Der ACE Auto Club Europa hat davon abgeraten, schon in diesen Tagen Sommerreifen zu montieren. Grund dafür sei, dass die Temperaturen Ende März und Anfang April erfahrungsgemäß noch einmal tief in den Keller gehen könnten. "Ohne geeignete Winterbereifung kann sich dann jede Autofahrt schnell zu einer riskanten Angelegenheit entwickeln", sagte ACE-Technikexperte Norbert Hartmann am Freitag in Stuttgart. Insbesondere in Mittelgebirgsregionen sei es besser, noch bis Ende April mit "M&S"-Pneus über die Straßen zu rollen.
Fahrverhalten "schwammig"
Sobald sich aber die Plus-Temperaturen stabil im zweistelligen Bereich bewegten, sollte der Reifenwechsel zügig vollzogen werden, meinte Hartmann. Winterreifen taugten erfahrungsgemäß nur bei Kühle und Kälte, also in der Zeit von Oktober bis Ostern. Sie verursachten nicht nur mehr Lärm, auch die Einbußen an Fahrsicherheit seien immens. Bei steigenden Temperaturen legen Winterreifen ein schwammiges Fahrverhalten an den Tag. Der Bremsweg verlängere sich und das Lenkverhalten verändere sich. Hartmann: "Je weicher der Reifen, desto höher der Rollwiderstand und Abrieb." Damit verlören Winterreifen im Sommer ihre Wirtschaftlichkeit. Ohnedies müsse rein rechnerisch rund jede vierte Tankfüllung den Reifen angelastet werden.
Reifen mögen´s kühl
Noch gut profilierte Winterreifen (mehr als 4mm) sollten nach der Demontage gereinigt und anschließend trocken, dunkel, kühl und mäßig luftig gelagert werden. Der beste Raum sparende Platz dafür seien spezielle Aufhängevorrichtungen an der Garagenwand, vorausgesetzt, die Reifen blieben dabei auf ihren Felgen montiert. Reifen könnten aber auch auf ihren Felgen liegend gestapelt werden, eine flache Holzpalette eigne sich als Grundlage. "Nicht montierte Pneus können auf dem Profil stehend gelagert werden, sie gehören dann aber in Abständen gedreht, um so "Standplatten" zu vermeiden", fügte der ACE-Mann hinzu. Und noch ein Tipp: "Neu montierte ebenso wie eingelagerte Reifen müssen immer mit ausreichend viel Luftdruck versehen werden".
Neuwagen mit Spritsparreifen
Von 2011 an dürfen Neuwagen in der EU nur noch mit Kraftstoff sparenden Reifen und besserer Sicherheitsausstattung ausgeliefert werden. Einen entsprechenden Beschluss hat das Europaparlament am Anfang der Woche gefasst. Vorgesehen seien aber bis 2018 reichende Übergangsfristen. Von den neuen Hightech-Reifen erhoffe man sich weitreichende Fortschritte bei der Senkung der Kohlendioxid-Emissionen und bei der Verringerung des Spritverbrauchs, berichtete der ACE unter Berufung auf die Beschlüsse des EU-Parlaments. Frühestens 2011 müssen Neuwagen zudem in ganz Europa mit dem elektronischen Stabilitäts-Programm ESP sowie Reifendruckkontrollsystemen ausgerüstet sein.