Nach dem Komplettumbau des KODA Museums am Stammsitz der Marke im tschechischen Mladá Boleslav, der voraussichtlich gegen Jahresende abgeschlossen sein wird, können Besucher die Geschichte, Entwicklung und Fertigung des traditionsreichen tschechischen Automobilherstellers erleben. In dem neu gestalteten Museum will KODA den Menschen die Ursprünge der drittältesten und heute weltweit agierenden Automobil-Marke näherbringen. Das Museum ist zuhause in einem der ersten KODA Fabrikgebäude.
KODA und Mladá Boleslav bilden zusammen ein Herzstück der europäischen Automobilindustrie. Auf 1.800 m2 Ausstellungsfläche werden die Highlights tschechischer Ingenieurskunst zu sehen sein: darunter 45 Automobile, Fahrräder und Motorräder sowie eine Vielzahl weiterer Exponate aus der Unternehmensgeschichte.
Die nach modernsten Interaktions- und Kommunikationserkenntnissen gestaltete Ausstellung gibt künftig vielfältige Einblicke in die Geschichte von KODA und wird ein möglichst breites Zielpublikums ansprechen. Regelmäßig werden deshalb weitere, restaurierte Fahrzeuge aus den KODA Beständen integriert. Solche wechselnden Ausstellungsinhalte sollen immer wieder neue Entdeckungen ermöglichen, überraschen und zum neuerlichen Besuch des Museums in direkter Nähe zum Stammwerk der Marke an der Václava Klementa in Mladá Boleslav einladen. Weitere Sonderausstellungen und ein Begleitprogramm werden das Museum zu einem lebendigen Bestandteil der KODA Unternehmenskultur und des öffentlichen Lebens in Mladá Boleslav machen. Margit Adamová Černá, die Leiterin des KODA Museums, sagt: "Die traditionsreiche Vergangenheit von KODA wird im neuen Museum nicht nur umfassend präsentiert, sondern erstmalig auch emotional erlebbar."
Mit der Neuausrichtung wird das KODA Museum künftig eine wichtige Rolle bei der Markenkommunikation spielen. Die optisch attraktive Gestaltung und zugleich übersichtliche und klare Struktur des Museums transportieren die zentralen Kernwerte der Marke KODA: Konzentration auf das Wesentliche, Orientierung am Menschen und das überraschende Moment der "simply clever" gestalteten Details.
Besucher können im neuen KODA Museum in die Faszination historischer KODA Fahrzeuge eintauchen und sich mit den wesentlichen Epochen der Automobilentwicklung vertraut machen.
"Das Museum wird die historische KODA Sammlung in einem frischen und modernen Design präsentieren, das sich ideal in die Architektur der ehemaligen Werkshallen einfügt", sagt der für die Museumskonzeption und Ausstellungsgestaltung verantwortliche Kreativdirektor Professor Thomas Hundt von der Agentur jangled nerves aus Stuttgart.
Drei Themenbereiche machen Geschichte, Entwicklung und Standort erlebbar: Das KODA Museum, räumlich in drei Themenfelder untergliedert, führt die Besucher künftig durch die Geschichte des Unternehmens und seiner Fahrzeugentwicklung:
Im Bereich Tradition werden automobile "Schmuckstücke" aus verschiedenen Zeiten zu sehen sein. Dort bieten sich dem Betrachter aber nicht nur schöne Autos, sondern gleichzeitig inspirierende Gegensätze und ein aussagekräftiges Spektrum. Unter den Schlaglichtern "Was uns bewegt", "Was uns wichtig ist" und "Was uns herausFordert" werden unterschiedliche Markenwerte von KODA beleuchtet. Paarweise gezeigte historische Fahrzeuge sollen automobile Entwicklungslinien für die Besucher sichtbar machen. Weitere Ausstellungsstücke in Vitrinen, Wandinformationen und eine permanente Videopräsentation bieten zusätzliche Informationen und vertiefen diese Eindrücke.
In der Sektion "Evolution" startet der Gang durch die KODA Geschichte bei den Unternehmensgründern Václav Klement und Václav Laurin. Chronologisch aufgestellte KODA Fahrzeuge zeigen dort die wichtigsten Meilensteine der Fahrzeugentwicklung. Das ikonographische Autoregal als Produktsammlung vermittelt Besuchern dabei ein eindrucksvolles Gesamtbild aus variabel anzuordnenden Fahrzeugexponaten. Eine parallel im Raum verlaufende Strecke aus Bildern und Exponaten stellt die technische Geschichte von KODA dar. Ergänzend werden Medieninstallationen, Filme sowie interaktive Tafeln zur Erklärung von Exponaten angeboten. Ein so genanntes "KODA Lab" ermöglicht außerdem einen Blick in die Zukunft; die angegliederte Bibliothek erlaubt ein intensiveres Forschen in der Vergangenheit der Marke.
