Der Volkswagen Konzern bestätigt seine Ziele für die Auslieferungen an Kunden, Umsatzerlöse und das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen für das Gesamtjahr. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres stiegen die Umsätze des Volkswagen Konzerns im Vorjahresvergleich um 3,1 Prozent auf 60,0 Mrd. Euro. Der Anstieg resultierte trotz Volumenverlusten bei den Auslieferungen an Kunden im Wesentlichen aus Mixverbesserungen sowie der guten Geschäftsentwicklung im Konzernbereich Finanzdienstleistungen. Das Bruttoergebnis lag mit 11,7 (11,6) Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 0,6 Mrd. Euro auf 4,8 Mrd. Euro. Die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen erhöhte sich auf 8,1 (7,2) Prozent. Positive Effekte aus der Fair-Value-Bewertung von bestimmten Derivaten, Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung sowie eine vorteilhafte Wechselkursentwicklung konnten gestiegene Fixkosten und den geringeren Fahrzeugabsatz mehr als ausgleichen. Negative Sondereinflüsse aus Rechtsrisiken in Höhe von einer Mrd. Euro belasteten das Operative Ergebnis, das mit 3,9 Mrd. Euro um 0,3 Mrd. Euro unter dem Vorjahr lag. Das Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen und die darin enthaltenen Ergebnisse der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen lag mit 800 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Steuern fiel mit 4,1 (4,5) Mrd. Euro geringer aus als ein Jahr zuvor. Die Netto-Liquidität im Automobilbereich lag bei 16,0 Mrd. Euro.
Frank Witter, Finanzvorstand der Volkswagen AG, sagte: Der Volkswagen Konzern ist erneut gut ins Jahr gestartet. Die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist erfreulich. Das Operative Ergebnis wurde aber auch positiv beeinflusst von der Bewertung derivativer Finanzinstrumente eine Position, die eine hohe Volatilität aufweist. Insgesamt müssen wir weiter unser Tempo bei der Transformation erhöhen. Die steigenden weltweiten Konjunkturrisiken stellen uns ebenfalls vor HerausForderungen. An unseren Zielen für 2019 halten wir trotzdem fest.
Marken und Geschäftsfelder
Die Umsatzerlöse der Marke Volkswagen Pkw nahmen im ersten Quartal um 7,1 Prozent auf 21,5 Mrd. Euro zu. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf 921 (879) Mio. Euro. Belastungen aus geringeren Volumina und Wechselkursen konnten durch Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung sowie eine positive Kostenentwicklung kompensiert werden. Im Berichtszeitraum ergaben sich negative Sondereinflüsse in Höhe von 400 Mio. Euro.
Die Umsatzerlöse der Marke Audi gingen unter anderem infolge der neuen Zuordnung von Gesellschaften auf 13,8 (15,3) Mrd. Euro zurück. Das Operative Ergebnis lag mit 1,1 (1,3) Mrd. Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Belastungen aus Modellan- und -ausläufen im Rahmen der Produktoffensive und WLTP-bedingten Angebotsschwankungen sowie höheren Vorleistungen für neue Produkte und Technologien konnten durch Mix- und Margenverbesserungen sowie positive Wechselkurse nicht ausgeglichen werden. Zur Erhöhung der Transparenz und Vergleichbarkeit werden ab 2019 die Mehrmarken-Vertriebsgesellschaften aus der Marke Audi herausgelöst.
Die Umsatzerlöse der Marke KODA stiegen im Berichtszeitraum um 8,2 Prozent auf 4,9 (4,5) Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis sank auf 410 Mio. Euro. Der Rückgang resultierte aus negativen Wechselkurseffekten sowie Kostenerhöhungen. Positiv wirkten hingegen Volumensteigerungen und Preismaßnahmen.
Die Umsatzerlöse der Marke SEAT stiegen im ersten Quartal auf 3,1 (2,8) Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis nahm volumen- und mixbedingt um 5,5 Prozent auf 89 Mio. Euro zu. Belastungen aus Kostensteigerungen konnten dabei mehr als ausgeglichen werden.
