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Temperaturschwankungen: Reifendruck häufiger kontrollieren
Der richtige Reifendruck hat viele Vorteile: mehr Sicherheit, weniger Verbrauch und wirklich weniger CO2-Ausstoß. Außerdem schont korrekter Druck das Fahrzeug vor allem auch die Fahrwerkskomponenten. Deshalb sind Reifendruckkontrollsysteme bei neuen Fahrzeugen vorgeschrieben. Wer die neue Technik noch nicht in seinem Auto hat, muss selbst regelmäßig prüfen vor allem bei starken Temperaturschwankungen. Tipps von den TÜV SÜD-Experten.
Gewusst wo: Der richtige Reifendruck steht in der Tankklappe oder im Türrahmen.
Der Mehrverbrauch durch zu wenig Druck in den Reifen liegt laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) bei bis zu zehn Prozent. In der Regel sind bis zu 30 Prozent der Fahrzeuge mit zu geringem Fülldruck unterwegs Lkw wie Pkw. Dazu Eberhard Lang von TÜV SÜD: Zusätzlich zur größeren Umweltbelastung bedeutet das: höhere Unfallgefahr durch Schädigung des Reifenaufbaus und Überhitzung sowie schnellerer Verschleiß von Reifen und Fahrwerk.
Ohne Kontrolle: Die Experten von TÜV SÜD empfehlen, den Reifendruck von Pkw mindestens monatlich zu kontrollieren. In der Übergangszeit zwischen den Jahreszeiten ist sogar die wöchentliche Kontrolle ratsam. Starke Temperaturschwankungen können einen Druckverlust verursachen. Häufiger messen bedeutet da ein echtes Sicherheitsplus, so Lang.
Mit Durchblick: Für Pkw-Reifen ist der richtige Fülldruck in der Betriebsanleitung oder auf der Innenseite von Tankklappe oder Tür vermerkt. Weil fast alle Autos mit verschiedenen Reifengrößen gefahren werden dürfen, gibt es oft unterschiedliche Werte für die einzelnen Dimensionen. Noch ein Tipp: Einige wenige Autohersteller geben den Druck Kilopascal (kPa) an. Die Umrechnung in das gebräuchliche Bar ist einfach: 100 kPa entsprechen einem Bar.
Cool checken: Alle Reifendruckwerte gelten für kalte Reifen. Schon Fahrten unter zehn Kilometern erwärmen die Pneus. Deshalb darf dann keinesfalls Luft abgelassen werden. Hier sollte genau gemessen und die Herstellerangaben eingehalten werden. Am besten den Reifendruck mit einem geeichten Luftdruckmessgerät prüfen. Hinweis vom Experten: Sicht- oder Klopfprüfung reicht keinesfalls aus.
Lieber etwas mehr: Die Vorgaben der Autohersteller sollten wirklich nicht unterschritten werden. Schon 0,2 Bar zu geringer Druck schluckt im Stadtverkehr bis zu fünf Prozent Sprit. 0,5 Bar können einen Liter pro 100 Kilometer kosten und zudem die Sicherheit bei höheren Geschwindigkeiten gefährden. Kurzfristig 0,2 bis 0,3 Bar mehr schaden keinesfalls. Sehr viel höhere Werte beeinflussen wiederum die Fahreigenschaften negativ und verschleißen die Reifen ungleichmäßig. Außerdem verlängert sich der Bremsweg und die Traktion ist verändert. Ist der Reifendruck ständig zu hoch, droht der schnellere Verschleiß des Fahrwerks.
Niemals zu wenig: Wesentlich umfangreicher sind die Nachteile von zu geringem Luftdruck bis hin zu Überhitzen, Strukturschädigung und Brandgefahr. Außerdem ist der Kraftstoffverbrauch erhöht. Auch bei zu wenig Luft leidet das Fahrwerk. Die negativen Auswirkungen zusammengefasst von einem Markenreifenhersteller: bei 20 Prozent zu wenig Luftdruck sinkt die Laufleistung des Reifens um mehr als 25 Prozent, bei weniger als 30 Prozent hält der Reifen nur noch halb so lang.
Laden und füllen: Wer sein Auto stark belädt oder sämtliche Sitzplätze für eine längere Strecke ausnutzt, muss den Reifendruck erhöhen. Danach das Absenken auf Normaldruck bei kalten Reifen nicht vergessen!
Luft statt Gas: Werkstätten bieten mitunter spezielle Reifenfüllgase an und versprechen dabei auch physikalisch nicht nachvollziehbare Vorteile. Das Geld kann der Autofahrer sparen. Die Reifenindustrie und TÜV SÜD sind der Meinung, dass Luft völlig ausreicht. Beim Erhöhen des Luftdrucks zur Volllast-Angleichung steht an der Tankstelle ohnehin nur Luft zur Verfügung.
Schrauben nicht vergessen: Ventilkappen sind keine Zierde. Sie dichten das Ventil zusätzlich ab und schützen vor Schmutz. Der kann die Funktion des Ventils stören, sprich: Luftverlust verursachen.
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