Wegen ihrer harten Bedingungen gilt die Rallye Akropolis als gnadenloser Härtetest für Mensch und Maschine. Und diesen Test hat
Suzuki mit Bravour bestanden. Die
Suzukis belegten die Plätze Eins bis Vier in Griechenland. Dank einer taktischen Meisterleistung übernahm der Sieger P-G Andersson gleichzeitig die Führung in der Meisterschaftswertung.
Sein Teamkollege Guy Wilks kämpfte sich mit beherztem Einsatz auf den zweiten Platz zurück, nachdem er am Vormittag des ersten Tages durch Probleme etwas Zeit verloren hatte. Dank dieser brillianten Leistung belegt Guy verdientermaßen den zweiten Platz in der Meisterschaftswertung.
Auf den Plätzen Drei und Vier im Endklassement der Rallye Akropolis folgten die Suzuki-Piloten Urmo Aava und Kosti Katajamaki, der Protégé des zweimaligen Weltmeisters Marcus Gronholm.
Die Rallye begann mit einem spektakulären Superspecial im Olympiastadion von Athen. Über 60.000 begeisterte Fans kamen bei diesem atemberaubenden Spektakel auf einer eigens angelegten Asphaltpiste voll auf ihre Kosten.
Vor den Augen der jubelnden Menge gewann Guy das Superspecial mit einem hauch-dünnen Vorsprung vor P-G. Die eigentliche Rallye begann allerdings erst mit den harten Schotteretappen am Freitagvormittag. Während P-G seinen Vorsprung stetig ausbaute, hatte Guy weniger Glück. Nach der Kollision mit einem Felsen musste der Engländer mit einem beschädigten Getriebegehäuse im Schritttempo den Service ansteuern. Von solchen Problemen unbehelligt baute P-G derweil über nur drei Etappen seine Führung auf 32 Sekunden aus. Die beiden folgenden Citroens von Daniel Sordo und Kris Meeke hatten sichtlich Mühe, mit P-G's Tempo mitzuhalten.
Aber es sollte für die beiden noch viel schlimmer kommen. Auf SS5 bekamen die Citroens Probleme an der Hinterachse, die schließlich dazu führten, dass sich an beiden Autos ein Hinterrad löste. Sordo und Meeke stellten ihre Citroens sofort ab, konnten nach dem Super Rally Reglement das Rennen aber auf dem nächsten Teilstück wieder aufnehmen. Während Meeke am Ende Rang Fünf belegte, schied Sordo später vorzeitig aus. Nach dem dramatischen Ausfall der Citroens am ersten Tag rückte Fiat-Pilot Mirco Baldacci kurzzeitig auf den zweiten Platz vor, fiel dann aber ebenfalls durch ein Fahrwerksproblem wieder zurück. Diese Chance nutzte Urmo, um die Suzuki-Doppelführung komplett zu machen, während der Renault von Luca Betti auf dem vierten Platz das Tempo der Führungsgruppe ebenfalls noch gut mithalten konnte.
Abgesichert durch mehrere Bestzeiten vom Vortag konnte P-G sein Tempo auf Teilstück 2 planmäßig kontrollieren – zumal die härteren Streckenbedingungen den Autos hier wesentlich mehr abverlangten als am ersten Tag. Während P-G mit seinem komfortablen Vorsprung haushalten konnte, musste Guy die verlorene Zeit vom Vortag wieder wettmachen. Auch Kosti Katajamaki musste um jedes Zehntel kämpfen, nachdem ihn ein ähnliches Getriebeproblem wie Guy am ersten Tag wertvolle Zeit gekostet hatte. Obwohl grippegeschwächt kämpfte sich der junge Finne mit heroischem Einsatz bis zum Ende des zweiten Tages auf den vierten Platz vor.
Während P-G am Abschlusstag mit einem Vorsprung von drei Minuten an den Start ging, trennten Guy vom Zweitplatzierten Urmo nur wenige Sekunden. Der Zweikampf um Platz Zwei wurde am Ende allerdings durch eine Reifenpanne an Urmos Suzuki zugunsten von Guy entschieden. Kosti freute sich über einen verdienten Vierten Platz unter schwierigen Bedingungen: er fühlte sich am Abschlusstag so schlecht, dass er auf den asphaltierten Streckenabschnitten das Steuer an seinen Copiloten abgab!
P-Gs Kommentar nach drei harten aber erfreulichen Tagen: "Das war eine perfekte Rallye für mich und das Team. Wir hatten einen guten Plan, dessen konsequente Umsetzung es uns ermöglichte, an allen drei Tagen die Kontrolle zu behalten. Dabei haben uns die zwei Testtage vor dem Rennen sehr geholfen, weil wir mit einem perfekt auf die hiesigen schwierigen Bedingungen abgestimmten Auto an den Start gehen konnten. Ich möchte dem Team für seine tolle Arbeit danken, die uns die Führung in der Meisterschaftswertung eingebracht hat."
Kommentar von Suzuki Sport Präsident Nobuhiro "Monster" Tajima: "Ich möchte Fahrer und Teams zu dieser tollen Leistung beglückwünschen. P-G ist ein brilliantes Rennen gefahren, aber Guy war ebenso schnell und hätte ihm ohne sein Problem am ersten Tag den Sieg womöglich noch streitig gemacht. Kompliment auch an Urmo Aava: er war sehr schnell und hat mit einer reifen Leistung seine überragenden fahrerischen Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt."
Endstand der Rallye Akropolis:
- 1 P-G Andersson (Suzuki): 4:41.21,4 Std.
- 2 Guy Wilks (Suzuki): +2.50,4 Min.
- 3 Urmo Aava (Suzuki): +3.35,6 Min.
- 4 Kosti Katajamaki (Suzuki): +8.39,1 Min.
- 5 Mirco Baldacci (Fiat): +9.51,2 Min.
- 6 Kris Meeke (Citroën C2): +15.15,3 Min.
- 7 Martin Prokop (Suzuki): +18.52,8 Min.
- 8 Conrad Rautenbach (Citroen): +19.48,2 Min.
- 11 Alan Scorcioni (Suzuki Ignis) +40.50,4 Min.
Zwischenstand der Rallye-Junior-Weltmeitrschaft nach dem 4. Lauf
- 1 P-G Andersson (Suzuki Ignis) 25p
- 2 Guy Wilks (Suzuki Ignis) 23p
- 3 Kris Meeke (Citroen C2) 19p
- 4 Daniel Sordo (Citroen C2) 15p
- 5 Urmo Aava (Suzuki Ignis) 14p
- 6 Kosti Katajamaki (Suzuki Ignis) 13p
- 7 Luca Betti (Renault Clio) 9p
- 8 Alan Scorcioni (Suzuki Ignis) 6p
- 10 Pavel Valousek (Suzuki Ignis) 6p
- 12 Martin Prokop (Suzuki Ignis) 4p