Die Umsatzerlöse der Marke Bentley legten im ersten Quartal auf 456 (351) Mio. Euro zu. Das Operative Ergebnis verbesserte sich auf 49 (44) Mio. Euro, was vor allem aus der Verfügbarkeit des neuen Bentley Continental GT und einer vorteilhaften Mix- und Wechselkursentwicklung resultierte.
Die Umsatzerlöse von Porsche Automobile lagen mit 5,2 (5,4) Mrd. Euro unter dem Vergleichswert 2018. Infolge des markt- und produktionsbedingten Volumenrückgangs verringerte sich auch das Operative Ergebnis um 11,6 Prozent auf 829 Mio. Euro.
Die Umsatzerlöse von Volkswagen Nutzfahrzeuge waren mit 3,3 (2,9) Mrd. Euro um 11,8 Prozent höher als im ersten Quartal 2018. Vor allem höhere Volumen sowie Mixverbesserungen und eine vorteilhafte Wechselkursentwicklung führten dazu, dass das Operative Ergebnis um 29,9 Prozent auf 291 Mio. Euro zunahm.
Die Umsatzerlöse von Scania Vehicles and Services lagen bei 3,4 (3,0) Mrd. Euro. Scania verbesserte das Operative Ergebnis auf 370 (301) Mio. Euro. Der höhere Fahrzeugabsatz, ein verbessertes Originalteile- und Dienstleistungsgeschäft sowie eine vorteilhafte Wechselkursentwicklung konnten dabei Belastungen aus Kostensteigerungen mehr als ausgleichen.
MAN Nutzfahrzeuge verzeichnete im Berichtszeitraum Umsatzerlöse in Höhe von 3,0 (2,8) Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis nahm im Wesentlichen volumenbedingt auf 115 (83) Mio. Euro zu.
Power Engineering erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 891 (766) Mio. Euro. Das Operative Ergebnis ging auf 9 (21) Mio. Euro zurück.
Das Operative Ergebnis der Volkswagen Finanzdienstleistungen stieg in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 638 (608) Mio. Euro.
Netto-Liquidität im Automobilbereich mit Rückgang aufgrund IFRS 16
Die Netto-Liquidität im Automobilbereich betrug per Ende März 16,0 Mrd. Euro. Durch die gemäß dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 16 seit dem 1. Januar 2019 vorzunehmende Erfassung der Leasingverbindlichkeiten innerhalb der Finanzschulden erhöhte sich der Kreditstand zum 31. März 2019 im Konzernbereich Automobile um 5,1 Mrd. Euro. Infolge dieses nicht zahlungswirksamen Effekts lag die Netto-Liquidität des Konzernbereichs Automobile deutlich unter dem Wert vom 31. Dezember 2018 in Höhe von 19,4 Mrd. Euro.
Ausblick
Volkswagen geht weiterhin davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns im Jahr 2019 unter weiterhin herausFordernden Marktbedingungen den Vorjahreswert leicht übertreffen werden. HerausForderungen ergeben sich insbesondere aus dem konjunkturellen Umfeld, der steigenden Wettbewerbsintensität, volatilen Wechselkursverläufen sowie aus verschärften WLTP-AnForderungen. Volkswagen erwartet weiter, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu 5 Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen des Konzerns und des Bereichs Pkw wird im Jahr 2019 mit einer operativen Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent gerechnet. Für den Bereich Nutzfahrzeuge wird von einer operativen Umsatzrendite zwischen 6,0 und 7,0 Prozent ausgegangen. Im Bereich Power Engineering wird bei leicht steigenden Umsatzerlösen ein Verlust in der Größenordnung des Vorjahres erwartet. Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen wird bei moderat steigenden Umsatzerlösen von einem Operativen Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres ausgegangen. Inklusive Sondereinflüsse wird für den Konzern und für den Bereich Pkw eine operative Umsatzrendite erwartet, die am unteren Ende des jeweils erwarteten Korridors liegt.