Für Herzkranke müssen selbst Fernreisen keineswegs tabu sein. Voraussetzung: Das Ziel wird gewissenhaft ausgesucht und die Reise ist sorgfältig geplant. So sollten Patienten nach einem Herzinfarkt, mit einer Herzschwäche oder mit einem Herzschrittmacher nach einem Rat des ADAC die Wahl ihres Urlaubsziels grundsätzlich mit ihrem Hausarzt zu besprechen. Das trifft auch auf Patienten mit Bluthochdruck zu. Besonders zu prüfen sind dabei das Klima des Urlaubsortes, die Art und Weise der Reise, die Reisezeit und die Entfernung.
Herzpatienten wird geraten, generell gemäßigte und warme, aber nicht feucht-heiße Regionen zu bevorzugen. Der Urlaubsort sollte zum Entspannen geeignet und der Herzkranke keiner Hektik ausgesetzt sein. Ein Hochgebirge über 2000 Meter ist als Zielort meist tabu.
Empfohlen werden Urlaubsziele, die mit kürzeren Flugzeiten oder mit Auto sowie Bahn erreichbar sind. Fernreisen sind nahe zu legen, wenn der Urlaub mindestens zwei bis drei Wochen dauert. Generell sollte aber gerade bei schweren Herzerkrankungen die Flugreisetauglichkeit überprüft werden.
Im Vorfeld der Reise ist sicherzustellen, wie es mit der medizinischen Versorgung im Urlaubsland aussieht. Ratsam ist es, Notrufnummern und Nummern von Ärzten sowie Kliniken zu notieren. Herzkranke sollten klären, ob sich die Herzmittel mit den in der Reiseapotheke mitgeführten Medikamenten vertragen. Bewährt hat es sich, das Attest der Diagnose und der verordneten Medikamente in englischer Sprache bei sich zu haben.
Am Urlaubsort sollten sich Herzpatienten bewusst langsam eingewöhnen, sich nicht gleich in die pralle Sonne legen und Extremsituationen wie Safaris oder Bergtouren meiden. Die lebenswichtigen Medikamente mit Beipackzettel sollten immer griffbereit sein und ausreichend Reserve mitgeführt werden. Sport ist nur bei regelmäßig leichter bis mittlerer Belastung ratsam. Von einer abrupten Höhenveränderung raten Ärzte ab.
Detaillierte Informationen und Unterlagen gibt es unter der Servicenummer 089-76 76 77.