Der Lkw-Stellplatzmangel auf den Rastanlagen an deutschen Autobahnen nimmt immer dramatischere Züge an. Lediglich 20.000 ausgewiesene Abstellflächen stehen an Rastanlagen und weitere 19.000 an Autohöfen in Deutschland zur Verfügung. Damit fehlen Tausende von LKW-Stellplätzen. Diese insbesondere für Lkw-Fahrer unbefriedigende Situation birgt auch für Autofahrer Gefahren. So kam es in der Vergangenheit wiederholt zu schweren Verkehrsunfällen, weil Autos auf der Zufahrt zu Rastanlagen mit abgestellten Lastwagen zusammenprallten.
Drastisch zuspitzen wird sich die Situation durch den Zuwachs im Straßengüterfernverkehr um 84 Prozent bis zum Jahr 2025. Die Kapazitätsengpässe auf Rastanlagen und Autobahnparkplätzen und mögliche Lösungsansätze sind Themen einer heute stattfindenden Konferenz des Setpos-Konsortiums, dem unter anderem der ADAC, Tank & Rast und die Vereinigung deutscher Autohöfe VEDA angehören.
Vorrangiges Ziel des Konsortiums ist es, die Verkehrssicherheit und die Bedingungen für die Lkw-Fahrer zu verbessern. Dafür ist der zügige Ausbau von Stellflächen dringend notwendig. Weil Lkw-Fahrer die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten müssen, sind sie oftmals gezwungen, an Auffahrten oder auf Standstreifen am Rande zu parken, da sie für ihr Fahrzeug keinen geeigneten Parkplatz finden. Eine aktuelle Umfrage des ADAC TruckService unter Lkw-Fahrern zeigt, dass der akute Mangel an Standplätzen zum Übernachten derzeit die Hauptsorge unter den Truckern ist. So sehen 54 Prozent der Befragten den Parkplatzmangel als derzeit größtes Problem.
Nach Ansicht von ADAC, Tank & Rast und VEDA müssen dringend mehr finanzielle Mittel als bisher zugesagt zur Verfügung gestellt werden, um den Aus- und Neubau von Parkplätzen voranzubringen. Sinnvoll ist zudem, geeignete ungenutzte Flächen in Autobahnnähe, wie etwa aufgelöste Kasernen, kurzfristig für Lkw-Fahrer zugänglich zu machen. Abhilfe kann auch der verstärkte Einsatz telematischer Systeme bringen. Damit könnten vorhandene Kapazitäten besser genutzt werden. ErForderlich ist außerdem eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Behörden bei Bund und Ländern sowie den zuständigen Verbänden.
Quelle: ADAC