Zum Tag der Umwelt haben die Projektpartner des Kölner Waldlabors die Stadt Köln,
Toyota Deutschland und die RheinEnergie AG Bilanz gezogen und diesem eine insgesamt positive Entwicklung bescheinigt.
Das in Deutschland einzigartige Waldprojekt in Köln-Junkersdorf soll Erkenntnisse darüber bringen, wie der Wald der Zukunft beschaffen sein soll und zu bewirtschaften sein wird. Jeder der Partner betreut einen Bereich den Klima-, den Energie- oder den Wandelwald. In Planung ist eine vierte Fläche für den sogenannten Wildniswald, mit der im nächsten Jahr begonnen werden soll.
Der Klimawald wird von der Toyota Deutschland GmbH unterstützt. Hier wurden besonders trockenheitsresistente Bäume wie z. B. Mehlbeere, Walnuss, Blauglockenbaum oder Küstentanne gepflanzt. Vor dem Hintergrund der Erderwärmung soll sich herausstellen, ob diese Arten künftig eine größere Rolle in unseren Wäldern spielen können. Der Klimawald hat eine Gesamtfläche von 1,5 Hektar. Im Frühjahr 2010 wurden dort insgesamt 6.410 Bäume gepflanzt. Das positive Fazit nach mehr als 2 Jahren ist: Alle Baumarten sind gut angewachsen und haben die trockenen Frühjahre 2010 und 2011 weitgehend unbeschadet überstanden.
Das gilt auch für die Bäume aus dem Wandelwald, dessen Aufforstung von der Stadt Köln mit Spenden aus der Aktion "Ein Wald für Köln" finanziert wird. Bis heute gingen 49.866 Euro von insgesamt 243 Spendern ein. Mit diesem Geld wurden 3,2 Hektar und damit 85% der vorgesehen Fläche mit rund 13.000 Bäumen bepflanzt. Für die restliche Fläche werden noch Spender gesucht, die nächste Pflanzaktion wird voraussichtlich im November stattfinden.
Mit dem Energiewald testet die RheinEnergie AG die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen als Alternative zu herkömmlichen Energieträgern. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet vom Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Universität Bonn. In Intervallen von etwa 3 Jahren werden schnell wachsende Gehölze wie beispielsweise Pappel oder Weide zu Hackschnitzeln verarbeitet und für die CO2-neutrale Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Die erste "Ernte" wird bereits im kommenden Winter erfolgen.
Das Fazit von Professor Ralf Pude, Leiter des Fachbereichs Nachwachsende Rohstoffe: "Durch die geringen Aufwand für Anbau und Pflege sieht die Energiebilanz von der Bewirtschaftung der Fläche bis zur Nutzung der gewonnenen Holzhackschnitzel sehr positiv aus. Das Verhältnis von eingesetzter Energie z.B. zum Pflügen oder Ernten zur nutzbaren Energie beträgt 1:12. Das ist ein Spitzenwert und deutlich besser als bei anderen Energiepflanzen."