Nach dem Übergangsjahr 2013 steht Eberspächer vor einem Wachstumsschub: Die Esslinger Unternehmensgruppe verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein moderates Umsatzwachstum von 3,2%. Das Ergebnis ging wie erwartet deutlich zurück. Grund hierfür waren die hohen Vorleistungen für das künftige Wachstum insbesondere für das Geschäft mit Nutzfahrzeugabgasanlagen nach der neuen Emissionsnorm Euro 6. Die gute Auftragslage in diesem strategisch wichtigen Marktsegment wird sich bereits ab 2014 positiv auswirken. Insgesamt rechnet das Unternehmen im laufenden wie in den folgenden Geschäftsjahren mit einem deutlichen Plus bei Umsatz und Ergebnis.
Der Umsatz der Eberspächer Gruppe stieg 2013 auf 2.916,4 Millionen Euro nach 2.826,5 Millionen Euro im Vorjahr. Der Zuwachs ist im Wesentlichen auf das anlaufende Geschäft mit Nfz-Abgasanlagen nach der neuen Emissionsnorm Euro 6 zurückzuführen. Der Konzernjahresüberschuss liegt mit 19,5 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 71,5 Millionen Euro. Belastet wurde das Ergebnis von den hohen Vorleistungen für das europäische Nutzfahrzeuggeschäft, aber auch für die Sicherung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit des größten Produktionswerkes der Eberspächer Gruppe im saarländischen Neunkirchen.
"Unsere umfangreichen Vorleistungen im Jahr 2013 werden sich bereits im nächsten Berichtszeitraum positiv auswirken", betont der Geschäftsführende Gesellschafter Martin Peters anlässlich der Jahrespressekonferenz in der Esslinger Konzernzentrale. "Das erste Quartal 2014 lässt bereits einen Aufwärtstrend erkennen und stimmt uns insgesamt zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr." Auf Basis vorhandener Aufträge geht Peters für die Jahre 2014 bis 2016 von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von jeweils 10% pro Jahr aus.
Zuwachs bei der Belegschaft
Die Zahl der Beschäftigten stieg 2013 im Jahresdurchschnitt um 7,3% auf 7.888 Personen an. 4.234 Mitarbeiter waren in Deutschland aktiv, 3.654 im Ausland.
Automotive Controls als neuen Geschäftsbereich etabliert
Für das abgelaufene Geschäftsjahr weist Eberspächer erstmals seine Aktivitäten in der Fahrzeugelektronik im neu etablierten Geschäftsbereich Automotive Controls aus. Dieser Bereich beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit elektronischen Steuergeräten beispielsweise für Bordnetzkomponenten in umweltfreundlichen Start-Stopp-Systemen, für elektrotransparente Verglasungen oder für Hochvoltanwendungen in E-Fahrzeugen. Zum Jahresanfang wurde mit Dr. Dirk Walliser ein promovierter Physiker und profunder Experte in Sachen Fahrzeugelektronik zum Geschäftsführer bestellt. Unter Wallisers Leitung will Eberspächer seine Präsenz im Markt für Fahrzeugelektronik konsequent ausbauen.
Eberspächer Automotive Controls erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 39,9 Millionen Euro und lag damit um 31,3% über den Vorjahreszahlen, die 2012 jedoch noch einem anderen Geschäftsbereich zugeschlagen wurden. Größter Wachstumstreiber waren die zunehmend nachgefragten Produkte zur Bordnetzstabilisierung. Um die erForderlichen Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, hat Eberspächer am Standort Landau in der Pfalz ein neues Werk zur Entwicklung und Produktion von Elektroniksystemen errichtet. Hier wurden die bislang zergliederten Funktionen von Automotive Controls der Standorte Herxheim und Kandel zusammengeführt. Für das geplante Wachstum des neuen Geschäftsbereichs stehen hier auch die entsprechenden Erweiterungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der Geschäftsbereich Exhaust Technology steht vor Wachstumsschub
Der auf Abgastechnik für Pkw und Nutzfahrzeuge spezialisierte Geschäftsbereich Eberspächer Exhaust Technology erhöhte 2013 seinen Umsatz um 2,2% auf nunmehr 2.449,4 Millionen Euro. Nach dem Anlaufen der Produktion von Euro-6-Abgasanlagen für Nutzfahrzeuge im Jahr 2013 erwartet Eberspächer ab 2014 einen kräftigen Wachstumsschub in diesem Segment. "Ein Großteil der neuen Trucks auf Europas Straßen wird künftig mit Abgasanlagen von Eberspächer unterwegs sein", hob Martin Peters die marktführende Position des Unternehmens in diesem strategisch relevanten Geschäftsfeld hervor. Auch in Nordamerika konnte sich das Geschäft mit Abgasanlagen für Nutzfahrzeuge nach einem starken Zuwachs im Vorjahr auf hohem Niveau behaupten. Generell sei Eberspächer Exhaust Technology im Jahr 2013 über alle Fahrzeugsegmente hinweg in Europa, Nordamerika und China in der Summe zukunftsgestaltend unterwegs gewesen, so das Resümee von Martin Peters für den mit Abstand größten Geschäftsbereich der Eberspächer Gruppe.
Noch nicht abgeschlossen ist die bereits 2013 angekündigte Restrukturierung des größten Produktionswerkes für Abgastechnik im saarländischen Neunkirchen. Bis 2016 sollen Kostenstrukturen, Personalstärke und Auftragslage so in Einklang gebracht werden, dass das Werk wieder international wettbewerbsfähig wird. Die notwendigen Veränderungen können über die nächsten drei Jahre eine Personalreduzierung von bis zu 500 Mitarbeitern nach sich ziehen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen nach Möglichkeit vermieden, können jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Strategische Neuausrichtung im Geschäftsbereich Climate Control Systems
Der zweitgrößte Geschäftsbereich Climate Control Systems bietet Produkte und Lösungen rund um das Thermomanagement im Fahrzeug. 2013 lag der Umsatz bei 427,0 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 6,8% ohne die Umsätze mit der Fahrzeugelektronik zu berücksichtigen, die im Vorjahr noch diesem Geschäftsbereich zugerechnet worden waren. Für Zuwachs bei den brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizungen sorgte im vergangenen Jahr die Erstausrüstung von Pkw und Nutzfahrzeugen. Im Handelsgeschäft bewegten sich die Umsätze im In- wie im Ausland leicht über Vorjahresniveau. Das Geschäft mit elektrischen Fahrzeugheizungen fiel trotz des leichten Rückgangs in Deutschland insgesamt zufriedenstellend aus. Hier konnte Eberspächer vom starken Wachstum in Nord- und Mittelamerika und von moderaten Zuwächsen im europäischen Ausland profitieren. Obwohl sich der Markt für Elektroautos insgesamt weniger dynamisch verhielt als erwartet, zog die Nachfrage nach Heizungen für batteriebetriebene Fahrzeuge kräftig an. Weniger erfreulich war die Entwicklung bei den Busklimaanlagen von Eberspächer Sütrak. Wegen der Absatzkrise in den südeuropäischen Hauptmärkten lag der Umsatz letztlich deutlich unter dem Vorjahreswert.
Um die AnForderungen der Kunden künftig noch besser bedienen zu können, hat sich der Geschäftsbereich Climate Control Systems 2013 strategisch neu ausgerichtet. Im Fokus stand die konsequente Aufteilung der Organisation in die Bereiche Erstausrüstung und Special Markets, in denen Eberspächer sich erfolgreich als kompetenter Partner für Sonderfahrzeughersteller und den internationalen Handel positioniert hat.