Elektrische Verbraucher in Fahrzeugen sollten nur dann zugeschaltet werden, wenn man sie tatsächlich benötigt. Das empfehlen Fachleute von TÜV SÜD in München, denn alles was Strom verbraucht, treibt den Kraftstoffverbrauch in die Höhe. Selbst ein Navi schlägt beim Energieverbrauch eines Autos zu Buche, ganz abgesehen von elektrisch beheizten Spiegeln oder der Heckscheibenheizung. Und viele Autofahrer, so befürchtet Pascal Mast von TÜV SÜD, unterschätzen die Kosten. "Energie gibt es nicht zum Nulltarif und die elektrischen Verbraucher machen sich letztlich auf der Tankrechnung bemerkbar."
Ist beispielsweise die Sitzheizung aktiv und Lüftung sowie Beleuchtung sind eingeschaltet, werden dafür circa 500 Watt Strom benötigt, rechnet Mast vor. Das heißt, der Verbrauch je 100 Kilometer steigt grobgerechnet um einen halben Liter Kraftstoff. Bei einer Fahrt zwischen München und Frankfurt sind das immerhin gut 3 Euro Zusatzkosten.
Den Strom im Auto liefert während der Fahrt der Generator, umgangssprachlich als Lichtmaschine bezeichnet. Er wird per Keilriemen vom Motor angetrieben. Wächst der Bedarf, muss der Generator mehr Strom erzeugen. Dies bedeutet für den Motor Mehrarbeit. Der Kraftstoffverbrauch steigt. Generell kann man von folgender Faustformel ausgehen: 100 Watt Stromverbrauch entsprechen einem Mehrverbrauch von 0,1 Liter auf 100 Kilometern.
Je nachdem, welche Verbraucher eingeschaltet sind, addiert sich da einiges. So benötigt im Durchschnitt die Lüftung eingestellt auf der mittleren Stufe 170 Watt, das Abblendlicht 120 Watt, die Schluss- und Nebelleuchten 35 Watt, die Nebelscheinwerfer 110 Watt, die Sitzheizung 102 Watt, die Lenkradheizung 50 Watt und die beheizten Außenspiegel 40 Watt. Relativ wenig Strom benötigt das Radio mit etwa 21 Watt, das mobile Navi mit sieben Watt und ganz besonders sparsam ist das Mobiltelefon, das sich mit zwei Watt zufriedengibt. In der Summe können allerdings schnell mehr als 600 Watt Stromverbrauch entstehen.
Deshalb empfiehlt Mast, elektrische Verbraucher überlegt einzusetzen. Wer die Heckscheibenheizung abschaltet, sobald die Scheibe frei ist, oder die Sitzheizung nicht permanent mitlaufen lässt, schont den Tankinhalt und damit automatisch das eigene Portemonnaie und die Umwelt. Allerdings, am falschen Ende setzt an, wer auf Kosten der Sicherheit spart. Mast: "Deshalb sollte beispielsweise das Licht nicht erst bei tiefster Dunkelheit eingeschaltet werden."