Im günstigsten Fall kann eine bessere Straßenausstattung einen 60-prozentigen Rückgang der Getöteten bewirken. Besondere Erfolge durch bessere Straßen verspricht man sich vor allem in den Ländern, wo das Fahrverhalten und die Sicherheit der Autos bereits gut sind. Dazu zählen etwa die Niederlande, Schweden, England, Dänemark und Deutschland.
Die Ergebnisse einer Umfrage von EuroRAP (European Road Assessment Programme) zeigen, dass die meisten Menschen die Möglichkeiten, den Straßenverkehr sicherer zu gestalten, unterschätzen. So glaubt die Hälfte der befragten Deutschen, dass vor allem die Ausbildung und Schulung von Autofahrern verbessert werden muss. 29 Prozent versprechen sich von sicheren Straßen den größten Erfolg, 22 Prozent setzen auf die Fahrzeugsicherheit.
Die Umfrage bildet den Auftakt zu einer groß angelegten Kampagne von EuroRAP zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt dabei auf einer besseren Ausstattung der Straßen in Europa. Der unabhängigen Organisation gehören zahlreiche Automobilclubs und Straßenbauverwaltungen an, darunter auch der ADAC.
Eine herausragende Rolle in der Kampagne kommt auch der Aufklärung über die Gefahren des Straßenverkehrs zu. Wie die Umfrage zeigt, wissen in Deutschland nur sechs Prozent der Befragten, das 5.800 Menschen jährlich bei Verkehrsunfällen in Deutschland sterben. Zum Vergleich: In Irland sind es 43 Prozent, in Frankreich 28 Prozent. Klar ist, dass Autofahrer sicherer fahren, wenn sie über die Risiken im Straßenverkehr Bescheid wissen.
Im Jahr 2001 sind auf den Straßen der Europäischen Union 50.000 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Diese erschreckend hohe Zahl soll nach dem Willen der EU bis zum Jahr 2010 halbiert werden. Österreich, seit Jahresbeginn EU-Ratsvorsitzender, hat daher die Straßenverkehrssicherheit zu einem Schwerpunktthema seiner Amtszeit erklärt. Der ADAC unterstützt die geplanten Aktivitäten unter anderem durch die Fortsetzung seines großen Straßentests vom Vorjahr in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Bayern.
Quelle: ADAC