodge Magnum, den Dodge Durango und die neuen MINIvans zurückzuführen. Die Auslieferungen an die Händler erhöhten sich um 8% auf 781.400 Fahrzeuge. Zum Ende des Berichtsquartals betrug der Fahrzeugbestand bei den Händlern in den USA 605.600 (i.V. 518.600) Fahrzeuge. Das entspricht einer Reichweite von 72 (i.V. 63) Tagen. Der Anstieg des Fahrzeugbestands ist im Wesentlichen auf höhere Händlerbestände im Zusammenhang mit der Einführung der zahlreichen neuen Modelle im ersten Halbjahr 2004 zurückzuführen.
Der Umsatz der Chrysler Group stieg aufgrund der höheren Auslieferungen und des höherwertigen Modell-Mix um 12% auf 13,2 Mrd. Euro. Der Anstieg in US-Dollar betrug 18%. Die Chrysler Group hat mit einem Operating Profit von 516 Mio. Euro das vierte Quartal in Folge positiv abgeschlossen. Die kräftige Verbesserung ist vor allem auf den Markterfolg der neuen Produkte, höhere Absatzzahlen sowie weitere Kostensenkungen zurückzuführen.
Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge steigerte seinen Absatz im zweiten Quartal um 47% auf 184.900 Einheiten. Der Umsatz wuchs um 36% auf 9,0 Mrd. Euro. Ohne die MFTBC, die seit dem 31. März 2004 mit einem Zeitversatz von einem Monat voll konsolidiert wird, hätte sich ein Absatzanstieg um 24% und ein Umsatzwachstum um 22% ergeben. Der Operating Profit konnte aufgrund des höheren Absatzes sowie der erfolgreichen Umsetzung der Effizienzsteigerungsprogramme von 222 Mio. Euro auf 468 Mio. Euro deutlich verbessert werden.
Im Lkw-Geschäft setzte sich im Berichtsquartal die positive Geschäftsentwicklung fort. Der Geschäftsbereich Lkw NAFTA (Freightliner, Sterling, Thomas Built Buses) steigerte seinen Absatz um 24% auf 40.200 Fahrzeuge. Auch der Absatz im Geschäftsbereich Lkw Europa/ Lateinamerika (Mercedes-Benz) lag mit 35.100 Fahrzeugen deutlich über dem Vorjahr (+34%). MFTBC setzte in den Monaten April bis Juni 44.800 (i.V. 41.300) Fahrzeuge ab. Der Marktanteil von Fuso in Japan lag bei 26,5% (i.V. 28,4%). Der Geschäftsbereich Mercedes-Benz Transporter steigerte seinen Absatz insbesondere aufgrund der positiven Entwicklung in Osteuropa und Lateinamerika um 21% auf 73.200 Fahrzeuge. Der Absatz des Geschäftsbereichs DaimlerChrysler Omnibusse erhöhte sich um 30% auf 8.500 Busse und Fahrgestelle.
Mit einem Operating Profit von 472 Mio. Euro hat das Geschäftsfeld Dienstleistungen im zweiten Quartal das gute Vorjahresergebnis deutlich übertroffen (+41%). Maßgeblich dafür waren eine verbesserte Profitabilität des Gesamtportfolios sowie der geringere Bedarf für die Risikovorsorge.
Auch die DaimlerChrysler Bank konnte beim Neugeschäft mit automobilen Finanzdienstleistungen um 11% auf 2,1 Mrd. Euro deutlich zulegen. Zum Ende des zweiten Quartals betreute sie über 890.000 Kunden (+19%).
Im Segment Übrige Aktivitäten konnte ein Operating Profit von 85 (i.V. 217) Mio. Euro erzielt werden. Der Rückgang ist vor allem auf den im Gegensatz zum Vorjahr negativen Ergebnisbeitrag der Mitsubishi Motors Corporation (MMC) sowie auf den Wegfall des Ergebnisbeitrags des Geschäftsbereichs MTU Aero Engines zurückzuführen, der zum 31. Dezember 2003 veräußert wurde.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs DaimlerChrysler Off-Highway erhöhte sich im zweiten Quartal um 10% auf 417 Mio. Euro. Der Auftrags-eingang stieg deutlich von 369 Euro auf 423 Mio.Euro. Die European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), das zweitgrößte Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungstechnikunternehmen der Welt, hat sich im ersten Halbjahr 2004 weiterhin positiv entwickelt. Die EADS hat ihre Zahlen zum ersten Halbjahr 2004 ebenfalls heute veröffentlicht.
Am 21. Mai 2004 hat Mitsubishi Motors (MMC) seinen Jahresabschluss für das am 31. März 2004 abgeschlossene Geschäftsjahr 2003/04 vorgelegt. Vor allem aufgrund des starken Nachfragerückgangs in den USA infolge des intensiven Wettbewerbs und einer restriktiveren Kreditvergabepolitik weist MMC einen operativen Verlust in Höhe von JPY 96,9 Mrd. (745 Mio. Euro) aus. Im Konzernergebnis von JPY -215,4 Mrd. (-1,7 Mrd. Euro) haben sich darüber hinaus Wertberichtigungen auf Steuerlatenzen ausgewirkt. Insgesamt ergab sich somit eine Belastung von fast 0,5 Mrd. Euro im Konzernergebnis von DaimlerChrysler.
