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Volkswagen Touareg hilft mit bei den Tuareg
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Die Hilfsprojekte im Einzelnen: Ebenso wie an Wasser mangelt es den Tuareg an Bildung. Ihre Sprache ist das "Tamaschek", nur eine Minderheit beherrscht auch die Amtssprache von Mali: Französisch. Volkswagen engagiert sich besonders für Schulender Tuareg, damit die Kinder später überall im Land für sich selbst sprechen können und die Chance auf höhere Ausbildungen bekommen. Eine der Schulen steht in Anouzagren, einem von Andéranboukane wenige Kilometer entfernten Dorf. Die Kinder lernen Geschichte, Erdkunde, Rechnen sowie das Lesen und Schreiben in beiden Sprachen: Tamaschek und Französisch. Allerdings ist das Schulgebäude viel zu klein für die vorgesehenen 250 Schüler, und es fehlt jede weitere Einrichtung. In Anouzagren investiert Volkswagen daher 67.000 Euro in einen Speisesaal, einen festen Koch, sanitäre Einrichtungen, zusätzliche Klassenräume, Schlafräume für die Kinder sowie in eine Ziegenherde und ihren Hirten. Die Herde versorgt die Kinder mit Milch und Fleisch, und die Schlafräume geben ihnen ein Zuhause, während die Familie monatelang in der Wüste von Weide zu Weide zieht. Ein ähnliches Projekt unternimmt Volkswagen in Tin Essako, einem abgelegenen, geisterhaften Ort am Rande der Sandwüste Tamesna - in "einer der marginalsten Weltgegenden, die man sich vorstellen kann, irgendwo im Nirgendwo", meint der Tuareg-Experte Prof. Georg Klute. Tin Essako ist eine zerfranste Siedlung aus flachen Lehmhütten in der Farbe des Sandes, die in der Wüste fast zu verschwinden scheinen. Nur drei Familien leben ständig dort, die anderen wandern als Nomaden umher. Auch in Tin Essako entstehen neben der Schule - einem hübschen Gebäude in Maisgelb und Rosa - nun Schlafräume, sanitäre Einrichtungen, ein Speisesaal und weitere Klassenräume. Hinzu kommen eine Viehherde aus Dromedaren sowie ein Koch und Hirte. In Tin Essako zeigt sich, warum Geld nur ein Teil von Entwicklungshilfe ist: Mit den 65.000 Euro wird die Schule zwar bekommen, was sie braucht, aber trotzdem muss sie um ihre etwa 60 Schüler kämpfen. Denn viele Tuareg-Eltern haben Vorbehalte, ihre Kinder zur Schule zu schicken, weil sie fürchten, diese Generation werde dadurch den alten Traditionen entrissen und verwestlicht. Und auch manche Kinder sind ängstlich und reißen aus, um den Spuren ihrer Familie in der Wüste zu folgen. Solche Märsche über 20 oder 30 Kilometer sind wegen der Hitze und umherziehender Hyänen lebensgefährlich. Aber allmählich gewinnen die Lehrer doch Vertrauen - nämlich jedes Mal dann, wenn sie ein Kind zu seiner Familie in der Wüste begleiten und die Eltern sich überzeugen können, wie gut ihr Kind in Tin Essako ernährt und gekleidet wird. So wirkt das Volkswagen-Projekt auch indirekt: Es bringt nicht nur Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen bei, sondern löst darüber hinaus die tief sitzenden Ängste mancher älterer Tuareg gegenüber fremden Einflüssen. Im November des letzten Jahres haben die Leiter des Entwicklungshilfeprojekts um Michael Horn und Jürgen Osmer sich persönlich vom Gedeihen der drei Projekte überzeugt. Noch in diesem Jahr sollen die Schuleinrichtungen in Tin Essako und Anouzagren fertig gebaut sein. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Horn, "und wir wollen die Freundschaft weiter ausbauen." Um eine nachhaltige Förderung zu schaffen, hat sich aus Beteiligten und Interessenten dieses Projekts ein privater Verein gegründet. Tamat e.V. möchte für die kommenden Jahre noch weitere Hilfsprojekte in den Tuareg-Gebieten schaffen. Die Unterstützung soll sich weiter auf die besonders armen und kargen Gebiete der Tuareg konzentrieren, auch in Nachbarländern wie dem Niger. Denkbar sind etwa weitere Schulen, Brunnen oder handwerkliche Ausbildungsstätten. In diese Hilfen können sich auch spendenbereite Kunden des Volkswagen Touareg und Interessierte einbringen - und damit zu Freunden der Tuareg werden. |