12 Meilensteine seiner Unternehmensgeschichte präsentiert KODA AUTO auf der diesjährigen Techno Classica in Essen. Die Phalanx der Klassiker aus Mladá Boleslav reicht dabei von Motorrädern und dem ersten Automobil der KODA Gründungsväter Laurin und Klement über KODA Legenden der 1930er, 1940er und 1950er Jahre bis hin zum KODA Forman aus dem Jahr 1993. Allen Fahrzeugen gemein ist die in der jeweiligen Epoche herausragende Bedeutung für die Marke.
"KODA gehört zu den traditionsreichsten Fahrzeugherstellern der Welt", sagt Michal Velebný, Leiter der Restaurierungswerkstatt des KODA Museums in Mladá Boleslav. "In der 119-jährigen Geschichte des Unternehmens gab es eine Reihe von Fahrzeugen, die für Unternehmen und Marke entscheidende Weichen stellten. Auf der Techno Classica präsentieren wir gleich 12 dieser Meilensteine, darunter auch einen Nachbau des ersten L&K Automobils, der Voiturette A", so Velebný. Der KODA Stand befindet sich in Halle 7 der Messe Essen.
Mit der Produktion von Fahrrädern und ab 1899 von Motorrädern legten die beiden KODA Gründungsväter Václav Laurin und Václav Klement (L&K) Ende des 19. Jahrhunderts den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Marke KODA. Mit der Präsentation von gleich drei motorisierten Zweirädern aus den L&K-Anfangsjahren nimmt KODA die Techno Classica-Besucher mit auf eine Zeitreise zu den Wurzeln der Marke. Zu sehen sind in Essen eine L&K Motocykleta TB aus dem Jahr 1902, eine L&K Motocykleta L 80 aus dem Jahr 1903 sowie eine L&K Motocykleta CCR von 1905.
Im Dezember 1905 präsentierte L&K das erste Automobil des jungen Unternehmens: die sogenannte Voiturette A (französisch: Wägelchen, kleines Auto). Auf der Techno Classica zeigt KODA ein originalgetreu aufgebautes, fahrtüchtiges Fahrzeug in der Ausführung des Jahres 1906. Die Voiturette A war zu ihrer Zeit ein Paukenschlag, nicht zuletzt aufgrund des wassergekühlten Motors und des niedrigen Preises von nur 3.600 Kronen. Unter der Haube arbeitete ein 7 PS starker 2-Zylinder-Motor mit einem Hubraum von 1.100 cm3.
Mit dem L&K Typ S aus dem Jahre 1911 zeigt KODA in Essen eines der erfolgreichsten L&K Modelle überhaupt. Von 1911 bis 1925 wurden von dieser Baureihe über 2.000 Fahrzeuge in verschiedenen Ausführungen produziert. Die Kunden schätzten vor allem die hohe Zuverlässigkeit des Modells. Der Typ S war motorisiert mit einem 14 PS starken Reihen-4-Zylinder mit 1.771 cm3 Hubraum.
Im Juni 1925 folgte der Zusammenschluss von L&K mit KODA in Pilsen, dem bereits damals größten tschechischen Industrieunternehmen. Das auf der Techno Classica ausgestellte Oberklassemodell L&K KODA Typ 110 ist ein besonderer Vertreter dieser Zeit: es trägt die Logos beider Unternehmen, sowohl das von L&K als auch das von KODA.
Für ein revolutionär leichtes und preiswertes Fahrzeugkonzept stand im Jahr 1934 der KODA Popular. Mit diesem Fahrzeug erfüllte sich der lang ersehnte Traum vom Auto für breite Käuferschichten. Zugleich begründete der Popular eine neue erfolgreiche KODA Generation von Fahrzeugen mit modernem Zentralrohrrahmen (statt des bis dahin verwendeten Leiterrahmens), OHV-Motoren und verfeinerter Technik. Über 5.000 Fahrzeuge wurden in den Jahren 1934 bis 1945 verkauft. In Essen ist der KODA 420 Popular Roadster aus dem Jahr 1935 zu bewundern.
Ein KODA Meilenstein in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war im Frühjahr 1952 der KODA 1200. Besonderheit: Die erstmalige Konstruktion auf Basis einer Metallkarosserie statt der bis dahin üblichen Mischkonstruktion aus Holz und Blech. Zudem war die Stufenheck-Limousine der erste KODA, der im Windkanal getestet wurde. Ein KODA 1200 aus dem Bestand des Museums ist in Essen ebenso zu sehen wie der nicht weniger bedeutende KODA 440. Mit dem KODA 440 gab der Hersteller die Antwort auf den zunehmenden Bedarf der tschechischen Bevölkerung nach einem preiswerten, volksnahen und modernen Fahrzeug. Die Zahl 440 stand für vier Zylinder und die Leistung von 40 PS. Im Volksmund erhielt das Fahrzeug den Namen Spartak. 5 Jahre lang lief das Modell vom Band, insgesamt wurden 75.417 Fahrzeuge produziert.
Den runden 50. Geburtstag feiert auf der Techno Classica der KODA 1000 MB. Dieses Modell wurde erstmals im Frühjahr 1964 vorgestellt, in Essen zu sehen ist ein Fahrzeug aus dem Jahr 1966 aus dem Bestand des KODA Museums. Als erster KODA mit Heckantrieb, Heckmotor und selbsttragender Karosserie markierte der KODA 1000 MB den Beginn einer neuen KODA Ära. Der geräumige Fünftürer war zu seiner Zeit eines der besten Fahrzeuge der 1-Liter-Klasse und setzte Maßstäbe in Sachen Komfort, Leistung und Technik. Der 1000 MB stärkte die KODA Position in der europäischen Automobilindustrie und prägte über viele Jahre die Modellstrategie des Herstellers. Insgesamt wurden im Zeitraum April 1964 bis August 1969 rund 443.156 KODA 1000 MB produziert. Mehr als die Hälfte davon ging in den Export, sogar in Neuseeland und Australien wurde das Auto verkauft.
Ein wichtiger Vertreter der späteren KODA Fahrzeuge mit Heckmotor war in den 1980er Jahren der KODA Rapid ein 2-türiges Coupé auf Basis der Baureihe 105/120. In Essen präsentiert KODA einen Rapid Typ 135. Der Rapid wurde angetrieben von einem 1,3-Liter-Benziner mit 43 PS. Als Getriebe kam ein Fünfganggetriebe zum Einsatz. Prägend für den Typ 135 war der neu entwickelte AluMINIum-Motor, der später auch im KODA Favorit zum Einsatz kam.
Das Dutzend an KODA Meilensteinen voll macht der in Essen präsentierte KODA Forman aus dem Jahr 1993. Es geht um die Kombi-Version der Modellreihe KODA Favorit, die im Jahre 1987 erstmals auf der Maschinenbaumesse in Brünn vorgestellt wurde. Der Favorit markiert die Entwicklung eines modernen Kompaktwagen-Konzepts mit vorn eingebautem Motor, Vorderradantrieb, variablem Innenraum und großer Heckklappe. Insgesamt liefen rund eine Million Exemplare vom Band (als Limousine, Kombi und Pickup).