Mit der Verschiffung von jährlich über 73.000 neuen
Ford-Fahrzeugen ist der Hafen von Antwerpen/Belgien seit mehr als 20 Jahren eine der wichtigsten europäischen Drehscheiben des weltumspannenden Logistiknetzes von
Ford. Die Neuwagen stammen aus den Produktionsstätten Köln, Saarlouis, Genk/Belgien und erreichen über den belgischen Seehafen die Bestimmungsorte im Mittelmeerraum, dem Vorderen Orient, in Afrika sowie in Asien. Darüber hinaus kommen
Ford Ka aus dem Werk Valencia/Spanien sowie Transit und Transit Connect aus dem Werk Kocaeli/Türkei über Antwerpen zu den Kunden in Deutschland und den Beneluxstaaten.
Aus dem Werk Köln werden Ford Fiesta und Ford Fusion mit den speziellen Auto-Rheinschiffen zum "Antwerp Euroterminal" am Kai 1333 in Beveren im Antwerpener Hafengebiet transportiert. Aus Saarlouis treffen Ford Focus, Ford C-MAX mit Autozügen auf dem Schienenweg ein, und das Ford-Werk im belgischen Genk, Provinz Limburg, steuert die Ford-Modelle Mondeo, S-MAX und Galaxy bei.
Belgiens größter Parkplatz, das Antwerpener Euroterminal, hat eine Abstellfläche für rund 28.000 Fahrzeuge. Ford ist der größte Kunde des Terminals: Hier werden die Ford-Neuwagen nach dem Ro-Ro-Prinzip ("Roll on and Roll off") auf die riesigen Hochsee-Autoschiffe verladen, die wie überdimensionale "schwimmende Parkhäuser" im Linienverkehr von Belgien aus Häfen im Mittelmeerraum und im Nahen Osten anfahren. Von dort aus gelangen die Neuwagen über ein ausgeklügeltes und engmaschiges Verteilernetz per Eisenbahn oder Lkw bis zu den jeweiligen Ford-Vertriebspartnern und damit zu den Kunden.
Die Hochsee-Autoschiffe können als "schwimmende Parkhäuser" mehr als 4.000 Neuwagen laden. Das jüngste Autoschiff der italienischen Reederei Grimaldilines (Neapel), die "Grande Colonia", wurde am Donnerstag, 29. November 2007, zum ersten Mal in Antwerpen beladen. Der 60-Millionen-Euro teure Spezialtransporter, wurde auf einer Werft in Pula/Kroatien gebaut und dort Mitte Oktober von der Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes getauft.
Bis zum Euroterminal in Antwerpen "schwimmen" Ford Fiesta und Ford Fusion von Köln in 24 Stunden über den Rhein und das niederländische Wasserstraßennetz. Zwischen dem Niehler Ölhafen, nur 300 Meter vom Ford-Fertigungsband entfernt, dem belgischen Seehafen Antwerpen sowie dem niederländischen Hafen Vlissingen/Provinz Zeeland pendeln die fünf Autoschiffe "Barco", "Ingona", "Kiruna", "Titan" und "Forenso". Während in Vlissingen pro Jahr rund 85.000 neue Fahrzeuge aus der Kölner Produktion für Großbritannien auf die Hochseefähren umgeladen werden, sind es in Antwerpen pro Jahr über 73.000 Fahrzeuge aus den verschiedenen Ford-Produktionsstätten.
Die Rhein-Binnenschiffe fassen zwischen 550 und 650 Fahrzeuge. Das entspricht mindestens drei Güterzügen, oder je nach Größe der Fahrzeuge durchschnittlich 65 Lkw-Autotransportern. Ford geht aufs Wasser und holt damit viel Verkehr von der Straße. Allein für die Ford Fiesta und Ford Fusion, die von Köln auf dem Rhein nach Vlissingen und Antwerpen gelangen, sind nach den Berechnungen der Ford-Logistikexperten jährlich 182 Schiffseinsätze auf dem Rhein notwendig. Die Kapazität dieser Schiffs-Fahrten entspricht dem Volumen von 11.000 Lkw-Autotransporter-Ladungen. Durch die Verlagerung von der Straße auf den Rhein werden 3,3 Millionen Straßenkilometer und damit 1 Million Liter Dieseltreibstoff eingespart.
Bereits Firmengründer Henry Ford I., der durch das Fließband den Automobilbau revolutionierte, ließ die Produktionsstätten möglichst an Wasserstraßen errichten. In Deutschland kamen beispielsweise schon in den 50er Jahren regelmäßig Rohkarossen von dem Spezialbetrieb Drauz, Heilbronn am Neckar (heute ThyssenKrupp Drauz Nothelfer GmbH), für den Transit-Vorläufer "FK 1000" über Neckar und Rhein nach Köln. 1982 entwickelten die Transportexperten der Ford-Werke (Köln), der Reeder Interrijn B. V. (Rotterdam) und der Automobil-Logistiker E. H. Harms (Bremen) aus dem ehemaligen Containerfrachtschiff "Terra" schließlich den ersten Autotransporter der europäischen Binnenschifffahrt für den Rhein und bauten diese spezielle Logistikkette bis heute immer weiter aus.