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Wirtschaft Volkswagen mit Bestmarken bei Auslieferungen, Umsatz und Gewinn

Wirtschaft & Handel


Volkswagen mit Bestmarken bei Auslieferungen, Umsatz und Gewinn

Der Volkswagen Konzern hat im vergangenen Jahr bei Auslieferungen, Umsatz und Ergebnis neue Bestmarken erreicht. "Für den Volkswagen Konzern war es das mit Abstand erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte", sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz in Wolfsburg. "Wir haben eindrucksvoll bewiesen, welches einmalige Potenzial in diesem Unternehmen steckt. Und das spiegelt sich sehr konkret in unseren wesentlichen Kennzahlen wider."

Der Umsatz wuchs um 3,8 Prozent auf 108,9 Milliarden Euro, das Operative Ergebnis wurde auf rund 6,2 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Beim Ergebnis vor Steuern konnte das ursprünglich für 2008 geplante Ziel von 5,1 Milliarden Euro mit 6,5 Milliarden Euro deutlich übertroffen werden.

"Diese signifikante Ergebnisverbesserung resultiert aus dem Erfolg unserer Produkte und unserer strikten Kosten- und Investitionsdisziplin", sagte der Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Mit einer Kapitalrendite für den Konzernbereich Automobile von 9,5 Prozent nach 2,1 Prozent im Vorjahr wurden dabei nicht nur die Kapitalkosten verdient, sondern auch der eigene Mindestverzinsungsanspruch von 9 Prozent übertroffen.

Die eingeleitete Modelloffensive zeigte Wirkung: Mit weltweit rund 6,2 Millionen ausgelieferten Fahrzeuge übertraf der Konzern den Vorjahreswert um 8 Prozent und stellte damit einen historischen Rekord auf. Alle 8 Marken des Konzerns trugen zu dem Wachstum bei.

Für die Zukunft steckt sich der Vorstand ambitionierte Ziele: "Bis 2011 wollen wir im Konzern 8 Millionen Fahrzeuge an unsere Kunden ausliefern", sagte Winterkorn. Zudem solle der Volkswagen Konzern in den kommenden Jahren noch internationaler aufgestellt werden. Dabei werde konsequent auf Mobilitätslösungen für einzelne Länder gesetzt. "Wir richten unsere Modellpalette konsequent an diesen regionalen Kundenbedürfnissen aus." Auch in den Stammmärkten in Westeuropa und Deutschland sowie in Nordamerika will der Volkswagen Konzern seine Position ausbauen.

Um dies zu erreichen, sollen bis zum Jahr 2010 über 20 zusätzliche, neue Modelle auf den Markt gebracht werden. Mit dieser Produktoffensive werde der Konzern seine Modellpalette deutlich ausweiten und Segmente wie SUVs, Vans und Pickups stärker als bisher besetzen.

Die Modelloffensive wird begleitet von einer deutlich steigenden Produktivität. Diese soll in der Automobilfertigung um jährlich rund 10 Prozent zulegen. Der "Volkswagen-Weg" und der darin eingebundene kontinuierliche Verbesserungsprozess seien dabei wichtige Instrumente, die konsequent vorangetrieben und genutzt werden.

Höchste Priorität hat für Europas größten Automobilhersteller weiterhin das Thema Umweltschutz. Ziel ist es, die Abhängigkeit von endlichen Energieträgern wie Erdöl und Gas zu verringern. Volkswagen erreicht dies beispielsweise durch die Optimierung seiner TDI- und TSI-Technologien in Kombination mit dem innovativen Direktschaltgetriebe. Gleichzeitig wird aber auch an alternativen Antrieben wie Hybridmotoren, Brennstoffzellen und Plug-In-Elektroantrieben geforscht. Beim Automobilsalon in Genf wurde in der vergangenen Woche die Studie eines Golf TDI Hybrid mit einem Verbrauch von lediglich 3,4 Litern Diesel und einem CO2-Ausstoß von 89 g/km vorgestellt.

Mit dem Erwerben der Stimmrechtsmehrheit beim schwedischen Lkw-Hersteller Scania AB hat der Volkswagen Konzern zudem sein Engagement im Nutzfahrzeuggeschäft unterstrichen. "Für Scania ist das ein historischer Schritt hin zu einer klaren, langfristigen Aktionärsstruktur. Wir stehen fest zu Scania und zur Scania Mannschaft. Gemeinsam werden wir unsere Marktchancen noch gezielter nutzen", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Winterkorn begrüßte zudem, dass der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE eine Aufstockung des Aktienanteils an der Volkswagen Aktiengesellschaft befürwortet hat: "Wir freuen uns auf die bald noch engere Zusammenarbeit."

