Eine Studie hat untersucht, ob Parkassistenzsysteme zu weniger Schäden führen. Insgesamt 3,5 Mrd. Euro kosten die zwei Millionen Parkschäden jährlich in Deutschland. Mit ihren über elf Millionen Fahrzeugen ist die HUK-COBURG größter deutscher Autoversicherer nach Stückzahlen. Durch die große Zahl ist die Aussage repräsentativ. Obwohl in 46 Prozent der Fahrzeuge auf deutschen Straßen eine Einparkhilfe vorhanden ist (Quelle: DAT-Report 2015), ist die Häufigkeit von Parkschäden in den letzten Jahren nicht gesunken.
Klaus-Jürgen Heitmann, Kfz-Vorstand der HUK-COBURG, meint dazu: "Einparkhilfen mit akustischen Hinweisen führen bislang nicht zu weniger Schäden. Wir sehen Stand heute keinen Rückgang bei Parkschäden und das trotz der hohen Verbaurate von Einparkhilfen. Und die Schadenkosten sind sogar noch leicht gestiegen: Der Schadendurchschnitt ist leicht nach oben gegangen, weil bei Parkschäden mittlerweile teure Sensorik beschädigt wird."
Über die Ursachen kann nur spekuliert werden. So sind in den letzten Jahren Autos größer und unübersichtlicher geworden. Wird ein Auto von mehreren Fahrern genutzt, kann es auch sein, dass ein Fahrer den Parkassistenten ganz ausschaltet und vergisst, dies den anderen Fahrern mitzuteilen. Und wenn Parkassistenten genutzt werden, stellt sich die Frage, ob Fahrer richtig reagieren. Die Technik bei Assistenzsystemen kommt aber deutlich voran. Neuere Entwicklungen und bessere Systeme, zum Beispiel mit Notbremsautomaten oder Visualisierungstechniken versprechen Abhilfe. Heitmann: "Unsere Untersuchungen sagen signifikante Rückgänge voraus. Wenn die neuen, innovativen Systeme zur Verhinderung von Parkschäden genutzt werden, dann könnten 25 Prozent entfallen. Der Schadenaufwand dürfte sich dann um 20 Prozent reduzieren."