Eine Unfallstelle, die umfahren werden muss, ein plötzlich auf die Straße springendes Reh, Straßenschäden Hindernisse tauchen oft unvermittelt auf und veranlassen den Pkw-Fahrer zu schnellem Handeln und manchmal auch gefährlichen Fahrmanövern. Gleichzeitig stellt das Halten der Fahrspur bei langen, oft eintönigen Fahrten eine Heraus
Forderung dar. Assistenzsysteme können den Fahrer in beiden Fällen unterstützen.
"Spurhalte- und Spurwechselassistenten können das Unfallrisiko deutlich vermindern und damit die Sicherheit auf Autobahnen und Landstraßen erhöhen", so Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und BundesMINIster a.D. "Sie unterstützen die Fahrer effizient und vorausschauend."
Spurhalteassistent
Mit Hilfe einer Videokamera erkennt ein Spurhalteassistent die Fahrbahnmarkierungen vor dem Fahrzeug und vergleicht diese mit der Position des Fahrzeugs. Sobald es sich einer Fahrspurmarkierung nähert, ohne dass der Blinker gesetzt ist, warnt der Spurhalteassistent akustisch, optisch oder durch Vibration des Lenkrads. Manche Systeme lenken weich, aber spürbar gegen. "Das Frühwarnsystem sorgt dafür, dass der Fahrer rechtzeitig reagieren kann", so Bodewig. "Er ist sozusagen ein Verstärker der eigenen Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit ersetzt diese aber nicht: Die Verantwortung bleibt beim Fahrer."
Spurwechselassistent
Der Spurwechselassistent überblickt den sogenannten "toten Winkel", der vom Fahrer nicht einsehbar ist. Mittels Umfeldsensoren hat der Assistent auch bei hohen Geschwindigkeiten den Bereich neben und hinter dem Fahrzeug im Blick. Beim Wechsel der Fahrspur warnt der Assistent den Fahrer vor Fahrzeugen, die sich in diesem Bereich befinden oder sich diesem nähern dies geschieht durch eine dezente Leuchtanzeige im Außenspiegel oder durch Vibration des Lenkrads. Setzt der Fahrer dennoch den Blinker, um in den kritischen Bereich hineinzufahren, warnt der Assistent mit einem deutlichen Blinken und/oder einem akustischen Signal. Bodewig: "Ein Spurwechselassistent ersetzt natürlich nicht den Schulterblick, aber er unterstützt den Fahrer, sodass dieser reagieren und abwarten kann, bis die Fahrspur frei ist."
Für alle Fahrer, gleich ob ihr Pkw mit diesen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet ist oder nicht, gilt:
- Niemals blindlings fahren! Überholen Sie nur bei freier Sicht auf der Überholstrecke und ohne Gegenverkehr.
- Vor dem Blinken Rückspiegel beachten! Schauen Sie nach, ob jemand zum Überholen ansetzt und warten Sie gegebenenfalls. Vor dem Beschleunigen führen Sie dann den Schulterblick durch und fahren zügig mit ausreichend Sicherheitsabstand vorbei.
- Tempo anpassen! Achten Sie auch während des Überholens auf Geschwindigkeitsbegrenzungen.
- Müde? Finger weg vom Steuer! Müdigkeit wirkt wie Alkohol. Sehvermögen und Reaktionsfähigkeit nehmen deutlich ab. Legen Sie deshalb schon bei leichter Müdigkeit Pausen ein.
- Nur nicht durchdrehen! Schalten Sie bei Glätte möglichst früh in einen höheren Gang. Lenken, bremsen und beschleunigen Sie in Kurven besonders vorsichtig.
- Vorsicht Aquaplaning! Schon flache Pfützen können zu Aquaplaning führen. Fahren Sie bei Nässe langsamer und beachten Sie die Warnhinweise. Halten Sie im Ernstfall das Lenkrad ruhig und bremsen Sie nicht, bis der Reifen wieder greift.