Vorstand und Aufsichtsrat von DaimlerChrysler hatten am 22. April 2004 beschlossen, an einer geplanten Kapitalerhöhung bei MMC nicht teilzunehmen. Die Kapitalerhöhungsmaßnahmen wurden am 29. Juni beschlossen und bis 14. Juli 2004 durchgeführt. Mit der Durchführung dieser Kapitalerhöhung verringerte sich der Anteil von DaimlerChrysler an MMC von 37% auf unter 25%. Aufgrund der ausgegebenen Pflichtwandelanleihen wird sich der Anteil von DaimlerChrysler weiter verringern.
DaimlerChrysler hat durch den Verzicht auf die Teilnahme an unterstützenden Kapitalmaßnahmen bei MMC seinen maßgeblichen Einfluss aufgegeben. Daher hat DaimlerChrysler die Beteiligung an MMC ab dem 30. Juni 2004 als zum Marktwert bilanziertes Investment in den Konzernabschluss einbezogen, so dass es künftig keine Ergebnisauswirkung aus dem operativen Geschäft von MMC mehr geben wird.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2004
Im weiteren Jahresverlauf rechnet DaimlerChrysler für die großen Pkw-Märkte der Triade mit nur moderaten Zuwächsen. Für den nord-amerikanischen Lkw-Markt zeichnet sich eine weitere Erholung ab. Für die europäischen Lkw- und Transportermärkte wird von einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Im Segment der Busse erwartet das Unternehmen eine Stabilisierung auf dem Niveau des Vorjahres. DaimlerChrysler geht von einem unverändert hohen Wettbewerbsdruck in allen Segmenten aus.
Für das Gesamtjahr erwartet die Mercedes Car Group, dass die im ersten Halbjahr eingeführten Modelle der neuen Generation der C-Klasse, des Roadster SLK und des smart forfour sowie die in der zweiten Jahreshälfte folgenden Modelle A-Klasse und Mercedes-Benz Coupé CLS den leichten Absatzrückgang des ersten Halbjahres mehr als ausgleichen werden. Das Ergebnis wird aufgrund eines veränderten Produkt-Mix, von Währungs-einflüssen und erhöhter Vorleistungen für neue Produkte sowie Aufwendungen für die Qualitätsoffensive das Vorjahresniveau nicht erreichen. Zur erfolgreichen Umsetzung der zweiten Produktoffensive hat die Mercedes Car Group sich entschlossen, zusätzliche Mittel für die Serienreife einzusetzen.
Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretung haben am 23. Juli 2004 einen "Pakt für Beschäftigung" in Deutschland geschlossen, der beginnend mit dem Jahr 2006 jährliche Kosteneinsparungen von bis zu ¤ 500 Mio. ermöglichen wird.
Die Chrysler Group rechnet weiterhin mit einem Marktumfeld, das durch hohe Kaufanreize gekennzeichnet sein wird. Aufgrund der guten Resonanz auf die im bisherigen Jahresverlauf eingeführten Produkte und der fortgesetzten Kosteneinsparungen ist die Chrysler Group zuversichtlich, ein deutlich positives Ergebnis im Jahr 2004 zu erreichen.
Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge erwartet für das Jahr 2004 aufgrund der kontinuierlichen Verbesserung der internen Abläufe, der Nutzung von Skaleneffekten sowie des attraktiven Produktprogramms eine weitere Verbesserung des Operating Profit. Die vollen Auswirkungen der angekündigten Rückrufaktionen bei der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation sind derzeit allerdings noch nicht quantifizierbar.
Für das zweite Halbjahr 2004 erwartet das Geschäftsfeld Dienstleistungen eine weiterhin positive Ergebnisentwicklung im Finanzdienstleistungsgeschäft. Allerdings könnten sich stärkere Zinserhöhungen auf die Refinanzierungskosten auswirken. Der Operating Profit könnte im Gesamtjahr 2004 aufgrund von Belastungen aus Toll Collect unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
Die EADS geht davon aus, dass sich die Erholung in der Luftfahrtindustrie im Jahresverlauf fortsetzen wird. Sie erwartet eine leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr und eine weitere Verbesserung der Profitabilität. DaimlerChrysler nimmt deshalb an, dass der Ergebnisbeitrag der EADS zum Operating Profit des Konzerns höher ausfällt als im Vorjahr.
Auf Basis der oben genannten Einschätzungen geht DaimlerChrysler davon aus, den Operating Profit im Gesamtjahr gegenüber dem Operating Profit des Jahres 2003 (vor Restrukturierungsaufwendungen bei der Chrysler Group und ohne den Gewinn aus der Veräußerung von MTU Aero Engines) deutlich steigern zu können.
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