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Steigerung im Bereich der technischen Mängel an LKW auffällig
"Die Kontrollen haben die bisherigen Ergebnisse leider mehr als bestätigt", so der Verkehrsdezernent der Polizei bei der Bezirksregierung Lüneburg, Polizeioberrat Lutz Lange. "Der Anteil der beanstandeten Fahrzeuge lag bei 35 Prozent. Insbesondere fällt auch die Steigerung im Bereich der technischen Mängel auf." Bremsen und Reifenmängel waren die häufigsten technischen Beanstandungen, die die 78 Polizeibeamten bei ihren Kontrollen vom 30. Juni auf den 1. Juli an der A 7, auf den Tank- und Rastanlagen Allertal West und Ost, feststellten. Aber auch eine Vielzahl von Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten und die Ladungssicherungsvorschriften fiel den Beamten wiederum auf.
Insgesamt beanstandeten die Polizeibeamten und 18 Bediensteten anderer Institutionen (Bundesamt für Güterverkehr, Gewerbeaufsichtsamt Celle, Hauptzollamt Hannover, Zollamt Bremerhaven, Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen Hannover, Mitarbeiter des Landkreises Soltau-Fallingbostel, Kraftfahrzeugsach- verständige von TÜV und Dekra, Mitarbeiter des BGS) bei der Großkontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs 144 Lkw. Hierbei stellten sie 213 Verstöße fest.
- Ein 46-jähriger Fahrer aus dem Landkreis Holzminden musste seinen Sattelzug abstellen, weil die Bremsanlage teilweise keine Wirkung mehr zeigte und einer der Reifen abgefahren war. Der Empfänger in Bremen musste auf die geladenen 17 Tonnen Glasflaschen warten, bis die Fahrt nach Behebung der Mängel durch eine Firma weitergehen konnte.
- Die Schrauben der Felge eines Lkw aus Tschechien waren so fest gerostet, dass der Fahrer sie nicht allein lösen konnte. Erst einer zum Kontrollort gerufenen Fachfirma gelang es die Schrauben zu lösen, um den bis auf die Karkasse abgefahrenen Reifen zu wechseln.
- Bei einem Sattelzug, der mit 23 Tonnen Weizen in Richtung Holland unterwegs war, stellten die Beamten fest, dass neben zwei Reifen auch die Bremsen defekt waren. Der 49-jährige Fahrer wurde mit seinem Fahrzeug zu einer Werkstatt begleitet, wo die Mängel behoben werden.
- Zu schnell war ein 54 Jahre alter Fernfahrer mit seinem Gespann in Richtung Kiel unterwegs und dies, obwohl die Bremsen des Anhängers nicht in Ordnung waren. Außerdem war auch die Ladung nicht ausreichend gesichert, sodass auch dieser Zug auf der Rastanlage Allertal stehen bleiben musste.
- Der Auflieger eines österreichischen Sattelzuges war ohne Bremsbeläge, ein Reifen war bis auf den Stahlgürtel abgefahren.
- Ein 51-jähriger Ukrainer war mit einem nicht beladenen Sattelzug nach Hamburg unterwegs. An vier der fünf Achsen des Sattelaufliegers waren die Bremsen defekt. Der Mann musste eine Sicherheitsleistung von 250 Euro bezahlen.
- Gegen drei Kraftfahrer leiteten die Beamten ein Strafverfahren wegen "Fälschung technischer Aufzeichnungen" ein. Zwei Fahrer aus Schleswig-Holstein sowie ein 26-jähriger aus Zwickau hatten an den Tachographen ihrer Fahrzeuge manipuliert, damit diese nicht die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit anzeigten.
- Ein 55-jähriger Kraftfahrer musste sich am Kontrollort in seine Koje begeben und erst einmal eine längere Ruhepause einlegen. In den letzten 24 Stunden vor der Kontrolle hatte der Flensburger nur drei Stunden Pause gemacht. Da er von Montag auf Dienstag dieser Woche bereits 19 Stunden unterwegs war, ohne die ausreichende Ruhezeit einzuhalten, erwartet den Fahrer ein Bußgeld von rund 600 Euro. Sein Arbeitgeber muss mit etwa 1200 Euro Strafe rechnen. 517 Euro musste ein 45-jähriger Slowene bezahlen, weil er 31 Stunden ohne ausreichende Ruhezeit unterwegs war.
