OPTFUEL, ein europäisches Forschungsprojekt unter Führung der
Volkswagen Aktiengesellschaft, soll den Weg in die Großproduktion von Biomass-to-Liquid (BtL) Kraftstoffen, hergestellt aus Holz und Holzreststoffen, aufzeigen. OPTFUEL steht dabei für "optimised fuels for sustainable transport".
"BtL ist einer der biogenen Kraftstoffe, der einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherung der individuellen Mobilität leisten kann. Volkswagen will diese Entwicklung vorantreiben. Deshalb ist OPTFUEL Bestandteil unserer Kraftstoff- und Antriebsstrategie" sagt Dr. Frank Seyfried, Leiter der Abteilung Kraftstoffe und Brennstoffzelle in der Konzernforschung der Volkswagen Aktiengesellschaft.
Das BtL-Kraftstoffproduktionsverfahren beruht auf der Vergasung von Holz bei 1.400°C. OPTFUEL soll den Weg ebnen für eine Großanlage mit einer Kapazität von 200.000 Tonnen Diesel jährlich. Die Demonstration der Prozesskette beginnt mit dem Anbau von 200 ha Weide, Pappel und Robinie. Die schnell wachsende Biomasse dient als Rohstoff für die Herstellung des Kraftstoffs am Standort Freiberg, wo das Unternehmen Choren bereits eine Versuchsanlage zur Erzeugung von 15.000 Tonnen Diesel pro Jahr betreibt. Mit den Messdaten der Freiberger Anlage soll der zukünftige Produktionsprozess verbessert und die Voraussetzung für eine Großanlage geschafft werden.
Die beteiligten Autobauer nutzen den erzeugten Biokraftstoff, um ein hochqualitatives Kraftstoffgemisch für die aktuelle Motortechnologie zu entwickeln. Vorgängerprojekte haben gezeigt, dass sich eine deutliche Reduzierung der Abgasemissionen erreichen lässt. Schließlich werden die wirtschaftlichen Charakteristika und die Treibhausbilanz aller Teile des Verfahrens bewertet, sowie mögliche Vorbehalte gegenüber Energieholzplantagen untersucht.
10 Partner aus 5 Ländern haben sich in dem Projekt OPTFUEL zusammengetan, um in den nächsten 3,5 Jahren den neuen Biokraftstoff herzustellen. Beteiligt sind die Autobauer Volkswagen, Ford, Renault und der Anlagenbauer Choren Industries aus dem sächsischen Freiberg, concawe als Vertreter der europäischen Mineralölindustrie, Invensys Process Systems, ein Technologieanbieter für Prozesssimulation, Prozessauslegung und -optimierung, Die Forschungseinrichtungen IfP (Frankreich), CERTH (Griechenland) und IITD (Indien) und der deutsche Projektentwickler Syncom. Im Februar trafen sich alle Projektpartner zu einer Auftaktveranstaltung in Wolfsburg.
Die Europäische Union unterstützt das Forschungsprojekt mit 7,8 Millionen Euro aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm.