Die neuerliche Diskussion um ein Tempolimit von 130 km/h auf Deutschlands Autobahnen ist aus Sicht des ADAC eine populistische Scheindiskussion, die von den wahren Problemen des hohen Benzinpreises ablenkt. Der hohe Kraftstoffpreis ist vor allem auf den in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Steueranteil, nicht zuletzt durch die Ökosteuer, zurückzuführen. Die jüngsten Preisspitzen sind zusätzlich durch spekulative Turbulenzen auf den Rohölmärkten bedingt.
Nach jüngsten Untersuchungen würde ein Tempolimit 130 km/h auf Autobahnen deutlich unter zwei Prozent Kraftstoff einsparen. Dies gilt allerdings auch nur, wenn ausschließlich Pkw als Bezugsgröße herangezogen werden. Sollten alle Fahrzeuge oder gar der gesamte deutsche Mineralölverbrauch als Bezugsgröße herangezogen werden, liegt das Einsparpotenzial gar unter einem Prozent. "Die Innovationen im Motorenbereich in den vergangenen zehn Jahren haben da sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht Verbesserungen im zweistelligen Prozentbereich gebracht", sagt Dr. Erhard Oehm, Vizepräsident für Verkehr. Außerdem gilt auf Deutschlands Autobahnen bereits eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h - und die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Deutschlands Autobahnen liegt ohnehin unter 130 Stundenkilometer.
Derzeit sind bereits 99 Prozent aller Deutschen Straßen tempobegrenzt. Nach Erhebungen des ADAC sind über ein Viertel des Autobahnnetzes dauernd und weitere 15 Prozent - zum Beispiel auf Grund von Lärmschutz, bei Nässe, wegen Baustellen oder durch Verkehrsbeeinflussungs-Anlagen zeitweise beschränkt.