- Ein 24-jähriger Tscheche, der mit seinem 53 Jahre alten Vater auf dem Weg aus seiner Heimat nach Hamburg war, saß seit dem Morgen des 29. Juni mehr als 19 Stunden am Steuer. Sein Vater, mit dem er sich die Fahrzeit teilen sollte, war nur wenige Stunden gefahren. Der 24-jährige versuchte durch die Benutzung von mehreren Tachoscheiben seine langen Fahrtzeiten zu vertuschen. Erfolglos, die Beamten erkannten diesen Verstoß genauso wie die technischen Mängel an seinem Fahrzeug: Die Bremse der Hinterachse des Sattelaufliegers war völlig ausgefallen. Die Fahrt war für die Tschechen zu Ende. Sie mussten eine Sicherheitsleistung von 700 Euro zahlen und eine Fachwerkstatt mit der Reparatur der Bremsanlage beauftragen.
- Ein 36-jähriger Nordfriese war mit seinem 40-Tonner in Richtung Heimat unterwegs, als er zur Kontrolle "herausgewunken" wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er 19,5 Stunden ohne ausreichende Ruhezeiten am Steuer gesessen. Die fehlende Ruhezeit durfte er gleich nachholen.
- In den letzten 21 Stunden hatte ein mit einem in Dänemark zugelassenen Sattelzug fahrender 53 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Nordheim kaum Pausen eingelegt.Der durch den alarmierten Chef herbeigerufene Ersatzfahrer musste die auf dem Auflieger nicht richtig gesicherten Kaminöfen erst vier Stunden nachsichern, ehe er seine Fahrt nach Italien beginnen konnte.
- Wegen Verdachts der Schwarzarbeit ermittelt der Zoll in neun Fällen. Die deutschen Fahrer haben vermutlich Arbeitslosengeld bezogen, obwohl sie als Fernfahrer "ihre Brötchen verdienten".
- Für die geladenen Baustoffe völlig ungeeignet war ein Sattelauflieger eines Fahrers, der auf dem Weg nach Soltau war. Die Ladung konnte auf dem Anhänger nicht ausreichend gegen Verrutschen gesichert werden, so dass eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden und die Weiterfahrt nur unter Auflagen gestattet werden konnte.
- Seine neue Garage transportierte ein Mann auf seinem Pkw - Anhänger in Richtung Norden. Eine Sicherung war auf dem Fahrzeug gar nicht möglich. 37 % (55 Tonnen) zu viel geladen hatte ein Langholztransporter, der außerdem länger war als erlaubt.
- Insgesamt stellten die Kontrolleure mit der mobilen Achslastwaage 19 Überladungen fest. Auffällig war, dass so genannte "Schwertransporte" überladen waren. Bei einem dieser Transporte stellten die Beamten auch Reifenmängel und eine nicht vorschriftsmäßig gesicherte Ladung fest.
- Ohne entsprechende Erlaubnis war ein 62 Tonnen schwerer Lastzug unterwegs. Aufgrund des hohen Gewichtes hätte der Fahrer nur mit 40 km/h fahren dürfen, trotzdem war er mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf der Autobahn in Richtung Hamburg unterwegs. Ferner stellten die Beamten an dem Sonderfahrzeug technische Mängel an Bremsen und Bereifung fest. Fahrer und Halter des Schwertransporters müssen nun mit erheblichen Geldbußen rechnen.
Lutz Lange dankte allen Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz und hob noch einmal die Wichtigkeit der Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs hervor: "Vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterung, dem europaweit wachsenden Wettbewerbsdruck und der prognostizierten erheblichen Zunahme des Verkehrsaufkommens des Schwerlastverkehrs auf deutschen Straßen kommt der Überwachung dieser Fahrzeuge eine wachsende Bedeutung zu. Die bei dieser Kontrolle festgestellte Zunahme im Bereich der technischen Mängel könnte bereits ein erstes Anzeichen hierfür sein."
Insgesamt kontrollierten die 96 Mitarbeiter zwischen dem 30. Juni, 17.00 Uhr, und 1. Juli, 1.00 Uhr, 411 Fahrzeuge des Güterverkehrs. Sie stellten im Einzelnen folgende Verstöße fest:
- 24 Geschwindigkeitsüberschreitungen
- 86 Verstöße gegen die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten
- 48 Verstöße gegen die Ladungssicherung
- 19 Überladungen
- 33 technische Mängel
- 3 Fahrer fälschten technische Aufzeichnungen (Kontrollgerät).
Insgesamt wurde 83 Fahrern die Weiterfahrt zumindest vorübergehend (bis zur Mängelbeseitigung) untersagt.
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