Im Jahr 1991 weckt
Mercedes-Benz eine alte Tradition erneut zum Leben: Nach einer genau 20-jährigen Pause bringt die Marke wieder ein 4-sitziges Cabriolet auf den Markt. Es ist ein Derivat der Limousinen der Mittelklasse-Baureihe 124. Das Premierenfahrzeug ist der Typ 300 CE-24 Cabriolet, der bis 1993 gebaut wird. Seinen direkten Nachfolger findet es im E 320 Cabriolet, doch zusätzlich gibt es die Typen E 200 Cabriolet und E 220 Cabriolet sowie, als exklusiven Höhepunkt, den Typ E 36 AMG Cabriolet. Für alle gilt, dass sie bereits während der Produktionszeit Klassiker sind. Da sie vergleichsweise kurz, bis 1997, und in einer geringen Stückzahl, 33.952 Exemplare, gebaut worden sind, haben sie das Potenzial, zu wahren Preziosen der Automobilgeschichte heranzureifen.
Technik
Die Technik der Cabriolets entstammt den 4-türigen Pendants der Baureihe. Dazu gehört beispielsweise der hubgesteuerte Panorama-Scheibenwischer, der für das größte Wischerfeld eines Personenwagens sorgt. Aber auch die Raumlenker-Hinterachse sowie die Dämpferbein-Vorderradaufhängung an einzelnen Dreiecksquerlenkern stehen für die Innovationsstärke des Unternehmens. Die Bremsanlage stammt ebenfalls unverändert von den Limousinen.
Karosserie
Die Karosserie des Cabriolets nimmt Anleihen beim Coupé, das im Jahr 1986 präsentiert worden ist: Wie dieses ist es etwas kürzer als die Limousine. Zu den weiteren Stilmerkmalen zählen die etwas flacher liegende Front- und Heckscheibe, die Abwesenheit der B-Säule sowie die Zweitürigkeit. Dabei ist die Verwandlung zum offenen Fahrzeug höchst aufwendig: Um die für Mercedes-Benz typische Sicherheit und Qualität zu erreichen, ist das Cabriolet an zahlreichen Stellen mit modifizierten und neuen Strukturbauteilen versehen rund 1.000 Bauteile werden neu konstruiert. Zusätzlich konstruieren die Ingenieure ein aufwendiges Schutzsystem für den Überschlagunfall: Hinter den Fondpassagieren fährt sensorgesteuert im Bedarfsfall innerhalb von 0,3 Sekunden ein Linearbügel hervor. Zudem sind die A-Säulen verstärkt. In der Summe aller Maßnahmen orientiert sich das Cabriolet der Baureihe A 124, wie sie unternehmensintern exakt heißt, am Schutzniveau der geschlossenen Pendants.
Das gefütterte Verdeck und die beheizbare Heckscheibe aus Sicherheitsglas machen das Fahrzeug ganzjahrestauglich. Wird das Dach geöffnet, findet es vollständig Platz in einem Abteil hinter den Rücksitzen, abgedeckt von einer festen Klappe nichts bleibt oberhalb der Karosserie zurück, was die elegante Cabriolet-Linie stören würde.
Komfort
Auf der Komfortseite bietet das Cabriolet alle Vorteile der gesamten Baureihe: Mit ihr ist man auf hohem Niveau unterwegs, ob im Stadtverkehr oder auf der Langstrecke. Dabei ist der Komfortbegriff der Marke sehr umfassend, denn er betrifft nicht allein Bequemlichkeit. Ein Beispiel ist das geringe Geräuschniveau auch im Cabriolet der Baureihe 124 bei geschlossenem Dach: Sicherlich liegt es etwas höher als bei den Limousinen, doch das gefütterte Verdeck und die dichten Abschlüsse sorgen dafür, dass es ein Maximalniveau nicht überschreitet; auf der einen Seite empfinden die Passagiere das schlichtweg als angenehm, auf der anderen Seite können sie so auch längere Strecken angenehm und ermüdungsarm zurücklegen. Oder der auch im Cabriolet verwendete elektrische Gurtbringer, der automatisch den Sicherheitsgurt in eine bequeme Griffposition reicht, nachdem Fahrer oder Beifahrer Platz genommen haben: Auch dieses Ausstattungsmerkmal dient nicht allein der Bequemlichkeit, sondern auch der Sicherheit, weil es das Gurtanlegen vereinfacht.
Dass die Cabriolets der Baureihe 124 schon während ihrer Produktionszeit Klassiker sind, hilft ihnen heute auf dem Markt: Weil es immer besondere Fahrzeuge gewesen sind, gern mit einer Verwendung als Zweitwagen, ist der Pflegezustand der angebotenen Fahrzeuge üblicherweise hoch und die Laufleistung oftmals niedrig. Somit trifft man auf ein grundsätzlich gutes Qualitätsniveau, wenn man sich für ein Cabriolet der Baureihe 124 als Modernen Klassiker interessiert doch ein genaues Hinsehen ist im Einzelfall immer notwendig.
Doch es gibt ja auch Fahrzeuge mit Herstellergarantie: Mercedes-Benz Young Classics hat immer wieder Cabriolets im Angebot, die in einem überdurchschnittlichen Zustand sind und für die deshalb eine Gewährleistung übernommen wird einzigartig in der Automobilbranche.
Doch unabhängig, woher der Moderne Klassiker stammt: Beim Erhalt hilft in jedem Fall die vorzügliche Ersatzteileversorgung von Mercedes-Benz. Denn nahezu jedes Teil ist über den Mercedes-Benz Partner und das unternehmenseigene Bestellsystem zu beziehen, die Lieferung erfolgt meist über Nacht. Und einige Vertragswerkstätten sind sogar zum Classic Partner ernannt sie haben eine herausragende Kompetenz für ältere Fahrzeuge. Wobei insbesondere bei jungen Klassikern alle Mercedes-Benz Niederlassungen und Partner nach wie vor ein hohes Maß an Fachwissen vorweisen können. Nicht von ungefähr gilt für sämtliche Fahrzeuge der Marke die Devise "Service ein Leben lang".