Die
Volkswagen Aktiengesellschaft hat zum 03. Oktober 2006 einen Anteil von 15,06 Prozent an der MAN Aktiengesellschaft erworben. Eine vollständige Übernahme von MAN ist nicht beabsichtigt. Die Beteiligung soll
Volkswagen das strategische Interesse am Nutzfahrzeuggeschäft sichern und eine freundliche und gemeinsam erarbeitete Lösung zur Erreichung maximaler Synergien ermöglichen.
Das Vorgehen von Volkswagen ist in keinerlei Hinsicht als unfreundlich beabsichtigt. Angesichts von Hinweisen im Markt auf einen unfreundlichen Übernahmeversuch durch Dritte ist diese Beteiligung an MAN zur Sicherung der Interessen von Volkswagen erForderlich.
"Volkswagen hat ein industrielles Interesse am Nutzfahrzeuggeschäft, was bereits durch unsere Beteiligungen an Scania, unser brasilianisches Nutzfahrzeuggeschäft und unsere Aktivitäten im leichten Nutzfahrzeuggeschäft untermauert wird. Es ist das klare Ziel von Volkswagen, dieses Interesse nicht nur zu wahren, sondern vielmehr deren Wahrnehmungsmöglichkeiten zu stärken", sagte Dr. Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft.
Grundsätzlich gibt es zwischen MAN und Scania hohe Synergiepotentiale. Um solche Synergien zügig realisieren zu können, ist es jedoch notwendig, dass die beiden Managementteams in einem kooperativen Umfeld zusammenarbeiten. Dies bedarf der vollen Unterstützung der Mitarbeiter beider Unternehmen. Jede feindliche Übernahme ist nach unserer Meinung dafür nicht förderlich.
Die von MAN vorgeschlagenen Eckdaten der Transaktion spiegeln außerdem nach unserer Ansicht nicht den fairen Wert der Stimmrechte und des Kapitalanteils von Volkswagen an Scania wider.
Volkswagen hofft die industrielle Logik des Konzepts der Schaffung von Synergien zwischen MAN und Scania mit der Beteiligung an MAN so unterstützen zu können, dass die bestmöglichen Effekte erzielbar werden.
Darüber hinaus könnte eine Integration des brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäfts von Volkswagen zusätzliche Werte schaffen. Es ist aufgrund seiner einzigartigen Marktstellung hoch attraktiv. Eine Integration würde MAN und Scania eine diversifizierte Produktbasis sichern und eine Expansion in Schwellenländer erleichtern.
Zusätzlich könnte sich der Volkswagen Konzern weiteres Umsatzpotential aus einer Vertriebskooperation zwischen seinem leichten Nutzfahrzeuggeschäft und den Unternehmen MAN und Scania erschließen. In einigen Ländern gibt es bereits Ansätze solcher Kooperationen. MAN und Scania würden davon profitieren, die gesamte Bandbreite für Nutzfahrzeugflotten anbieten zu können und für Kunden eine zentrale Anlaufstelle für alle Fahrzeugklassen und Serviceleistungen zu sein.
Die große Kompetenz und Erfahrung von Volkswagen im Finanzdienstleistungsbereich könnten schließlich beiden Unternehmen, MAN und Scania, zu Gute kommen.