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Technik Volvo: Einführung von einheitlicher Car-2-Car-Kommunikationstechnik

Motor & Technik


Volvo: Einführung von einheitlicher Car-2-Car-Kommunikationstechnik

Die Volvo Car Corporation intensiviert ihr Engagement bei der Entwicklung von einheitlicher Car-2-Car-Kommunikationstechnik. Der schwedische Automobilhersteller unterzeichnete dazu eine vom CAR 2 CAR Communication Consortium erarbeitete Vereinbarung. Ziel der Kooperation ist es, bereits im Jahr 2016 eine gemeinsame Technik in Serienfahrzeugen einzuführen.

Volvo gehört seit November 2011 dem CAR 2 CAR Communication Consortium an. Die Organisation wurde von führenden europäischen Automobilherstellern, Zulieferern, Forschungsinstituten und weiteren Partnern gegründet, um einen europäischen Standard für intelligente Verkehrssysteme zu entwickeln. Die gemeinsam entwickelte Technik soll dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr maßgeblich zu erhöhen.

Im Mittelpunkt der gemeinsamen Entwicklungsarbeit stehen dabei Systeme für eine Kommunikation zwischen Fahrzeugen (Car-2-Car) – beispielsweise die Weitergabe von Informationen über Baustellen oder Unfälle – sowie Techniken, mit der Einrichtungen zur Verkehrssteuerung ihre Daten direkt ins Fahrzeug senden können (Car-2-Infrastructure).

"Ein Datensender, der mit einer Ampelanlage verbunden ist, könnte den Fahrer darüber informieren, welche Geschwindigkeit er einhalten muss, um entlang seiner Strecke eine grüne Welle ausnutzen zu können", erläutert Erik Israelsson, Leiter des Bereichs Car-2-Car Communication bei der Volvo Car Corporation. "Dies hätte zahlreiche Vorteile wie etwa einen besseren Verkehrsfluss, mehr Komfort für den Fahrer, einen geringeren Kraftstoffverbrauch und reduzierte Emissionen." Das Hauptziel der Kooperation sei jedoch, so Israelsson weiter, "eine maßgebliche Steigerung der Verkehrssicherheit".

Diese Features werden den Verkehr fließender, umweltverträglicher und sicherer machen:

Grüne-Welle-Optimierung

Mit der Anwendung Green Light Optimal Speed Advisory (GLOSA) wird auf der Grünen Welle gesurft. Sender in den Ampeln geben Informationen über aktuelle und nahende Signalphasen weiter, so dass die Optimalgeschwindigkeit zum Erreichen der Grünphasen errechnet werden kann. Dies verhindert unnötige Rot-Stopps, was letztlich auch Umwelt und Anwohnern zugute kommt. Kommt es dennoch zu einem Halt, kann der Fahrer Informationen über die Dauer der Wartezeit bis zur nächsten Grünphase abrufen.

Warnung vor Einsatzfahrzeugen

Diese Systemkomponente alarmiert über sich nähernde Einsatzfahrzeuge. Dadurch soll der Überraschungseffekt vermieden werden, wenn z. B. ein Krankenwagen auf eine Kreuzung zufährt. Gleichzeitig werden dadurch frühzeitige Spurwechsel ermöglicht, um den Helfern freie Fahrt zu verschaffen. Wer abends und nachts auf städtischem Terrain unterwegs ist, wird die Vorteile von Emergency Vehicle Warning besonders zu schätzen wissen. Denn hier sind Einsatzfahrzeuge zwar oft mit Blaulicht unterwegs, setzen aber mit Rücksicht auf Anwohner die akustische Signalgebung nur sehr sparsam ein.

Warnung vor Bauarbeiten

An der Fahrzeugkommunikation untereinander werden sich auch Schwertransporter beteiligen, so dass rechtzeitig vor daraus resultierenden Behinderungen gewarnt wird. Zum Leistungsumfang gehören auch Informationen über geänderte Geschwindigkeitsvorgaben und alternative Routen zur Umfahrung der Hindernisse.

Warnung vor Stau-Enden

Traffic Jam Ahead Warning weist rechtzeitig auf Staus oder zum Erliegen gekommenen Verkehr hin. Da Fahrer über drohende Staus oder stockenden Verkehr rechtzeitig informiert werden, sinkt das Risiko von Auffahrunfällen signifikant.

Wetterinformationen

Ein überaus nützliches Detail stellen auch die bereitgestellten Wetterinformationen dar. Denn wer über schwere Regenfälle, Schnee oder vereiste Fahrbahnen frühzeitig Bescheid weiß, wird sein Fahrverhalten entsprechend anpassen.

Verkehrszeichen-Erkennung

Die zukünftige CAR 2 CAR Kommunikation wird auch Informationen über reguläre und temporäre Tempolimits zur Verfügung stellen. Diese werden von an der Strecke befindlichen Kommunikations-Units geliefert, die Parameter wie Verkehrszeichen und deren Position auswerten.

Notfallbremsungen

Fahrzeuge, die auf der Strecke liegen bleiben, stellen für die Insassen wie auch für den sich nähernden Verkehr eine große Gefahr dar. Vor solchen und ähnlichen Situation wird gewarnt, indem Notbremsungen vorausfahrender Automobile ausgewertet und angezeigt werden.

Warnung vor langsam rollenden Fahrzeugen

Hier melden sich auf der Fahrbahn befindliche langsame oder beschädigte Fahrzeuge beim nachfolgenden Verkehr. Damit können viele aus solchen Situationen resultierende Unfälle bei Volvo und anderen CAR 2 CAR Fahrzeugen vermieden werden.

Annäherung von Motorradfahrern

Motorradfahrer gehören auf Schnellstraßen zu den am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Um sie besser zu schützen, werden Zweiräder, die sich rasch nähern, in Zukunft in Volvo Modellen und anderen CAR 2 CAR Fahrzeugen rechtzeitig angekündigt.

Warnung vor Rotlichtverstößen

Rotlichtverstöße gehören in Innenstädten zu den häufigsten Unfallursachen. Kommunizierende Lichtzeichenanlagen werden derartige Situationen entschärfen, indem sie ein Signal bei Fahrzeugen, die ein Rotlicht passieren, auslösen. Umgekehrt wird es möglich sein, Fahrer, die bei Grün passieren, vor anderen Fahrzeugen zu warnen, die irrtümlich die Fahrtrichtung kreuzen.

"Wenn dieses System in zukünftigen Volvo Modellen implementiert ist, bringt es für Fahrer und Infrastruktur erhebliche Vorteile. Die gesamte Verkehrssicherheit wird dadurch verbessert", resümiert Volvo Car-2-Car Chef Israelsson.

Das CAR 2 CAR Communication Consortium ist ein Zusammenschluss bedeutender europäischer Automobilhersteller, der von Zulieferunternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Partnern unterstützt wird.


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