KODA hat den 11-millionsten Motor seiner Unternehmensgeschichte produziert ein 1,4 TSI Aggregat der Baureihe EA211. Seit dem Jahr 1899 werden in Mladá Boleslav Aggregate gefertigt zunächst für Motorräder, ab 1905 für Autos. Aktuell laufen im KODA Stammwerk moderne 1,2l- und 1,4l-Varianten der Motorenbaureihen EA211 und EA111 vom Band. Rund 3.600 Beschäftigte fertigen täglich bis zu 4.400 Einheiten. Sein Know-how bei der Motor-Entwicklung und -Fertigung wird der tschechische Autohersteller weiter ausbauen.
Der Jubiläumsmotor ist ein 1,4 TSI-Aggregat der Baureihe EA211. Seit Ende 2012 fertigt der tschechische Hersteller moderne 1,2- und 1,4 TSI-Varianten dieser im Volkswagen Konzern zum Einsatz kommenden Motorenbaureihe. Die modernen direkteinspritzenden Benziner sind für Modelle der Marken KODA, Audi, SEAT und VW bestimmt. Die TSI-4-Ventil-4-Zylinder setzen neue Standards in Sachen Energieeffizienz, Leichtbau und Durchzugskraft. Außerdem fertigen die Tschechen aktuell Motoren der Baureihe EA111.
Im Rahmen der KODA Wachstumsstrategie will der Hersteller seine Motoren-Kompetenz weiter ausbauen. Dazu dient unter anderem die Errichtung eines neuen Powertrain-Zentrums im KODA Entwicklungszentrum in Česana, nahe dem Unternehmenshauptsitz in Mladá Boleslav. In dieser Maßnahme investiert der Autobauer über 34 Millionen Euro die größte Investition, die zurzeit in der Tschechischen Republik im Bereich Entwicklung getätigt wird. Das neue Zentrum wird im Kern über 15 Motorprüfstände mit Leistungen von 250 bis 400 kW verfügen. Im Hinblick auf die wachsenden AnForderungen beim globalen Einsatz von Motoren wird es dort möglich sein, Aggregate für die unterschiedlichsten Märkte weltweit zu entwickeln.
Der Motorenbau begann bei dem tschechischen Autohersteller im Jahr 1899 4 Jahre nach dem Start ihres zunächst mit dem Bau von Fahrrädern beschäftigten Unternehmens statteten die Gründungsväter Václav Laurin und Václav Klement erstmals ein Fahrrad mit Hilfsmotor aus: die sogenannte Motocyclette. Für den Antrieb des zweirädrigen Gefährts kamen wahlweise 1-Zylinder-Motoren mit 1,25 und 1,75 PS zum Einsatz. Das Fahrzeug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von über 50 km/h. Das war die Geburtsstunde des automobilen Motorenbaus am Stammsitz des Unternehmens in Mladá Boleslav.
Der Start der Motorisierung legte den Grundstein für eines der traditionsreichsten Fahrzeugunternehmen der Welt. Im Jahr 1905 entwickelten Laurin und Klement unter dem Namen Voiturette A (französisch: Wägelchen, kleines Auto) das erste Automobil des Unternehmens angetrieben von einem wassergekühlten, 7 PS starken 2-Zylinder-Motor mit einem Hubraum von 1.100 cm3. Die Motorleistung wurde je nach Version mittels Kette oder Kardanwelle auf die Hinterräder übertragen. Weiterer Motoren-Meilenstein in den Anfangsjahren war der Bau eines der ersten 8-Zylinder der Welt im Jahr 1908. Im Jahr 1924 liefen bei Laurin und Klement sogar Flugzeugmotoren vom Band.
Auch nach der Fusion mit den KODA Werken im Jahr 1925 spielte die Entwicklung von Motoren unverändert eine große Rolle. In den 1930er-Jahren machte KODA unter anderem auch mit leistungsfähigen Rennwagen von sich reden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der erste Heckmotor im Jahr 1964 ein zentraler Entwicklungsschritt. 1987 erfolgte die Rückkehr zum vorn eingebauten Motor. Den entscheidenden Impuls zur modernen Aggregate-Fertigung gab im Jahr 1991 die Verbindung mit dem Volkswagen Konzern.