"Sind wir bald da?" Diese Frage wird in diesem Jahr jedes zweite Elternpaar immer wieder geduldig beantworten müssen. Denn 47 Prozent der deutschen Familien wollen 2004 mit dem Auto in Urlaub fahren, ermittelte das B.A.T. Freizeit-Forschungs-Institut. "Mit richtiger Planung kann die Urlaubsfahrt für alle Beteiligten zur entspannten Anreise werden", so Sportwissenschaftler Dr. Alexander Woll, wissenschaftlicher Berater der Initiative "Kinder bewegen" der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG), die zur Urlaubszeit die wichtigsten Tipps zusammengestellt hat:
1. Die richtige Vorbereitung ist alles
Mit der passenden Ernährung fängt es an: Leichte Kost vor dem Start, denn mit vollem Bauch ist langes Sitzen doppelt unangenehm. In den Picknickkorb für die Reise gehören vor allem Vollkornprodukte, Obst und Gemüse. Zudem brauchen Kinder ausreichend zuckerarme Getränke. Faustregel: pro Kind ein halber Liter pro fünf Stunden Fahrzeit. Anstrengung und Hitze können den Wert um das Drei- bis Vierfache steigern, so der Verband der Kinder- und Jugendärzte.
In Sachen Ausrüstung bieten sich kleine Sportgeräte wie Federballspiel, Frisbeescheibe oder Springseil an. "Zumindest ein Ball sollte zur Standard-Reiseausstattung gehören", so Sportwissenschaftler Woll.
2. Altersgerechte Autositze nutzen
Kinder brauchen genau wie Erwachsene die passenden Sitze, um länger ruhig und vor allem sicher sitzen zu können. "Bis zum Alter von drei Jahren sollte man Kinder in einem rückwärts gerichteten Kindersitz transportieren", so Andrew Leuchtmann, Leiter der Autositzentwicklung bei der Adam Opel AG, die "Kinder bewegen" gemeinsam mit der DOG gegründet hat. "Danach gibt es zunächst die Sitzschale sowie ab einem Körpergewicht von 15 Kilo Fangkörper-Systeme, die mit einem Gurt befestigt werden oder Sitzerhöhungen", so der Sitz-Experte. Kindersitze sind bis zum Alter von zwölf Jahren und 150 cm Körpergröße Pflicht. Aus Sicherheitsgründen gehören Kinder dabei am besten auf den Rücksitz.
3. Regelmäßig Pausen einlegen
Nach zwei Stunden Fahrtzeit ist es Zeit für eine Spiel-Pause von zehn bis 15 Minuten und spätestens nach vier Stunden sollte eine mindestens halbstündige Rast eingelegt werden. Dabei gilt: Kein Picknick auf dem Rücksitz, sondern heraus ins Freie.
4. Familienfreundliche Rastplätze ansteuern
Zum Toben brauchen Kinder viel Platz und das in sicherem Abstand zum Autoverkehr. Woll empfiehlt: "Ideal sind Haltepunkte an ruhigeren Nebenstrecken. Um eine grüne Wiese oder einen Park für die Pause zu finden, lohnt es sich, die Autobahn zu verlassen." Wer keinen Abstecher machen will, sollte zumindest eine Raststätte mit Kinderspielplatz ansteuern.
5. Gemeinsam aktiv sein!
Wenn alle mitmachen, bringt die bewegte Pause doppelt Spaß. Ein kleines Gymnastikprogramm oder kurze Spaziergänge mit der ganzen Familie wirkten Wunder. Als Bewegungsspiele bieten sich ein kleiner Kick, Federball, Frisbeewerfen oder Fangespiele an.
"Kinder bewegen" ist eine Initiative der Deutschen Olympischen Gesellschaft für mehr Bewegung in Deutschlands Kindergärten. Neben der gezielten Bewegungsförderung in den Modelleinrichtungen wollen die DOG und ihre Partner - das sind neben Initiativ-Gründungsmitglied Opel auch O2 und die Universität Karlsruhe - insbesondere Eltern darüber aufklären, wie wichtig Bewegung für Kinder im Alltag ist. Weitere Anregungen, Hintergrundinformationen und Kontaktadressen finden Interessierte auf der Projekthomepage www.kinder-bewegen.de