Im dritten großen Ausstellungsbereich dreht sich alles um Produktion und Restauration. Hier steht die Bedeutung von Mladá Boleslav als zentraler Produktionsstandort und Ursprung der Unternehmenstradition im Fokus. In der "Werkstatt" werden Automobile aus vergangenen Zeiten mit modernsten Mittel restauriert. Vier Hebebühnen zeigen Autos in verschiedenen Restaurationsstadien vom "Scheunenfund" bis zum "Schmuckstück". Ergänzt werden sie durch anschauliche Exponate auf einer Werkbank. Großflächige Bilderwände, Blätteralben und Projektionen machen die historische Produktionsstätte erlebbar. In einem Panorama-Kino ist die Produktion von heute hautnah zu erleben.
Multifunktionale Ausrichtung bietet Raum für Großveranstaltungen:
Darüber hinaus steht mit dem L&K-Saal ein 930 m2 großer Multifunktionsraum zusätzlich zur Ausstellungsfläche in der Mitte des Museum für Veranstaltungen und Sonderausstellungen zur Verfügung. Dieser Veranstaltungsraum lässt sich zu den Ausstellungssektionen "Tradition" und "Produktion" hin öffnen und erweitern. Das Foyer ist ebenfalls multifunktional ausgerichtet und kann auch für kleinere Empfänge genutzt werden. Dort steht ein erstes Exponat als Blickfang. Ein Museumsshop sowie ein hell und modern eingerichtetes Café-Restaurant komplettieren das neue KODA Museum.
Geschichte des KODA Museums in Mladá Boleslav:
1965: Erste Pläne, erste Ausstellung
Erste Pläne für eine Ausstellung historischer KODA Automobile seitens des AZNP. Erste Präsentation von Motorrädern und Automobilen im Rahmen einer Dauerausstellung im "Sbor" in der Kirche/ dem Bethaus der Tschechischen Brüder in Mladá Boleslav.
1968: Beginn der Projektarbeiten für das neue Museum
Der AZNP beginnt mit konkreten Planungen für ein Museum, zu dem auch zwei Depositorien, eine Renovierungswerkstatt, ein Archiv, eine Bibliothek und einen Konferenzsaal gehören sollen.
1973 - 1974: Bau des neuen "Autosalon"
Bau des Museums, genannt "Autosalon". Von den ursprünglichen Planungen bleibt nur eine große Ausstellungsfläche übrig, die später zudem noch verringert werden muss. Als Folge müssen viele der für die Ausstellung vorgesehenen Fahrzeuge in Scheunen oder sogar im Freien "zwischengelagert" werden.
1995: Eröffnung des neuen KODA Museums
Unter der Ägide von Volkswagen werden die Pläne für ein zeitgemäßes KODA Museum zügig vorangetrieben. Im September 1995 eröffnet das erste KODA Museum an der Václava Klementa. Neben der Ausstellungsfläche umfasst das Museum auch ein Archiv und eine Restauratorenwerkstatt mit Depositorium.
1996: Erweiterung
Das Museum wird um den großen Konferenzsaal erweitert. Mit der Präsentation des KODA Octavia im Juli findet die erste Produktpräsentation in diesen Räumen statt.
2009 - 2012: Neukonzeption des Museums wird beschlossen und umgesetzt
Nach fast 15 Jahren Betrieb in denen das Museum 1,5 Millionen Besucher verzeichnen konnte (davon 60% aus Tschechien und Deutschland und 40% aus anderen europäischen Staaten und Übersee) wird eine komplette Neukonzeption des KODA Museums beschlossen und umgesetzt. Die Räumlichkeiten und die technische Ausstattung sollen modernisiert werden. Die Präsentation der Sammlung soll nach neuesten museumsdidaktischen und kommunikativen Gesichtspunkten optimiert werden. 1.800 m2 stehen zukünftig als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Zusätzlichen Raum für Veranstaltungen und Sonderausstellungen bieten die 930 m2 des Multifunktionsraumes in der Mitte des Museums. Etwa 45 Automobile, Fahrräder und Motorräder werden gezeigt. Hinzu kommt eine Vielzahl kleinerer "Sekundärexponate".