Gut verlaufen ist der Start in das Jahr 2008. Mit 952.500 Auslieferungen an Kunden wurde für den Zeitraum Januar bis Februar der Vorjahreswert um 10,5 Prozent übertroffen. Besonders erfreulich entwickelten sich dabei die Auslieferungen der Marken Volkswagen Pkw, Škoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Ergebnisentwicklung 2007

Finanzvorstand Pötsch führte aus, dass die Umsatzerlöse des Konzerns im Jahr 2007 um 3,8 Prozent auf rund 108,9 Milliarden Euro gestiegen seien, die Kosten der Umsatzerlöse dagegen nur um 1,7 Prozent. Das Operative Ergebnis verbesserte sich von 2,0 Milliarden Euro auf rund 6,2 Milliarden Euro. Die operative Marge legte von 1,9 Prozent auf 5,6 Prozent zu.

Das Finanzergebnis war beeinflusst durch höhere Beteiligungsergebnisse sowie gestiegene Zins- und Wertpapiererträge und fiel damit positiv aus. Dadurch wuchs das Ergebnis vor Steuern auf 6,5 (Vorjahr: 1,8) Milliarden Euro. Nach Steuern erwirtschaftete der Volkswagen Konzern ein Ergebnis von 4,1 Milliarden Euro nach 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr.

Auch die Aktionäre sollen von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen daher der Hauptversammlung vor, die Dividende auf 1,80 (1,25) Euro je Stammaktie und 1,86 (1,31) Euro je Vorzugsaktie anzuheben.

Die hohe Disziplin im Umgang mit Kosten und Investitionen führte im Konzernbereich Automobile erneut zu einer deutlichen Verbesserung der Liquidität: Die Netto-Liquidität erhöhte sich um 6,3 Milliarden Euro auf 13,5 Milliarden Euro. Der Netto-Cash-flow legte dabei um 1,5 Milliarden Euro auf 7,1 Milliarden Euro zu. Die Sachinvestitionsquote stieg vom niedrigen Niveau des Jahres 2006 in Höhe von 3,8 Prozent auf 4,6 Prozent. Mittelfristig rechnet Volkswagen im Konzernbereich Automobile weiterhin mit einer Sachinvestitionsquote auf einem wettbewerbsfähigen Niveau von rund 6 Prozent.

Operatives Ergebnis nach Marken und Geschäftsfeldern

"Ausnahmslos alle Marken sowie der Finanzdienstleistungsbereich konnten ihr Operatives Ergebnis verbessern", betonte Pötsch. Allein die Marke Volkswagen Pkw verbesserte ihren Gewinn um gut 1 Milliarde Euro auf 1,9 Milliarden Euro. Audi legte um 32 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu und Škoda um 38 Prozent auf 712 Millionen Euro.

Volkswagen Nutzfahrzeuge konnte das Operative Ergebnis auf 305 Millionen Euro mehr als verdoppeln. SEAT erreichte mit 8 Millionen Euro operativ die Gewinnzone nach einem Verlust von 159 Millionen Euro im Vorjahr. Bentley konnte das operative Ergebnis mit 155 Millionen Euro um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Lamborghini entwickelte sich ebenfalls positiv. Der Konzernbereich Finanzdienstleistungen verbesserte sich um 14 Prozent und steuerte rund 1 Milliarde Euro zum Operativen Ergebnis bei.

Ausblick

Für den weiteren Jahresverlauf zeigte sich Winterkorn zuversichtlich: Infolge des erwarteten Absatzanstiegs werden die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns im Jahr 2008 über denen des Vorjahres liegen. Die weitere Optimierung der Prozesse und eine anhaltend konsequente Kostendisziplin werden ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung haben. "Wir gehen insgesamt davon aus, dass das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns im Jahr 2008 den Wert von 2007 übertreffen wird", sagte Winterkorn.

Von der globalen Wirtschaftsentwicklung werde es dabei allerdings keine Unterstützung geben, da mit geringeren Wachstumsraten als 2007 zu rechnen sei. "Wir bewegen uns in einem Umfeld, in dem uns nichts geschenkt wird", so Winterkorn. "Bei der Kapitalrendite für den Automobilbereich strebt der Volkswagen Konzern mittelfristig einen Wert von über 10 Prozent an. Die Beibehaltung der strikten Kosten- und Investitionsdisziplin werde dabei vorausgesetzt", sagte Pötsch.


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