Die positive Geschäftsentwicklung der ersten vier Monate 2004 in der MAN Gruppe hat sich im Mai mit einem Plus im Auftragseingang von 34% beschleunigt fortgesetzt. Damit legte der Auftragseingang im Zeitraum Januar bis Mai gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 22% auf 6,2 Mrd Euro und der Umsatz um 10% auf 5,2 Mrd Euro zu, teilte MAN-Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Rupprecht auf der Hauptversammlung am 9. Juni in München mit.
Der Auftragsbestand nahm seit Jahresbeginn bis Ende Mai um 14% auf 8,4 Mrd Euro zu. Zu den erfreulichen Steigerungsraten in den ersten fünf Monaten hat sowohl das Inlands- wie auch das Auslandsgeschäft beigetragen. So erhöhte sich der Eingang neuer Aufträge aus Deutschland um 21% auf 1,7 Mrd Euro, der Ordereingang aus dem Ausland wurde um 22% auf 4,5 Mrd Euro gesteigert.
Der beschleunigte Zuwachs ist nach den Ausführungen von Dr. Rupprecht zum Teil auf eine deutliche Steigerung bei den Großaufträgen zurückzuführen, die kumuliert um 43% auf 554 Mio Euro zunahmen. Aber auch das klar doMINIerende laufende Geschäft legte mit einem Plus von 20% auf knapp 5,7 Mrd Euro verstärkt zu nach plus 18 % in den ersten vier Monaten. Im Monat Mai allein lag der Auftragseingang der MAN Gruppe mit 1.261 Mio Euro um 34% über dem Vorjahreswert, der Umsatz stieg um 16% auf 1.121 Mio Euro.
Nahezu alle MAN-Bereichen haben zu der Aufwärtsentwicklung der ersten fünf Monate beigetragen:
Die Nutzfahrzeuge verzeichneten ein Orderplus von 20% auf 3,2 Mrd Euro, die Druckmaschinen verbesserten sich um 14 % auf 645 Mio Euro, die Dieselmotoren legten um 28% auf 679 Mio Euro zu und die Turbomaschinen um 13% auf 276 Mio Euro. Die Weiteren Industriebeteiligungen lagen beim Auftragseingang auf Vorjahresniveau, wobei RENK und SHW zulegten, MAN Technologie und MAN DWE jedoch Rückgänge aufwiesen.
Deutlich positiv war auch weiterhin die Entwicklung im Bereich Industriedienstleistungen, der ein Auftragseingangsvolumen von knapp 1,3 Mrd Euro erreichte. Er wies dank eines wieder anziehenden Stahlhandels und mehrerer Großaufträge mit einem Plus von 39% die höchste Steigerungsrate auf. Bei den MAN Financial Services erhöhte sich das Auftragseingangsvolumen um 16% auf 288 Mio Euro.
Im Ausblick auf 2004 sagte Dr. Rupprecht, er erwarte, dass die MAN Gruppe beim Auftragseingang nahe an einen prozentual zweistelligen Zuwachs gegenüber 2003 herankommen sollte, beim Umsatz sei mit einer etwas geringeren Steigerung zu rechnen. Zum Ergebnis hieß es: "Wir halten an der positiven Aussage fest, die über die Prognose im Geschäftsbericht hinausgeht, nämlich dass wir bei anhaltend freundlichem Konjunkturklima zuversichtlich sind, ein Ergebnis vor Steuern in einer Größenordnung von 400 Mio Euro erreichen zu können". Das wäre gegenüber 2003 eine Steigerung von über 50%.
Dr. Rupprecht kündigte einen verstärkten Ausbau der Marktpräsenz in den Wachstumsmärkten Asiens und Osteuropas an. Speziell für China untersuche der Vorstand derzeit ein koordiniertes Vorgehen der Konzerngesellschaften und eine gezielte Anhebung der Investitionen in die dortigen Märkte.
Bereits jetzt sei MAN gut in China vertreten. Zu den Aktivitäten in China gehört seitens der Nutzfahrzeuge ein Bus-Joint-Venture mit der dortigen Firma Yutong, mehrere Lizenzfertigungen, Vertrieb, Service und der Einkauf von Komponenten. MAN Nutzfahrzeuge ist dabei, eine Tochtergesellschaft zu gründen, die diese verschiedenen Aktivitäten koordiniert. Die Dieselmotoren fertigen Turbolader und bauen ihre Serviceaktivitäten aus; sie entwickeln zudem das seit Jahren etablierte Lizenzgeschäft mit den großen 2-Takt-Motoren sowie Hilfsmotoren weiter und intensivieren die Lieferung von 4-Takt-Mittelschnellläufern. Das China-Geschäft hat auch für die Druckmaschinen große Bedeutung, für die Turbomaschinen ist China der größte Einzelmarkt. Auch für künftige Lizenzfertigungen der produzierenden MAN-Gesellschaften kommt China eine herausragende Rolle zu.
Als weitere Länder mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten und Marktchancen, mit denen sich der Vorstand befassen werde, nannte Dr. Rupprecht die neuen Mitgliedsländer der EU in Osteuropa, Russland und die anderen GUS-Staaten, Iran und die arabischen Länder.